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In den deutschsprachigen Schulsystemen werden Elemente eines ,neuen Steuerungsmodells¿ ¿ beispielsweise Bildungsstandards, Schulinspektionen oder Selbstevaluation ¿ implementiert. Die Innovationen werden in diesem durchgehend aktualisierten Handbuch einer systematischen Analyse unterzogen. Damit bietet das Handbuch einen differenzierten Überblick über Prozesse und Wirkungen einer erneuerten schulischen Governance. Die Ergebnisse machen unterschiedliche theoretische, forschungsstrategische und methodologische Zugänge sichtbar und ermöglichen die Entwicklung von Perspektiven der Systemsteuerung im Schulwesen.
In diesem Open-Access-Buch werden mittels Experteninterviews aus verschiedenen Akteursperspektiven Koordinationsprozesse zwischen Schulleitung, Schulaufsicht, Schulinspektion und Schulentwicklungsberatung untersucht. Es ist ein seit Jahren robuster Befund, dass sich der Transfer von Ergebnissen der Schulinspektion in die Schulentwicklungspraxis nicht im erwarteten Maße erfüllt. In der Hoffnung auf nachhaltigere Effekte an Schulen gerät bei der Diskussion um Schulinspektion in Deutschland die Zusammenarbeit beteiligter Akteure zunehmend in den Fokus der Aufmerksamkeit. Christina Luig arbeitet anhand von Experteninterviews aus verschiedenen Akteursperspektiven Modi der Handlungskoordination heraus und identifiziert vorherrschende Handlungslogiken, die auf Steuerungsproblematiken und Rollenkonflikte im Akteurskonglomerat hinweisen. So lassen sich die Transferbedingungen von Inspektionsdaten in die Schulentwicklungspraxis besser verstehen und Überlegungen skizzieren, in welche Richtung sich Schulinspektion weiterdenken lassen sollte.
Aus der Perspektive sozialwissenschaftlicher Governanceforschung werden in diesem Band ausgewahlte Teilthemen der Beziehung zwischen staatlicher Politik und Schule untersucht. Diese Beziehung wird als antagonistisch und doch kooperativ verstanden und entsprechend auf der Grundlage des sozialwissenschaftlichen Modells der antagonistischen Kooperation untersucht. Gleichzeitig werden neue Absichten der Bildungspolitik problematisiert, die darauf zielen, den Koordinationsrahmen enger zu ziehen, 'dichtere' Beziehungsformen zu etablieren, die Schulen fester an politische Vorgaben zu binden.
Das Schulsystem der Bundesrepublik Deutschland befindet sich derzeit in einer ausgeprägten Modernisierungsphase. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesen Veränderungen steht allerdings noch ganz am Beginn. Dieser Band der Reihe 'Educational Governance' nimmt dies zum Anlass, die erziehungswissenschaftliche und interdisziplinäre Forschung zum Thema erstmalig im Zusammenhang darzustellen. Zudem wird am Beispiel des Modellvorhabens 'Selbstständige Schule NRW' eine eigene Studie über die im Modellvorhaben veränderten Steuerungsstrukturen vorgestellt. Es zeigt sich, dass mit regionalen Steuergruppen neue Akteure in der Schulgovernance implementiert werden konnten und dass ihr Steuerungshandeln maßgeblich von den regionalen Rahmenbedingungen abhängt.
Im Kontext der Modernisierung des Schulsystems und einer erweiterten Autonomie werden immer höhere Anforderungen an die Einzelschule bezüglich ihrer Leistungs- und Veränderungsfähigkeit gestellt. Traditionell ist die Einzelschule jedoch als Organisation schwach ausgeprägt. Dieser Band der Reihe ¿Educational Governance¿ nimmt dies zum Anlass, zwei Strategien zur Stärkung der Veränderungsfähigkeit der Schule ¿ Steuergruppen und Organisationales Lernen - in den Blick zu nehmen. Neben der Integration von Steuergruppen als Change Agent schulischer Entwicklungsprozesse in ein Modell der Kapazität des Organisationalen Lernens wird anhand von Daten des Modellvorhabens ¿Selbstständige Schule NRW¿ gezeigt, welchen Einfluss die Kapazität Organisationalen Lernens auf Erfolgsfaktoren des Modellvorhabens (Selbststeuerungsfähigkeit, Unterricht, Nutzung von erweiterter Autonomie) hat und welche Rollen Steuergruppen hierbei spielen.
Der Band verbindet theoretische und empirische Reflexionen über die Beschaffenheit von Schul- und Bildungsreformen und versucht, grundlegende, überdauernde, institutionelle und prozedurale Merkmale von und erklärende Faktoren hinter solchen Reformen herauszuarbeiten. Auf der Basis historischer und aktueller Analysen werden Fragen nach der theoretischen Fassbarkeit von Bildungs- und Schulreformen gestellt und Antworten in Richtung einer Theorie der Bildungs- und Schulreform skizziert. Der Inhalt· Veränderungsabsichten und Reformprogramme im Bildungsbereich· Handlungskoordination, Reformstrukturen und -prozesse· Folgen und Wirkungen von Schul- und Bildungsreformen Die Zielgruppen· Fachwissenschaftler*innen und Studierende der Erziehungswissenschaft, Soziologie und Politikwissenschaft· Verantwortliche von Bildungseinrichtungen und der Bildungsadministration · Bildungspolitiker*innen sowie bildungspolitisch InteressierteDie Herausgeber und die Herausgeberin Flavian Imligist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Bildungsdirektion des Kantons Zürich. Dr. Lukas Lehmann ist Leiter der Grundausbildung an der Pädagogischen Hochschule Freiburg.Dr. Karin Manz ist Professorin für Unterrichtsentwicklung und Unterrichtsforschung an der Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz.
