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Dieses Buch uber Simulation von sozialen Praktiken eroffnet einen groen - reich von interessanten und wichtigen Anwendungen. Soziale Praktiken bilden die Grundlage vieler sozialer, komplexer Systeme, wie Gemeinschaften, Gese- schaften, Genossenschaften, Organisationen, Institutionen, Staaten und viele andere mehr. Dieses Buch analysiert und simuliert eine generische Fallgruppe, in der es hunderte ahnlicher Falle gibt. Die Untersuchung von sozialen Systemen benutzt hier gleich zwei fur - kunftige Forschungen wichtige Simulationskomponenten. Erstens erschliet dieses Werk die psychologische Welt der Akteure fur Computersimulationen. Diese Welt lasst sich mit den Begriffen der Uberzeugung, der Absicht und des Wunsches aufbauen. Frau Hofmann verwendet zwei der drei zentralen psycho- gischen Begriffe, namlich Uberzeugung und Absicht, wahrend die Welt der Wunsche in dieser Arbeit nur impliziert benutzt wird. Diese Komponenten werden sicherlich bei vielen folgenden Simulationen eine Rolle spielen. In den hier beschriebenen Simulationen werden eine groe Menge von Uberzeugungen und eine kleinere Menge von Absichten der Akteure generiert. In einem ersten Schritt wird nur ein grobes Gerust von Rationalita- postulaten verwendet. Die vielen Logiken"e;, mit denen die Uberzeugungssys- me in eine rationale Ordnung gebracht werden, konnen in einer Simulation nur angewendet werden, wenn die Uberzeugungssysteme rational mit Inhalt gefullt sind. Die normale, menschliche Welt ist aber nur begrenzt rational und die nicht rationalen Anwandlungen der Menschen sind bis jetzt nur in ersten Ansatzen in formalen Abteilungen der Wissenschaften zu finden. Deshalb wurde als zweite Komponente der Simulation eine Komponente benutzt, die bis jetzt stiefmutterlich behandelt wird, namlich die Handlungen.
Die Arbeit von Matthias Herrmann, mit der die Reihe startet, ist fur mich nicht nur deswegen besonders interessant, weil es sich um eine von mir betreute Doktorarbeit handelt. Herrmann ist von Beruf stellvertretender Leiter eines Heims fur verhaltensauffallige Jugendliche im Ruhrgebiet und seine Arbeit handelt von den Moglichkeiten, in diesem auerst schwierigen sozialen Prax- feld die eigene erzieherische Arbeit durch die Verwendung spezieller von unserer Forschungsgruppe entwickelter Programme transparenter zu machen und zu verbessern. Gleichzeitig zeigen die Programme auch die Grenzen der Moglichkeiten der in derartigen Heimen tatigen Erzieher auf - Grenzen, die durch die institutionellen Randbedingungen gesetzt werden. Indem Herrmann in einer Doppelrolle als Erzieher und teilnehmender Beobachter empirisches Material sammelt, das dann die Datengrundlage fur die Simulationsprogramme bildet, zeigt er in einer fur mich faszinierenden Weise, wie soziale Praxis, wissenschaftliche Beobachtungsverfahren und die Verwendung spezieller Simulationsprogramme zu einem integrierten Methodenkomplex kombiniert werden konnen. Das von Kurt Lewin vor langer Zeit postulierte Programm einer Handlun- forschung mit der Verbindung von Forschung und sozialer Praxis scheint, so eine der Lehren der Arbeit von Herrmann, keine reine Utopie zu sein, namlich durch den Einsatz von Simulationsprogrammen der von Herrmann verwendeten Art. Lewin, der sich immer fur die Verwendung neuer mathematischer Methoden in den Sozialwissenschaften eingesetzt hat, hatte dieser neuen Moglichkeit sicher begeistert zugestimmt.
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