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Gleichgültig, welche Unterschiede in Methode oder Weltsicht die Wissenschaft von den Medien auch trennen mögen, man darf mit Gewißheit behaupten, daß beide ebenso leidenschaft lich für Unabhängigkeit eintreten, wie sie wachsenden Einfluß auf Wandel und Werte der Gesellschaft ausüben. Obwohl aber beide Seiten ihre Unabhängigkeit verteidigen, noch dazu mit Inbrunst, läßt sich nicht bestreiten, daß jede Seite von der anderen abhängt: Die Wissenschaft verläßt sich auf die Medien als Informanten der Öffentlichkeit, die Medien stützen sich auf die Wissenschaftler als Nachrichtenlieferanten. Soviel ist klar. Damit werden Kräfte, Spannungen und Probleme in diesem entscheidend wichtigen Verhältnis allerdings nicht annähernd erfaßt. Die American Association for the Advancement of Science hat ein lebhaftes Interesse am Verständnis der Öffentlichkeit für Wissenschaft und Technik. Dieses Interesse reicht viel tiefer als ein Bestreben, Wissenschaft zu verkaufen oder zu . Es entsteht aus der Erkenntnis, daß die Macht der Wissenschaft staatlichen und privaten Angelegenheiten nicht neutral gegenübersteht, sondern für die meisten kritischen Wahlmöglichkeiten und Ergebnisse, die entweder durch zwanglose Entscheidung oder durch Untätigkeit zustande kommen, von zentraler Bedeutung ist, und daß sie sehr viel Verständnis braucht. Aus unserer Sicht folgt daraus, daß die Wissenschaft eine hohe Verantwortung dafür trägt, die Medien zu verstehen und ihren Bedürfnissen Rechnung zu tragen. Andererseits sind die Medien ebenso verantwortlich dafür, daß Methoden, Disziplin und Grenzen erkannt werden, die wissen schaftliche Entdeckung, Vorstellung in der Öffentlichkeit und Anwendungsmöglichkeiten begleiten.
Das vorliegende Buch geht auf eine Vorlesung für Hörer aller Fakultäten mit dem Titel «Methoden der Verwandtschaftsfor schung» zurück, die ich im Sommersemester 1981 an der Uni versität Zürich gehalten habe. Die seit diesem Termin erschie nene Literatur über Fragen des Kladismus konnte nur in be scheidenem Umfang im Rahmen des vorliegenden Textes ver arbeitet werden. Von dieser Einschränkung ist besonders das hervorragende Werk von Gareth Nelson und Norman Plat nick, «Systematics and Biogeography» (Columbia University Press, New York, 1981) betroffen, das den Kladismus in den Zusammenhang mit der Biogeographie stellt, sowie die von M. Cartmill publizierte Kritik am Schwestergruppenvergleich und der damit verbundenen Anwendung der «Regel der ein fachsten Lösung» (
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