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Von den wenigen antiken Zeugnissen zum Vulgärlateinischen findet sich wiederum nur eine geringe Zahl auf originalen Schriftträgern. Einige davon werden in dem vorliegenden Band vorgestellt, jeweils zusammen mit Bibliographie, Edition, Übersetzung, Nachzeichnung des Schriftbestandes sowie einem ausführlichen sprachlichen Kommentar. Die Sammlung enthält vier Nummern mit Briefen (ChLA 43, 1241c; Tab. Vindol. 2, 310; P. Mich. 8, 471; O. Bu Njem 76-79), eine Soldatenliste (SB 22, 15638),fünf pompejanische Graffiti, zwei Inschriften aus dem Rheinland (CIL 13, 7645; Gauthier Nr. 45), drei zweisprachige Dokumente (SB 3, 6304; P. Amh. 2, 26; Folium Parisinum) und den Anfang der Appendix Probi.
Die Zeitschrift Archiv für Papyrusforschung und verwandte Gebiete ist das älteste papyrologische Fachorgan der Welt. Sieunterscheidet sich von anderen papyrologischen Zeitschriften hauptsächlich durch ihre Referate (literarische Papyri, christliche Texte, Urkundenreferat, juristisches Referat, koptische Texte und Urkunden, Demotica Selecta sowie Darstellungen und Hilfsmittel). Die Beihefte zu der Zeitschrift vereinen sowohl Monographien als auch Sammelbände; im Zentrum stehen Neueditionen von Papyrustexten griechischer, lateinischer, koptischer, demotischer oder arabischer Sprache, die neue Erkenntnisse zu verschiedenen Bereichen des Altertums vermitteln: zu Philologie, Literatur, Philosophie, Religion, Politik und Sozialgeschichte, zu Militär- und Rechtsgeschichte, zu Geographie und Landeskunde, zu Schul- und Gesundheitswesen und zum Alltagsleben; kurzum, zur antiken Kulturgeschichte überhaupt.
Der Band vereinigt 19 Aufsätze und Vorträge des Jubilars, der im vergangenen Jahr seinen 70. Geburtstag feierte. Er gibt einen Einblick in das Lebenswerk eines Forschers, der sich von der Klassischen Philologie kommend in die verschiedensten Bereiche der Altertumskunde einarbeitete und sie auf glückliche Weise miteinander zu verbinden versteht. Die hier wieder abgedruckten Artikel (einige leicht überarbeitet und auf einen neueren Stand gebracht) betreffen Homer, griechische Lyrik, die attische Tragödie, den antiken Roman und die hellenistische Dichtung, griechische Paläographie, die ptolemäische Kunst und Skulptur und verschiedene andere Aspekte des Lebens im griechisch-römischen Ägypten. Die Auswahl bietet sowohl dem fachgelehrten Publikum als auch einem generell an der Antike interessierten Leserkreis eine anregende Lektüre.
In dieser Erstpublikation der Stele Kairo TR 27/11/58/4 aus dem 19. Regierungsjahr des Königs Ptolemaios V. Epiphanes (186 v. Chr.) legt der Herausgeber eine neue Version des unter dem Namen Philensis II bekannten Dekrets vor, das sich am südlichen Teil der östlichen Außenwand des Geburtshauses in der Tempelanlage von Philä befindet. Es handelt sich um eines der sogenannten Synodaldekrete aus der Ptolemäerzeit, die sowohl hinsichtlich ihrer geschichtlichen Aussagen als auch ihres Schriftsystems für die Forschung von großer Bedeutung sind. Die Priestersynode berichtet von einem der schwerwiegendsten politischen Probleme der Zeit, dem 20 Jahre dauernden oberägyptischen Aufstand und dem Sieg Ptolemaios' V. über den Gegenkönig Anchwennefer in Theben, und beschließt Ehrungen für das Königspaar und seine Ahnen sowie alljährliche Siegesfeiern, die als Belohnung der ägyptischen Götter für den König wegen seiner Wohltaten, die er ihnen erwiesen hat, zu verstehen sind. Das Dokument beleuchtet die Lage des hellenistischen Ägypten, die Position der ptolemäischen Dynastie und die Beziehungen zwischen dem ptolemäischen Herrscher einerseits und den ägyptischen Priestern und dem ägyptischen Volk andererseits.
