Bag om Mit Offenheit Ins Verderben
Offenheit, Flexibilität und multikulturelles Zusammenleben sind Eigenschaften, die oft in der heutigen Gesellschaft gefordert werden. Mangelnde Zustimmung zu diesen Werten wird als irrational und angstgetrieben dargestellt. Aus der naturwissenschaftlichen Sicht und aus dem Alltag ergeben sich jedoch eher gegenteilige Erkenntnisse. Ein Kühlschrank mit offen gelassener Tür verweigert sehr schnell seinen Dienst. Mit einem flexiblen Schraubenzieher kann man keine Schrauben eindrehen. Motorenöl und Kamillentee sind äuÃerst nützliche Substanzen, zusammengerührt und geschüttelt sind sie jedoch nicht nur nutzlos, sondern auch abstoÃend. Dieses Buch hat sich zum Ziel genommen, die offene, multikulturelle Gesellschaft mit der naturwissenschaftlichen Brille zu betrachten. Die Erkenntnisse der Systemtheorie besagen, dass Systeme, die offen für unbekannte externe Einflüsse und solche aus flexiblen Bestandteilen schwer zu beherrschen sind - sie können oft ihre Funktion nicht erfüllen. Die Vermischung von heterogenen Bestandteilen reduziert den Grad der Organisation bis zum Zustand des aus der Physik bekannten "Wärmetods," in dem jegliche Funktionsstruktur abgestorben ist. Die Entwicklungsingenieure vieler Industriebranchen führen einen ständigen Kampf gegen die unkontrollierte Offenheit, die Flexibilität und die Heterogenität, um ihre Systeme funktionsfähig zu halten. Die Folge dieser Erkenntnisse ist weitreichend: diese drei Eigenschaften können zum Funktionsverlust der Zivilisation führen. Das kann sich vielfältig auswirken: als sinkendes Sicherheitsgefühl und auch sinkende tatsächliche Sicherheit, als erhöhter Stresspegel oder sogar als eine Zersetzung der demokratischen Grundordnung. Als weitere Argumente zugunsten der Ãffnung wird oft "alternde Gesellschaft" oder "Fachkräftemangel" angeführt - beides nur Scheinargumente, die vom falschen Verständnis der gesamtwirtschaftlichen Zusammenhänge herrühren.
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