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Mit dem vorliegenden Band wollen wir ein bereits klassisch gewordenes Werk dem deutschen Sprachgebiet zugänglich machen. Das Buch bietet eine Zusammenfassung der bedeutendsten Literatur über Organisationen und versucht einen Überblick über die verschiedenen Organisationstheorien zu geben. Die Autoren übernehmen es, diese Theorien, ihre Bedeurung und ihren Zweck darzulegen und liefern dabei eine eigene Interpretation der grundlegenden Theorien des menschlichen Verhaltens in Organi sationen. Das Buch läßt sich in drei Hauptteile gliedern. Ausgangspunkt bildet die Betrachtung des Indi viduums als Insttument und physiologischer Automat - eine für die "Wissenschaftliche Be triebsführung" typische Ansicht. Anschließend beschäftigen sich die Autoren mit motivationa len und affektiven Aspekten des menschlichen Verhaltens in Organisationen. Dabei stützen sie ihre Aussagen auf umfangreiches empirisches Untersuchungsmaterial. Den Abschluß des Buches bilden Theorien über kognitive Prozesse des organisatorischen Verhaltens. Hier bewegen sie sich zum Teil noch auf reichlich unerforschtem Neuland. Das Buch fUgt sich daher hervorragend in unsere Schriftenreihe ein und - obwohl bereits ein klassisches Werk - ist es eine zeitlose Informationsquelle für den Wissenschaftler, da es eine gedrängte, aber geordnete Zusammenfassung der wichtigsten Organisationstheorien mit Anregungen zu weiterer Forschungstätigkeit bietet, für den Praktiker, da es ihm hilft, die Komplexität moderner Großorganisationen besser zu erkennen, was zu einem besseren Verständnis seiner eigenen Organi sationsprobleme führen kann, für den Studenten, der sich für die soziale Welt der Organisationen, die ja später auch sein Leben beeinflussen werden, interessiert.
Der Gegenstand der Organisationspsychologie ist noch keineswegs end gültig abgesteckt. Mit meiner 1965 erschienenen Erstausgabe wollte ich einerseits dazu beitragen, diesen zu definieren, und zum anderen eine Arbeitshilfe schaffen, die sowohl dem Praktiker wie dem Forscher von Nutzen sein konnte. Mein~ Absicht war, Mitgliedern von Orga nisationen Einblicke in die dynamischen Prozesse von Systemen, denen sie selbst angehören, zu vermitteln. Mit Genugtuung habe ich beobach tet, wie rasch sich Erforschung und Begriffsbildung der Organisations psychologie in den vergangenen sechs Jahren weiterentwickelt haben. Noch befriedigender war die Feststellung, daß Literatur über diesen Teilbereich der Psychologie sogar innerhalb von Organisationen auf Interesse stieß. Also nicht nur Studenten, sondern auch Laien, die sich bemühen, die Dynamik von Organisationen zu begreifen, haben ihre Bedeutung erfaßt. Vor allem die offene Aufnahme durch Studenten wie Laien hat mich in dem Beschluß bestärkt, das gesamte Material einer Revision zu unter ziehen. Wie schon in der ersten Auflage habe ich dabei bewußt und wohlüberlegt nur bestimmte Konzepte herausgegriffen und mich auf einige wenige Forschungsberichte zur Erläuterung dieser Konzepte be schränkt. Viele brauchbare Studien und etliche gerade in jüngerer Zeit entwickelte Theorien mußten auch in dieser überarbeitung ganz weg gelassen werden oder konnten nur am Rande erwähnt werden. Nur widerstrebend habe ich auch auf eine Diskussion der Theorienbildung und Erörterung methodischer Fragen verzichtet. Gerade im Bereich der Methodologie gibt es noch ungelöste Probleme, die in diesem Rahmen 5 bedauerlicherweise nur angedeutet werden können.
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