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Patron-Klient-Verhaltnisse galten bereits in der Antike als Fundament sozialer Stabilitat. Die vorliegende Studie schliet die Lucke einer bislang fehlenden aktuellen Geschichte des romischen Bindungswesens, indem sie die Bedeutung von Patron-Klient-Verhaltnissen als Integrationsmittel einer hierarchisch strukturierten Gesellschaft thematisiert. Anhand mehrerer Tiefenstudien zu Haltungen und Handlungen von Patronen und Klienten wird die Relevanz personaler Reziprozitat fur sozialen Frieden vor dem Hintergrund politisch-gesellschaftlicher Umbruche zwischen dem 1. Jh. v. Chr. und 3. Jh. n. Chr. untersucht. Im Ergebnis zeigt sich, dass die omniprasente Kritik am Bindungswesen keine Systemkritik war, sondern dass sich Wertungsfragen an konkreter Performanz entzundeten. Die Geschichte des romischen Bindungswesens ist eine Geschichte sich wandelnder Haltungen auf einer Basis konstanter Grunduberzeugungen. Der politische Systemwechsel zwischen Republik und Principat lasst sich genauso als Verdichtungsperiode des Wandels ausmachen, wie christliche Deutungen des Bindungswesens Verschiebungen in Einzelaspekten bewirkten. Was die romische Welt zusammenhielt? Patron-Klient-Verhaltnisse in alltaglicher Praxis und als lebendiges Ideal.
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