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In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts - rund 200 Jahre vor Martin Luther - hat ein Anonymus große Teile der Bibel ins Deutsche übersetzt und teilweise mit ausführlichen Erläuterungen versehen, die sich aus der lateinischen Kommentartradition sowie apokryphen und erbaulichen Texten speisen. Durch das hohe sprachliche Niveau und die programmatische Verteidigung des Anspruchs, als Laie für Laien die Heilige Schrift mit Kommentaren in der Volkssprache zugänglich zu machen, kommt ihm eine besondere Stellung in der Geschichte der Bibelübersetzung vor Luther zu. Mit dem ,Alttestamentlichen Werk' wird hier ein erster wesentlicher Teil seiner umfangreichen Bibel-Werke auf der Grundlage der kompletten handschriftlichen Überlieferung ediert. Enthalten sind die sparsam glossierten Bücher Daniel, Genesis, Exodus, Tobias und Hiob sowie, ausführlicher kommentiert, Proverbia und Ecclesiastes. Integraler Bestandteil sind die beiden deutschen Vorreden, mit denen der Bibelübersetzer sein Projekt rechtfertigt und verteidigt. Die Einleitung erschließt Werke und Profil des Anonymus, seine Arbeits- und Übersetzungsweise sowie die benutzten Handschriften, zudem erläutert sie das textkritische Verfahren.
Die Ausgabe der kleineren Dichtungen Heinrichs von Mügeln wird mit diesem Band abgeschlossen. Hiermit liegt die Sangspruchdichtung eines der wichtigsten Dichter des 14. Jahrhunderts zum ersten Mal vollständig vor. Außerdem bietet der Band zwei lateinische Texte Mügelns: 'Artes liberales' und 'Libri tocius biblie', zwei Summarien über die Freien Künste und die Bücher des Alten Testaments. Kernstück des Bandes ist 'Der meide kranz', ein allegorisches Gedicht über den Rangstreit der Freien Künste untereinander sowie der Tugenden mit der Natur, verfaßt zu Ehren Kaiser Karls IV. Namen- und Wortverzeichnis erschließen die gesamte Ausgabe und bilden damit einen wesentlichen Schlüssel zum ¿uvre des Autors.
Die in den Jahren 1955 bis 1995 erschienenen Bände XLV, LV, LXI, LXXIII, LXXVII und LXXXIX der "Deutschen Texte des Mittelalters" enthalten die Texte zu Albrechts Jüngerem Titurel.
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