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Das Buch setzt sich mit dem Phanomen Politikverdrossenheit auseinander und pruft dessen Bedeutung fur die deutsche Jugend in West- und Ostdeutschland im Vergleich. Seit einigen Jahren steigen die Hinweise auf einen stetigen Ruckgang der politischen Unterstutzung gegenuber dem etablierten politischen System in Deutschland, z.B. zunehmende Wahlenthaltung und steigen des Protestwahlverhalten. Dieser Trend scheint verbunden mit Entwicklungen in den politischen Einstellungsmustern in Teilen der deutschen Jugend, wie z.B. erhohte Gewaltbereitschaft, steigende Anfalligkeit fur Uberzeugungsmuster rechtsextremer Parteien und zunehmende Distanz zu demokratischen Parteien. Entfernen oder entfremden sich gerade die jungen Burger vom deutschen demokratischen System? Bei der Beantwortung dieser Frage muss der gesellschaftliche Kontext dieser Entwicklungen berucksichtigt werden: bspw. die Vereinigung der beiden deutschen Staaten 1990. Sie lasst die Frage aufkommen, wie sich Denkmuster in einer Gesellschaft entwickeln, die zwei teilweise unterschiedlich sozialisierte Bevolkerungen vereinen muss. Dabei interessieren zehn Jahre nach der Wende gerade die Generationen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen fur eine Betrachtung der politischen Uberzeugungen, haben sie doch im Ubergang zwischen Sozialisation in der ehemaligen DDR und in der Umbruchzeit nach der Vereinigung ihre ersten politischen Wertmuster und Einstellungen ausgebildet.
Mit den USA und Deutschland stehen sich zwei moderne Industrienationen gegenüber, die historisch protestantisch geprägt sind, sich allerdings z.B. in Bezug auf ihr Arbeitsethos, ihre Haltungen gegenüber dem Kapitalismus, die Stärke ihrer Religiosität etc. deutlich voneinander unterscheiden. Verena Schneider untersucht, welche Wirkungen der Protestantismus bis heute auf Einstellungen und Werte in beiden Ländern entfaltet hat. Ausgangspunkte sind das neue Berufsbild und der Bedeutungsgewinn der Arbeit sowie Individualisierung und die individualisierte Beziehung zu Gott. Durch eine vergleichende Fallanalyse ermittelt die Autorin, ob der Protestantismus in den Untersuchungsländern ähnliche oder unterschiedliche Wirkungen entfaltete. Dabei zeigt sie u.a., dass in den USA bis heute ein Zusammenhang zwischen Protestantismus und Kapitalismus besteht.
Der Band untersucht das systemgefährdende Potenzial an Einstellungen in sieben Transformationsstaaten, einschließlich Ostdeutschland. Der Autor geht der Frage nach, wodurch Antisystemeinstellungen bestimmt werden.
In allen ostmitteleuropäischen Ländern traten im Herbst 1989 politische Akteure, die aus dissidentischen Milieus hervorgegangen waren, in den Vordergrund des politischen Geschehens. Ihre Bedeutung für die politischen Umbruchprozesse ist jedoch bis heute umstritten. Die Länderstudien und vergleichenden Analysen aus diesem Band zeigen, dass ungeachtet der oberflächlichen Ähnlichkeiten die Strategiefähigkeit der demokratischen Opposition im Herbst 1989 erheblich zwischen den Ländern variierte und in starkem Maße durch den jeweiligen nationalen Typ kommunistischer Herrschaft, die Vorgeschichte politisch alternativer Bestrebungen sowie den Modus des Regimewechsels beeinflusst war.
Mit den ersten systematischen Untersuchungen der Politischen-Kultur-Forschung in den späten fünfziger Jahren (Almond/Verba 1963) hat sich die Frage nach der Stabilität von politischen Systemen und ihre Abhängigkeit von den Einstellungen der Bevölkerungen fest als Forschungsthema in den Sozialwissenschaften etabliert. Die leitende Frage dieser Forschungsrichtung lautet, ob und inwieweit politische Systeme der kulturellen Unterstützung bedürfen, um dauerhaft zu funktionieren. Wie stabil sind die Neuen Demokratien Osteuropas 15 Jahre nach dem Umbruch?Diverse Analysen zu unterschiedlichen Themenbereichen, wie Demokratiezufriedenheit, soziale Ungleichheit, Einstellungen zur Marktwirtschaft und Nationalismus werden Bestandteil der Umfrageanalysen sein, die in diesem Band präsentiert werden.
Seit einigen Jahren ist ein wachsendes Interesse der deutschen Wissenschaft fur Polen a- gemein als Nachbarn und insbesondere fur die deutsch-polnischen Beziehungen in - schichte und Gegenwart zu verzeichnen. In erster Linie waren es die Historiker, die im Rahmen der deutsch-polnischen Schulbuchkommission nicht nur gemeinsame Empf- lungen fur die Schulbucher erarbeiteten, sondern eine rege wissenschaftliche Zusamm- arbeit vorantrieben, die in der Entstehung des Deutschen Historischen Instituts in Warschau im Jahre 1993 und des Zentrums fur Historische Forschung der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Berlin 2006 gipfelte. Erfreulicherweise wird die institutionelle Zus- menarbeit von einer Reihe von Partnerschaften der Universitaten und Hochschulen gestarkt. Das Ergebnis sind immer mehr Dissertationen, Magister- und Diplomarbeiten, die sowohl von polnischen als auch von deutschen Studierenden und Doktoranden an deutschen Ho- schulen gefertigt werden, darunter auch eine wachsende Zahl an Dissertation, die im R- men von deutsch-polnischen Graduierten-Kollegs entstehen. Seit drei Jahren vergibt das Generalkonsulat der Republik Polen in Koln den Ford- preis fur die beste Dissertation aus dem Bereich der polnischen Geschichte, Landes- und Volkskunde, Kultur, Literatur und Kunst sowie der deutsch-polnischen Beziehungen in ihrem ganzen Spektrum. Im Jahre 2007 wurde derselbe Forderpreis zum ersten Mal auch vom Generalkonsulat der Republik Polen in Munchen vergeben. Im Rahmen dieses Preises wurde auch die vorliegende Arbeit ausgezeichnet.
In den 1990er und frühen 2000er Jahren wurde der ökonomische Schock in Ostmitteleuropa nach der Transformation noch geduldet, mit dem Beitritt zur EU wurde aber deutlich, dass das erwartete Wohlstandsniveau nicht erreicht wird. Trotzdem konnten die politischen Systeme Ostmitteleuropas als konsolidiert gelten. Die jüngsten Entwicklungen in Ostmitteleuropa sind dagegen beunruhigend: In Ungarn wie Polen ist sichtbar, dass anti-liberale Parteien mit dem liberalen Konsens brechen. Diese Parteien greifen das Dilemma der erwarteten Wohlstandsentwicklung auf und weisen der liberalen Demokratie die Schuld an diesem zu. Das Ziel dieser Arbeit ist es daher zu beurteilen, inwieweit sich Effekte zwischen den Ebenen politischer Unterstützung zeigen und wie Ungleichheit auf die politische Unterstützung in konsolidierten liberalen Demokratien in Ostmitteleuropa wirkt. Für das Ziel dieser Arbeit werden die Ursprünge der Theorien der politischen Unterstützung, der politischen Kultur, der empirischen Demokratieforschung und der Konsolidierungstheorie miteinander verbunden. Durch die Analyse von drei Wellen des European Social Survey (2004, 2012 und 2018) ist es möglich, die Entwicklung im Zeitverlauf zu betrachten
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