Als Dekret von Kanopos werden zwei zu einem einzigen Text vereinigte Beschlüsse einer ägyptischen Priestersynode bezeichnet, die diese 238 v. Chr. in Kanopos (in der Nähe Alexandrias) zu Ehren Ptolemaios' III. und Berenikes II. und der verstorbenen Prinzessin Berenike verabschiedet hat. Das Dekret sollte nach dem Willen der Synodalen inschriftlich in allen ägyptischen Tempeln bekannt gemacht werden, und zwar in hieroglyphischer, demotischer und griechischer Schrift. Der vorliegenden Bearbeitung geht es um eine historische Analyse dieses wichtigen Dokumentes der frühen Ptolemäerzeit. Die Grundlage hierzu bildet die gleichberechtigte Auswertung aller drei Sprachen in Form eines Abschnittskommentars. Im Zentrum der Auswertung steht dann einerseits die Analyse der im Dekret beschriebenen Bewältigung einer Ägypten drohenden Hungersnot, andererseits wird der mittels des Dekretes von den Priestern in die ägyptischen Tempel eingeführte Herrscherkult untersucht. Es soll dargelegt werden, wie das Dekret letztlich das ganz eindeutige Bemühen der beschließenden Priester zeigt, den König und seine Familie in die Religion der Ägypter einzubinden; dies sollte durch die Aufnahme der Regenten als ägyptische Gottheiten in den regelmäßigen Festvollzug und die Vergöttlichung der verstorbenen Tochter Berenike perpetuiert werden.
Die in der Antike häufig bezeugten Wächter (griechisch Phylakes) lassen sich als Vorläufer moderner Polizeibeamter ansehen, und damals wie heute sind Wachdienste eine Grundform polizeilichen Tätigwerdens. Zu allen Zeiten bedurften gefährdete Personen, Gebäude oder Grundstücke sowie wertvolle Güter oder Gelder der Bewachung, die durch verschiedenste Kategorien von Wächtern ausgeübt wurde. Auch im landwirtschaftlich geprägten Ägypten in griechischer und römischer Zeit waren Phylakes allenthalben im Einsatz und haben daher auch in den zahlreichen Papyrusurkunden dieser Zeit ihre Spuren hinterlassen. Die vorliegende Studie wertet systematisch die Belege vom Beginn der Ptolemäerherrschaft bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. aus und zeichnet ein Bild dieses in ptolemäischer Zeit überwiegend privat organisierten Sicherheitswesens, in das die Bevölkerung durch ein belastendes Liturgiesystem integriert wurde. Ergänzend wurde eine eigene Abgabe eingeführt, die Phylakon-Steuer, deren zahlreiche Zeugnisse veranschaulichen, wie der Staat die Bevölkerung auch zur Finanzierung herangezogen hat. Daneben waren in römischer Zeit Phylakes auch weiterhin in privatem Auftrag tätig.
In den dokumentarischen Texten aus dem spätantiken Ägypten begegnen häufig Kirchen und Klöster, Mönche und Kleriker. Aus diesem reichen Quellenmaterial für die Kirchengeschichtsschreibung hat der Verfasser zunächst eine Datenbank von über 6000 Texten zusammengestellt, davon rund 1200 Texte ausgewählt und an ihnen die Aktivitäten der Bischöfe, Priester und Diakone untersucht. Die Ergebnisse umfassen ein sehr weites Spektrum kirchlichen Lebens: Themen sind sowohl die Durchführung der Gottesdienste und die Ausübung der Kirchenzucht als auch Fragen des wirtschaftlichen Lebens der Kirche und der weltlichen Tätigkeiten der Kleriker. Ein Exkurs zur "Leitung der Dörfer" beschäftigt sich mit den Verwaltungsstrukturen der untersten Stufe im byzantinischen und früharabischen Ägypten; die Einleitung geht detailliert auf die Herkunft und den archäologischen Kontext der Papyri und Ostraka ein.
Die Zeitschrift Archiv für Papyrusforschung und verwandte Gebiete ist das älteste papyrologische Fachorgan der Welt. Sieunterscheidet sich von anderen papyrologischen Zeitschriften hauptsächlich durch ihre Referate (literarische Papyri, christliche Texte, Urkundenreferat, juristisches Referat, koptische Texte und Urkunden, Demotica Selecta sowie Darstellungen und Hilfsmittel). Die Beihefte zu der Zeitschrift vereinen sowohl Monographien als auch Sammelbände; im Zentrum stehen Neueditionen von Papyrustexten griechischer, lateinischer, koptischer, demotischer oder arabischer Sprache, die neue Erkenntnisse zu verschiedenen Bereichen des Altertums vermitteln: zu Philologie, Literatur, Philosophie, Religion, Politik und Sozialgeschichte, zu Militär- und Rechtsgeschichte, zu Geographie und Landeskunde, zu Schul- und Gesundheitswesen und zum Alltagsleben; kurzum, zur antiken Kulturgeschichte überhaupt.
