Bag om Sekulare Stagnation unser Schicksal?
Am 21.November 2013 hat Larry Summers in einem Vortrag auf der jährli-chen Research-Konferenz des IWF das Bild einer Zukunft mit chronisch schwacher Nachfrage und schleppendem Wirtschaftswachstum gezeichnet, die "secular stagnation". Vor ihm hatte bereits Paul Krugman die Hypothese der "secular stagnation" aus den frühen Nachkriegszeiten aufgegriffen. In-zwischen beherrscht das Gespenst einer drohenden Deflation insbesondere die Währungshüter, denn deren Möglichkeiten durch Zinssenkungen und Geldvermehrung diese Gefahr zu bannen, versiegen. Von der herrschenden neo-klassischen angebotsorientierten Wirtschaftstheo-rie und -politik werden das Phänomen und die Ursachen der säkularen Stagnation nicht verstanden. Ihre wirtschaftspolitischen Maßnahmen be-kämpfen daher nur die Symptome und, soweit sie überhaupt noch wirken, beflügeln sie Kapitalmarktspiele und Kapitalverbrennung, erhöhen dabei aber zugleich die Fragilität des Wirtschaftssystems. Deutschland erkauft seine wirtschaftliche Prosperität durch seine Export-überschüsse und entsprechenden Kapitalexport, durch den die Überschus-sersparnisse ins Ausland transferiert werden. Deutschland verschiebt damit Arbeitslosigkeit ins Ausland. Da Deutschland aber auch alle Kriterien einer säkularen Stagnation erfüllt, lebt es wirtschaftlich auf einem Vulkan. Die Merkel-Regierung versteht nicht das Phänomen der säkularen Stagnation, die wirtschaftlichen Probleme der Not leidenden europäischen Länder und die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, ohne die die Euro-Zone schon zusammengebrochen wäre. Deshalb verschärfen ihre Maßnahmen und wirt-schaftspolitischen Forderungen die Krisengefahr, anstatt durch eine Be-kämpfung der Krisenkriterien im Lande zugleich Vorbild für die kleineren Länder zu sein.
Vis mere