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Explores the interface between linguistics and literary studies. This title helps to illustrate the common features between everyday discourse and literature, and show the potentials for a collaborative approach between literary scholars and linguists in understanding speech acts and reference; inference, cognitive and cultural background.
Oral Poetics has produced insights that are relevant not only for the study of oral traditions, but also for our general understanding of language and cognition. This book explores how connections between the two disciplines can lead to a Cognitive Oral Poetics, a new field for the study of oral poetry as a window to the mind.
Comics und Graphic Novels stehen in einer doppelten asthetischen Tradition: Verfasser von Metacomics (Eisner, McCloud) betonen sowohl die Fundierung in der Geschichte der bildenden Kunst als auch die Beziehung zu Formen erzahlerischer Darstellung. Viele Klassiker der Weltliteratur wie Goethes Faust, Melvilles Moby Dick und die Erzahlungen Kafkas haben eine ganze Reihe von Umsetzungen in den Comic erfahren, und heute existiert ein eigener Kanon des Literaturcomics. Dieseengen Beziehungen des Comics zur Literatur werden in den Kapiteln dieses Bandes anhand von Beispielen aus dem internationalen Kanon ausfuhrlich analysiert. Die ausgewahlten Comic-Adaptionen werden exemplarisch vorgestellt und theoretisch reflektiert. Diese Monographie wird sowohl der Comic-als auchder Intermedialitatsforschung als Standardwerk dienen und ihnen wichtige Impulse verleihen.
Die deutschsprachige Lyrik der 1990er Jahre ist durch eine intensive Auseinandersetzung mit den Naturwissenschaften gekennzeichnet. Die vorliegende Arbeit untersucht einen Ausschnitt dieser ¿wissenschaftsaffinen¿ Lyrik, nämlich Gedichte, die Themen oder Motive aus den modernen Biowissenschaften, insbesondere aus den Bereichen Medizin, Neurowissenschaften und Genetik, aufgreifen. Im Zentrum stehen die Werke Durs Grünbeins und Ulrike Draesners, die das Profil der Lyrik stark geprägt haben und für das Untersuchungsthema einschlägig sind: Viele ihrer Gedichte kreisen um den menschlichen Körper und inszenieren ihn im Spannungsfeld von subjektiver Erfahrung einerseits und objektiver Vermessung, Zurichtung und Manipulation durch Medizin und Wissenschaft andererseits. Am Körper, so scheint es, lassen sich die Folgen unmittelbar ablesen, die die Entwicklungen in den Biowissenschaften für unser Menschenbild haben, und als solcher gerät er in den Fokus der Literatur.Die Arbeit untersucht jedoch nicht nur Gedichte, sondern auch zentrale poetologische Texte beider Autoren und zeigt, dass die Auseinandersetzung mit Erkenntnissen, Fragen und Problemen der Naturwissenschaften auch für ihr Nachdenken über Aufgaben, Formen und Funktionen von Dichtung eine zentrale Rolle spielt.
Vor dem Hintergrund der im 18. Jahrhundert erstmals manifest werdenden funktionalen Ausdifferenzierung der modernen Gesellschaft wird das Verhaltnis zwischen Literatur und Wissenschaft an Beispielen aus dem franzosischen (Diderot, Rousseau, Balzac, Flaubert, Zola, Proust, Houellebecq), deutschsprachigen (Goethe, Freud, Musil), italienischen (Vico, Manzoni, Pirandello, Svevo, Calvino, Del Giudice) und spanischsprachigen Bereich (Pio Baroja, Borges, Cortazar, Volpi) untersucht. Dabei zeigt sich, dass es trotz der zunehmenden Trennung der Bereiche (die C. P. Snow auf die Formel der zwei Kulturen' gebracht hat) immer wieder zu poetologisch und epistemologisch aufschlussreichen Interferenzen von Literatur und Wissenschaft kommt. Wahrend im 18. Jahrhundert literarische Texte noch einen Platz in der offiziellen Wissensordnung hatten, wachst im 19. Jahrhundert das Bewusstsein fur die grundlegende Differenz der Bereiche. Aufgrund der Dominanz der Naturwissenschaften und des Positivismus versuchen literarische Texte seit Balzac sich durch die poetologische Funktionalisierung (natur-)wissenschaftlicher Modelle zu legitimieren. Im 20. Jahrhundert werden in der teilweise skeptischen Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Modellen die Grenzen der Literatur ausgelotet.