Arabic letters on papyrus challenge the modern reader. There are few to no diacritical dots to distinguish homographs, no systematic spacing between single words, and in the majority of cases a low degree of graphical structuring. However, contemporary readers usually read and understood these documents easily - probably because the recipient of a letter knew what to expect. The letters are formulaic, and their information packaging follows an algorithm typical for their time and content. Here formulaic letter writing means not only the reuse of the same formulae or topoi but expressing thoughts in a predictable linguistic way and order, both as a matter of readability and as one of adequacy and politeness. The main concern of this work is to discover these unwritten rules and norms behind Arabic letter writing on papyrus.
Claudius Tiberianus represents a typical situation for the possibilities of Greco-Egyptians how to advance socially through the service in the Roman army and then how to obtain therefore the citizenship after having finished with the honesta missio. In the first place we see him as a speculator at the time of the rule of Trajan, later as a veteran: he had socially advanced and operated together with his companion veterans and also with the still serving soldiers in the navy and in the land army. His friends were for him economic and social partners, they had common affairs and common opinions. These documents open a view of the living in the country (Fayum and elsewhere) and in the city of Alexandria, which allow us to reconstruct a lot of private and public relations. Here even the nearly silent world of women informs us about economic and legal items. A very interesting tale concerns the murdering of a slave reported by the mother of the culprit. Another quite actual aspect of those days is represented by relations such as between patroni and their clientes. From a more technical point in the field of papyrological work it should be remembered that the results have been obtained through a continous interrogation of the archaeological background.
The volume is representative of the diverse papyrological research which was encouraged and stimulated in the Institute of Papyrology at Heidelberg University between 1982 and 2004, a period in which it attracted numerous papyrologists, philologians, ancient historians and theologians from both home and abroad. The varied content includes literary papyri, ancient medical texts, palmomancy and lexicography. Furthermore there are documentary papyri from the Ptolemaic, Roman, Byzantine and Arabic periods concerning the history of Pagan and Christian religion, political history, tax raising, administration and agriculture as well as articles on onomastics, prosopography, the transmission of communication, manuscript tradition, Church history and, last but not least, the trail of Socrates.
Der Band ist einer Gruppe von Erlanger Papyri gewidmet, deren besondere Bedeutung fur die Papyrologie bzw. Kodikologie sowie fur die Geschichte des spatantiken Agypten bislang nicht erkannt worden ist. Im Mittelpunkt der Gruppe steht ein Papyruskodex, der in Zweitverwendung als Wirtschaftsbuch diente. Aus dem oberagyptischen Diospolis Parva stammend - einem Ort, der aus Mangel an Papyrusfunden zu den weien Flecken auf der papyrologischen Landkarte zahlt - und kurze Zeit nach dem sogenannten Toleranzedikt des Licinius (Juni 313 n. Chr.) verfat, geben die Texte Auskunft uber das Verwaltungs-, Fiskal- und Militarwesen der civitas, aber auch uber den Grad der Christianisierung jener Region Agyptens, in der wenige Jahre spater der Heilige Pachom wirken sollte. Der erste Teil des Bandes enthalt eine papyrologisch-kodikologische, philologische und historische Einleitung, der zweite Teil revidierte, gegenuber der editio princeps erheblich verbesserte Fassungen des altgriechischen Textes nebst deutscher Ubersetzung, Zeilenkommentar, Indizes und Abbildungen. Interessant fur: Papyrologen, Althistoriker, Philologen, Agyptologen, Kirchenhistoriker, Byzantinisten.
Die Zeitschrift Archiv für Papyrusforschung und verwandte Gebiete ist das älteste papyrologische Fachorgan der Welt. Sieunterscheidet sich von anderen papyrologischen Zeitschriften hauptsächlich durch ihre Referate (literarische Papyri, christliche Texte, Urkundenreferat, juristisches Referat, koptische Texte und Urkunden, Demotica Selecta sowie Darstellungen und Hilfsmittel). Die Beihefte zu der Zeitschrift vereinen sowohl Monographien als auch Sammelbände; im Zentrum stehen Neueditionen von Papyrustexten griechischer, lateinischer, koptischer, demotischer oder arabischer Sprache, die neue Erkenntnisse zu verschiedenen Bereichen des Altertums vermitteln: zu Philologie, Literatur, Philosophie, Religion, Politik und Sozialgeschichte, zu Militär- und Rechtsgeschichte, zu Geographie und Landeskunde, zu Schul- und Gesundheitswesen und zum Alltagsleben; kurzum, zur antiken Kulturgeschichte überhaupt.
