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Seit Platons "Politeia" prägen Utopieentwürfe die europäische Ideengeschichte und spätestens seit Thomas Morus' "Utopia" ist der Terminus 'Utopie' fester Bestandteil der Geisteswissenschaften. Der interdisziplinäre Sammelband offenbart das breite Spektrum europäischer Utopiediskurse in geistes-, kultur- und ideengeschichtlichen Disziplinen. Im Mittelpunkt stehen Idealvorstellungen und Visionen sowie Fragen nach kultureller Identität und Projektionen einer möglichen Wertegemeinschaft. Die historische Schwerpunktsetzung untersucht dabei die Konstitution und Transformation utopischer Konzepte in Europa von der Antike bis in die Gegenwart.
Europas Geschichte ist bis in die heutige Zeit geprägt von Mehrsprachigkeit und Sprachkontakt. Den multilingualen Praktiken der Vergangenheit, die in zahlreichen Textzeugnissen dokumentiert sind, ist die vorliegende Publikation gewidmet. Vierzehn Einzelstudien beleuchten multilinguale Schreibtraditionen aus mehreren historischen Kontexten und diversen geographischen Regionen, in denen Deutsch präsent war bzw. ist. In ihrer Gesamtheit zeigen die Beiträge unterschiedliche Sprachkonstellationen, in den sich das Deutsche neben Latein, Französisch, Polnisch, Ukrainisch und anderen Sprachen vom 8. bis zum beginnenden 20. Jahrhundert befand. Trotz der historischen Breite ergibt sich dabei in vielerlei Hinsicht eine thematische Kohärenz. Im Mittelpunkt der Analysen wie auch der theoretischen Diskussionen steht das Konzept des Codeswitchings, das in sprachgeschichtlichem Zusammenhang auf seine Anwendbarkeit hin diskutiert, mit ähnlichen Erscheinungen verglichen und in seinen Ausprägungen systematisch untersucht wird. Mit diesem Band wird eine erste Standortbestimmung vorgelegt, die aktuelle Bemühungen zur Erforschung der multilingualen Praktiken der Vergangenheit widerspiegelt, an denen das Deutsche beteiligt war.
Das Werk der Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek hat die Möglichkeiten literarischer Ästhetik in den letzten fünf Jahrzehnten entscheidend erweitert - fast durchgängig durch die polemische Infragestellung und Aberkennung geltender Doxa.Die Beiträge des vorliegenden Bandes beleuchten an ausgewählten Beispielen aus unterschiedlichen Werkphasen die ästhetischen Provokationskräfte der Jelinekschen Werke und rücken sie damit in den Kontext der künstlerischen Avantgarde, deren Destruktionen im literarischen Feld immer auch zu produktiven Revisionen geführt haben. In einer solchen Optik wird sichtbar, in welchem hohen Ausmaß die spezifisch ästhetische Kampfansage der Texte vornehmlich der Kunst selbst gilt und zentrale Bereiche der Poetologie, Werkpolitik, Autorschaft, Intertextualität und Intermedialität umfasst. Die Provokationen der Kunst, so erweist sich, gehen einher mit einer neuen Auffassung von Literatur, die sich nicht zuletzt in der ästhetischen Figuration der Texte selbst zeigt.
Eine Frühgeburt ist für Eltern eine belastende Situation, manchmal auch eintraumatisches Ereignis. Ängste bestimmen das Geschehen: die Sorgen um denGesundheitszustand des Babys, vielleicht sogar die Ungewissheit, ob es überhauptüberlebt. Zumindest aber stellt eine Frühgeburt eine Herausforderung eigener Artfür die Eltern dar. Dies ist die zweite, aktualisierte und stark erweiterte Auflage des Vorgängerbuches»Frühchen im Lebenslauf und Soziale Arbeit«. Den Schwerpunkt bilden dieForschungsergebnisse aus dem Jahr 2020. In der nun 3. Phase einer Langzeitstudiewurden die Eltern von sich bereits in der Pubertät befindlichen Frühgeborenenbefragt. Zudem wurden Eltern, die eine Frühgeburt während der Corona-Pandemiehatten, in die Forschung aufgenommen. Schließlich wird der Blick auf die Pflegevon Frühgeborenen um die Darstellung eines Ausbildungsprogramms mit dem Zielentwicklungsfördernder und familienintegrativer Betreuung erweitert. Neben denmedizinischen, pflegerischen und psychosozialen Aspekten wird auch die Perspektiveeiner in der Selbsthilfe engagierten Mutter eingenommen. Vertiefender Blick auf die Lebenswege von Familien mit Frühgeborenen bis zum Jugendalter Mit Handlungsempfehlungen für Kliniken, Kindertageseinrichtungen und alle Berufsgruppen im sozialen Bereich, die mit Frühgeborenen in Kontakt kommen Interviews aus dem Jahr 2020, die eine in Deutschland bis dahin noch nie dagewesene Situation aus der Perspektive der Eltern von Frühgeborenen festhalten Das Buch richtet sich an Mitarbeiter/innen der Neonatologie, Sozialpädagog(inn)en, Erzieher/innen, Psycholog(inn)en und Therapeut(inn)en sowie an Eltern von Frühgeborenen.
Geschichte, so scheint es, wird im historischen Reenactment nicht nur körperlich erleb- und damit erfahrbar, sondern auch breit vermittelbar. Aus analytischer Sicht wirft die verkörperte Wiederkehr der Vergangenheit deshalb zahlreiche Fragen auf. Wie lässt sich das komplexe Phänomen Reenactment erforschen? Welche Begriffe, Konzepte und Methoden stehen hierfür in den unterschiedlichen Disziplinen zur Verfügung? Während diese Probleme im englischsprachigen Diskurs bereits viel diskutiert wurden, stellt dieser Band erstmals systematisch Ansätze der Reenactment-Forschung für ein deutschsprachiges Zielpublikum vor. Anhand von Fallstudien aus den USA, Polen und Deutschland sowie durch unterschiedliche disziplinäre Zugriffe gibt der Band einen Einblick in das breite Spektrum aktueller Forschungsansätze aus den geschichts- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen.
Die Covid-19-Pandemie stellt Gewohnheiten und Sinnzusammenhänge der alltäglichen Lebenswelt vielfältig in Frage. Ordnungen von Solidarität und Vulnerabilität, Körper und Raum, Alltag und Ausnahme, Wissen und Wahrheit, Geschichte und Erinnerung sowie das Verständnis von Krise selbst werden neu verhandelt. Das Buch versammelt Beiträge aus dem gesamten Spektrum der Kultur- und Sozialwissenschaften, um diese Krise zu deuten: ihre Besonderheit und Vergleichbarkeit, ihre Widersprüchlichkeit und Strukturiertheit.
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