Der Herausgeberband bietet einen Überblick zum Status Quo und jüngeren Entwicklungen der Zusammenarbeit von Schulleitungen und Schulaufsicht im Rahmen von Schulentwicklungsprozessen. Die Beiträge erörtern das Verhältnis zwischen Schulleitung und Schulaufsicht aus historischer, theoretischer und rechtlicher Perspektive, veranschaulichen es mit empirischen Befunden und eröffnen auf dieser Basis einerseits Entwicklungsperspektiven für die Praxis, zeigen andererseits aber auch Desiderata für Theorie und empirische Forschung auf.Der Inhalt¿ Rechtliche Perspektiven auf Schulaufsicht¿ Theorien und Bezugsdisziplinen¿ Erhöhte Eigenverantwortlichkeit von Schulen¿ Schulleitung und Schulaufsicht zwischen Kontrolle und Unterstützung¿ Kooperation und Beratung in Entwicklungsprozessen¿ Diskussion und Einordung aus bildungswissenschaftlicher und bildungsadministrativer PerspektiveDie HerausgeberinnenDr. Esther Dominique Klein ist akademische Rätin a.Z. an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Duisburg-Essen.Dr. Nina Bremm ist Professorin für Schulentwicklung in der Abteilung für Weiterbildung und Beratung an der Pädagogischen Hochschule Zürich.
Die Gestaltung des Schulwesens ist im deutschen Bundesstaat grundsätzlich eine Sache der Länder. Dies hat die Föderalismusreform 2006 nachdrücklich bestätigt. Eine bundesweite Bildungsreform kann sich nur als freiwillige Übernahme schulpolitischer Konzepte von Bundesland zu Bundesland verwirklichen. Ihre Möglichkeiten und Grenzen sind abhängig von der Intensität gegenseitiger Beobachtung und Kommunikation der schulpolitischen Akteure. In dieser Studie werden Strukturen und Bedingungen bundesweiter schulpolitischer Innovationsdiffusion anhand eines konkreten Fallbeispiels aufgearbeitet. Untersucht wird die Verwirklichung der Idee 'Schulautonomie' im deutschen Schulrecht aller 16 Bundesländer von 1990 bis 2004.
Welche Bedeutung erlangt die Kooperation von Lehrpersonen, wenn Schulen Qualitatsentwicklung betreiben? Um diese Frage zu beantworten, wurden die Lehrpersonen von neun Zurcher Gymnasien sowohl quantitativ wie qualitativ zu Kooperation und Aspekten von Schul- und Unterrichtsqualitat sowie Qualitatsmanagement befragt. Aufgrund der RASCH-skalierten Daten einer Fragebogenerhebung unterscheiden sich die Schulen hinsichtlich des Grades an erreichter Kooperation sowie in Faktoren auf der Schulebene und der individuellen Ebene. Zusatzlich wurden an funf dieser Schulen Leitfaden-Interviews mit Lehrpersonen und Schulleitungen durchgefuhrt. Ein Vergleich dieser qualitativen Daten verweist auf zusatzliche Unterschiede in Zielen, Funktionen und Formen der Zusammenarbeit.
Wie kann eine Analyse der gegenwartigen School-Governance konzeptualisiert werden? Die Studie gibt auf diese Fragestellung eine Antwort, indem zwei zentrale Paradigmen der Schulentwicklung der letzten Jahre aufgegriffen und vergleichend einander gegenubergestellt werden. Wahrend in den 1990er Jahren der Autonomiediskurs die Schulentwicklungsdebatten dominierte, richtet sich der Blick gegenwartig zunehmend auf Steuerungsfragen. Der Band rekonstruiert diesen Paradigmenwechsel von der Autonomie zur evaluationsbasierten Steuerung anhand aktueller Reformprogramme und empirischer Analysen zur administrativ verordneten Schulprogrammarbeit. Die sozialwissenschaftliche Basis fur diese Analysen bildet ein im Rahmen dieser Arbeit entwickeltes Konzept der School-Governance.
In den Bildungssystemen Europas sind gravierende Umbauten institutioneller Regelungsstrukturen zu verzeichnen: In den Schulen werden beispielsweise im Kontext von PISA schulische Gestaltungsspielräume erhöht, Bildungsstandards und externe Evaluations- und Beobachtungsverfahren eingeführt. Diese Veränderungen der Steuerungs- und Koordinations-Praxis führen in jüngster Zeit zu einer Reihe von wissenschaftlichen Beiträgen, die mit dem Governance-Begriff analytisch arbeiten, um die institutionellen Umbauten nachzuvollziehen, ihre vielfältigen Wirkungen zu erfassen und Orientierungswissen zu bieten.Der Band stellt das Konzept 'Governance im Bildungswesen' vor und liefert aus verschiedenen sozialwissenschaftlichen Bezugsdisziplinen neue Perspektiven für Steuerungsprozesse im Bildungswesen.
Durch die Politik der Erhöhung schulischer Gestaltungsspielräume 'Schulautonomie' haben Schulen neue Möglichkeiten erhalten, spezifische Profile zu entwickeln, in denen sie sich von Nachbarschulen unterscheiden. Ob und wie sich durch solche Prozesse die Regelungs- und Koordinationsbeziehungen im Schulwesen wandeln, wird in diesem Band in qualitativen und quantitativen Forschungsstrategien thematisiert.
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