Der Band enthält 30 Aufsätze, die papyrologische Gegebenheiten erörtern und so wichtige Beiträge zur historischen romanistischen Sprachwissenschaft liefern können. Behandelt werden u.a. die Bedeutung der Papyrologie für andere Wissenschaften (Romanistik, Germanistik), der antike griechisch-lateinische Sprachbund, die Wortgeschichte von ,Papyrus' in den antiken und modernen Sprachen Europas, Papyrusbelege für die Aussprache des Lateinischen, die durch Papyri genauer zu belegende Geschichte von 20 griechischen und lateinischen Wörtern und die Editionsprinzipien in der Klassischen Philologie, der Papyrologie und der Romanistik. Die Aufsätze stellen eine aktualisierte Neubearbeitung früherer Einzelveröffentlichungen dar; mehrere Indizes ermöglichen jetzt den Zugang zu den verschiedenen Abhandlungen.
Die vorliegende Publikation enthält die Beiträge des 1. Internationalen Workshops der Papyrusrestauratoren, der im September 2006 in Leipzig stattgefunden hat. Eswerden Einblicke in die tägliche Restaurierungspraxis, besondere Restaurierungen, die Problematik von Trägermaterialien sowie deren Ablösung und die Auflösung von Mumienkartonage gegeben. Darüber hinaus finden sich Beiträge zu technischen Fragen, sowohl zur Herstellung von Papyri als auch zur Falttechnik der Handschriften. Ebenso informieren die Beiträge über dieDokumentation der Restaurierung,die Digitalisierung der Objekte und ein neues Nassreinigungsverfahren.
The private property of the imperial familyis a subject of great importance for the study of the Byzantine Empire. The papyri prove to be a fruitful source for the reconstruction of previously uncertain aspects of the administration and extension of imperial domains. The volume presentsthepapyrological dossier of the domus divina, and undertakes an analysis of the administrators' tasks as well as an identification of the estates and their employees.
Der Königliche Schreiber war ein bis auf die Zeit des Alten Reiches zurückgehendes Amt im pharaonischen Ägypten, das von den Ptolemäern und Römern übernommen, umgeformt und in das von ihnen etablierte System der Verwaltung des ägyptischen Landes eingegliedert worden ist , wo er an der Seite des Gaustrategen in römischer Zeit an der Spitze der Verwaltung eines jeden ägyptischen Gaus stand. Das Buch versteht sich als umfassende Untersuchung zur ägyptischen Gauverwaltung in der römischen Kaiserzeit aus der Perspektive des Amtes des Königlichen Schreibers. Es ist die erste monographische Behandlung des Themas seit 90 Jahren und erfüllt damit angesichts der seitdem beträchtlich vermehrten papyrologischen Quellen zur Geschichte dieses Amtes ein dringendes Desiderat der Forschung. Behandelt werden u.a. die folgenden Aspekte: Die Attribute des Amtes, die Kompetenzen des Amtes (Bevölkerungskontrolle, Finanz- und Steuerverwaltung, Verpachtung und Verkauf von Fiskalbesitz, fiskalische Buchhaltung, Kontrolle von Tempeln und Priestern etc.), Büroorganisation und Büropersonal, die Stellung des Amtes in der administrativen Hierarchie, soziale Stellung und soziale Rekrutierung der Amtsträger, das Verschwinden des Amtes im 3. Jh. Ferner enthält das Buch eine vollständige Prosopographie der Königlichen Schreiber der römischen Kaiserzeit.
In recent decades, the relation between Egyptian and Greek praises of the goddess Isis has received much scholarly attention. The present study, however, focuses on six Demotic hymns and praises directed to this goddess: P. Heidelberg dem. 736 verso, O. Hor 10, Theban Graffiti 3156, 3462, 3445, and P. Tebt. Tait 14. These texts from the second century BC to the second century AD are re-edited in facsimile, transliteration and translation. A commentary to each document discusses philological matters, providing improved readings in some instances. For the first time, the six texts are analyzed comparatively in regard to formal features and content. The concept of Isis that is outlined by the Demotic sources is set against Isis' role as described by other Egyptian sources (such as temple inscriptions or theophoric personal names) and by Greek eulogies of the goddess. An appendix offers an overview of other Demotic hymns and praises addressed to various divinities.
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