Der Band entwirft eine Übersicht über das komplexe philologische und philosophisch-ästhetische Forschungsfeld zum Thema ,Literatur und Wissen'. Die Beiträge sichten und sortieren das Feld und entwickeln Ansätze zu einer Bewertung vorliegender Theorien und Methoden. Der Vielzahl existierender Fallstudien wird damit eine primär theoretische Perspektive an die Seite gestellt. Behandelt werden u.a. die Explikation der Kernbegriffe ,Literatur' und ,Wissen'; Probleme der textuellen Repräsentation von Wissen; die Einordnung der Wissensvermittlung in das Funktionsspektrum (fiktionaler) Literatur; und die Rekonstruktion vorliegender Forschungsprogramme zum Thema.
Aus gesprachsanalytischer Perspektive untersucht die vorliegende Arbeit ein mentales Phanomen: Imagination in Gesprachen. In Verbindung von Interaktionaler Linguistik und Kognitiver Semantik wird Imagination als ein Prozess modelliert, in dem Sprecher gemeinsam szenisch strukturierte mentale Raume schaffen. Imagination wird damit sowohl als konversationelle Aktivitat, als auch als Prozess gemeinsamer Kognition (Shared Cognition) verstanden. Die empirische Grundlage bildet ein Korpus deutscher und spanischer Gesprache. Untersucht werden Sequenzen, in denen die Sprecher die Rolle von Figuren ubernehmen, deren Auerungen animieren und sich dabei in eine imaginierte Szene versetzen. Gewahlt werden ausschlielich Daten, in denen die Sprecher keine Rede wiedergeben (also vergangene Auerungen rekonstruieren), sondern ein fiktives, hypothetisches, negiertes oder generisches Ereignis auffuhren"e;. Dies deckt ein breites Spektrum an konversationellen Kontexten ab, das vom interaktiven Entwerfen zukunftiger Handlungen uber gemeinsame Fiktionalisierungen bis zur Animation von Auerungen in grammatischen Konstruktionen reicht.
An zwei groen Werken hat Goethe jahrzehntelang gearbeitet: am Faust II und an Wilhelm Meisters Wanderjahren. In ihnen thematisiert er den Beginn des 19. Jahrhunderts als Epocheneinschnitt, der das Ende jahrhundertealter Traditionen und den Anbruch der Moderne markiert. Insbesondere Goethes Altersroman zeigt dabei, wie sich das Neue' als durchgangige Utilitarisierung aller Wirklichkeitsbereiche manifestiert. Die vorliegende Studie deutet die Wanderjahre allerdings nicht blo als Spiegel geschichtlicher Vorgange, sondern als Reflexionsmedium, das Wissensbestande der Gegenwart und Vergangenheit integriert, um sie im Handeln und Erleben der Protagonisten dem anschauenden' Verstehen zu prasentieren. Der Ruckgriff auf die Fulle der Prolegomena, Tagebuchaufzeichnungen, Briefauerungen und Schematisierungen Goethes sowie die Berucksichtigung seines okonomischen, kulturellen, technischen und sozialgeschichtlichen Wissens vermittelt dabei ein tieferes Verstandnis des Romans: Herausgestellt wird, dass er die mentalitatsgeschichtlichen Entwicklungen, kulturhistorischen Transformationen und okonomischen Veranderungen seiner Zeit weder pauschal verurteilt noch befurwortet, sondern durch ein multiperspektivisch-offenes Arrangement diagnostiziert und problematisiert.
Im Zeitraum um 1800 ist ein ausgeprägtes anthropologisches Interesse europäischer Autoren an fremden Kulturen zu konstatieren. Dieses Interesse manifestiert sich nicht allein in den damals zahlreich erscheinenden Reiseberichten und in der Entstehung akademischer Disziplinen wie ,Menschheitsgeschichte' und ,physische Geographie', sondern greift auf das Gebiet der fiktionalen Literatur und der Ästhetik über. Etliche zeitgenössische Dramen, Erzähltexte und Gedichte inszenieren kulturelle Differenz, und auch innerhalb der parallel dazu entwickelten ästhetischen Theorien spielt die Auseinandersetzung mit außereuropäischen Kunst- und Schönheitsvorstellungen eine eminente Rolle. In exemplarischen Analysen untersuchen die hier versammelten Beiträge vor allem mit Blick auf den deutschsprachigen Bereich, welche literarische Produktivität und ästhetische Innovationskraft sich aus der Beschäftigung mit völkerkundlich-anthropologischen Phänomenen ergab und inwieweit umgekehrt Literatur und Ästhetik einen wesentlichen Beitrag zur Menschenkunde von der Aufklärung bis zur Romantik leisteten.
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