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Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Sprache: Deutsch, Abstract: Die folgende Arbeit versucht herauszufinden, inwiefern der Roman noch als eine politischer Warnutopie betrachtet werden kann, oder ob er zum Ausdruck einer politischen Resignation des Autors geworden ist. Weiterhin soll gezeigt werden, in welchem Maße sich der Paradigmenwechsel in Schmidts Prosa vollzog und Gründe aufgezeigt werden.Als Erstes gehe ich auf den Inhalt des Romans ein und skizziere den geschichtlichen Hintergrund. Dann präsentiere ich Arno Schmidt als politische Person und seine Verständnis von Literatur und Protest. Daraufhin stelle ich das Längere Gedankenspiel und die Mondgesellschaft als Allegorie für den Kalten Krieg vor, um schließlich auf den damit einhergehenden Paradigmenwechsel in Arno Schmidts Leben und Schaffen zu kommen. Ich betrachte dabei sprachliche und inhaltlich auffällige Aspekte, wie die Kratersturzszene und gehe anschließend zur persönlichen und politischen Resignation des Autors über, um herauszufinden, ob "Kaff" als resignierte Warnutopie zu lesen ist.Der Autor Arno Schmidt (1914 - 1979) galt lange Zeit als literarischer Außenseiter in der Nachkriegsliteratur der Bundesrepublik. In seinen zahlreichen Werken, unter anderem "Leviathan" (1949) bis zu "Kaff auch Mare Crisium" beschäftigt er sich jedoch engagiert und kritisch mit der politischen Lage und der leidenden deutschen Zivilbevölkerung während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Schmidt zeichnet dystopische Gesellschaftsentwürfe. Lange versucht er durch sein literarisches Handeln Protest zu demonstrieren und zu bewirken. Mit "Kaff auch Mare Crisium", das 1960 entsteht, zeigt sich jedoch eine Abkehr zur Politisierung seiner Literatur und eine Hinwendung zum ästhetisch-literarischen Schaffensprozess. Schmidt schreibt Kaff während des Kalten Krieges zum Zeitpunkt einer drohenden Atomkatastrophe und markiert einen Wendepunkt in Schmidts Leben aber auch in seinem literarischen Tun. Schmidt setzt erstmals neue experimentelle Techniken wie das Längere Gedankenspiel, inspiriert von Freuds Traumdeutung, ein und schreibt dem Unbewussten eine hohe Stellung zu.
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