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Ausgangspunkt für Judith Gärtners Studie ist die Beobachtung, dass die Psalmengruppe des ägyptischen Hallels (Ps 113-118) bereits in antiker Zeit als zusammengehörige literarische Einheit wahrgenommen worden ist und bis heute wie besonders am Sederabend des jüdischen Passahfestes rezitiert wird. Vor diesem Hintergrund zielt die Studie darauf, die gemeinsamen theologischen Themen der Psalmengruppe zu erheben und zu fragen, wie die Psalmengruppe literarhistorisch entstanden ist. Zentral ist die Frage nach JHWH als einzig wirkmächtigem Gott, die in den jeweiligen Psalmen konzeptionell unterschiedlich nuanciert und sowohl geschichtstheologisch als auch anthropologisch entfaltet wird. Gärtner kann zeigen, dass in der Dynamik der Ablauflesung von Ps 113 bis Ps 118 ein ausdifferenziertes monotheistisches Bekenntnis entsteht, so dass das ägyptische Hallel als ein kleines Kompendium später Psalmentheologie bezeichnet werden kann.
"Biblische Theologie" soll angesichts der aktuellen Entwicklungen neu ins Licht gestellt werden. Es gibt es gibt eine breite, z.T. auch öffentlich geführte Debatte um die Frage nach der Bedeutung des Alten Testaments für die christliche Kirche. Durch die Funde von Qumran aber auch die neuere Septuaginta-Forschung ist die Frage nach der Textgestalt des "Alten Testaments" neu aktuell geworden. Weiterhin hat sich durch jüdische Forschung an beiden Testamenten die Forschungslandschaft grundsätzlich verändert, so dass christliche Exegese ohne jüdische Gesprächspartner nicht mehr sachgemäß ist. Schließlich ist die heutige Rezeption fraglich geworden, da sich die theologischen Disziplinen immer weiter voneinander entfernt haben. Daraus ergeben sich die in diesem Band diskutierten Bereiche: 1. Das Alte Testament und die christliche Kirche. 2. Die Vielfalt der Alten Testamente. 3. Die Bedeutung jüdischer Bibelauslegung im Diskurs über die Schrift. 4. Das Problem der Anschlussfähigkeit von Exegese und Dogmatik. 5. Die Bedeutung der Fragstellung für Homiletik und Religionspädagogik.
Die Beiträge im vorliegenden Band befassen sich mit dem kulturellen Kontext der christlichen Gemeinde in Korinth im 1. Jh. n. Chr. und mit der Reaktion des Paulus auf kontextuell bedingte Spannungen.Benjamin Schliesser macht eine Fülle neuerer Untersuchungen über das antike Korinth fruchtbar für die Frage nach der soziokulturellen Situation der Gemeinde.Harald Seubert macht plausibel, dass sich eine Reihe von polemischen Aussagen des Paulus in den Korintherbriefen auf Phänomene beziehen, welche enge Parallelen mit der Zweiten Sophistik aufweisen.Jacob Thiessen legt dar, dass die von Paulus in 1. Korinther 14 kritisierte Art und Weise, wie die Korinther das "Zungenreden" praktizieren, auffällige Parallelen zum Dionysoskult aufzeigt.Christian Stettler zeigt auf, dass Paulus sich mit seiner Rede von der "Ohnmacht" und "Torheit" Gottes gegen in Korinth gängige kulturelle Massstäbe wendet und diese mit der wahren Macht und Weisheit konterkariert.Jörg Frey analysiert die Strategie, mit der Paulus in den Argumentationsgängen des 1. Korintherbriefs um die Einheit der korinthischen Gemeinde ringt, und leitet daraus Empfehlungen für analoge heutige Situationen in der Kirche ab.
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