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Die militante Ausländerfeindlichkeit fordert die Gesellschaft heraus. Bei de nen, die weder klammheimliche Genugtuung noch berechnendes Verständnis aufbringen wollen, mischt sich in das Entsetzen und die Absage an die Ge walt auch eine gewisse Ratlosigkeit, wie dem Rechtsradikalismus zu begeg nen sei. Die Lokalfunkjournalisten setzen sich mit der Gewalt und den Reak tionen in Politik und Gesellschaft auseinander. Und sie bleiben von der Rat losigkeit gerade dann nicht verschont, wenn sie sich in der Verantwortung für ein mit zivilen Grundsätzen verträgliches Meinungsklima sehen. Die Landesanstalt für Rundfunk hat vor diesem Hintergrund Ende Dezember 1992 das Hans-Bredow-Institut mit der Durchführung einer Programmana lyse beauftragt, die mit einer verläßlichen Beschreibung der vorfindlichen Berichterstattung Grundlagen für eine klärende Diskussion bereitstellen soll. Dieses Untersuchungsanliegen ist bei den Lokalfunkredaktionen und bei Radio NRW auf großes Interesse und eine ebenso große Bereitwilligkeit ge stoßen, der Studie mit Informationen und Programmaterialien zuzuarbeiten. Redakteurinnen und Redakteure haben sich trotz einer angespannten Arbeits situation in den Sendern Zeit genommen, um uns in ausführlichen Gesprä chen die Bedingungen ihrer Arbeit zu erläutern und uns beim Erschließen von Programmaufzeichnungen zu helfen. Unser Dank gebührt neben den Chefredakteuren namentlich Jörn Bergmann (Radio FiV), Hakan Ekemen (Radio MK), Beate Kowollik (Radio NE-WS), Kostas Mitsalis (Radio Es sen), Andrea Schültke (radio emscher lippe) und Manfred Uhl (Radio MK) für ihre tatkräftige Unterstützung.
4. 5 Sozio-emotionale Wirkungsdimensionen des Affektfemsehens (Ansgar Feist, Gary Bente und Birgit Hundgen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242 4. 5. 1 Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245 4. 5. 1. 1 Versuchspersonen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245 4. 5. 1. 2 Stimulusmaterialien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246 4. 5. 1. 3 Meverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246 4. 5. 1. 4 Experimentelle Versuchsanordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 250 4. 5. 2 Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252 4. 5. 2. 1 Gesamtbewertung der gezeigten Beitrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252 4. 5. 2. 2 Rezipientenmerkmale und Bewertung der Beitrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253 4. 5. 2. 3 Die Bedeutung der Akteure fur die Bewertung der Beitrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 257 4. 5. 2. 4 Emotionale Wirkungsdimensionen und Urteilsverhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 260 4. 5. 2. 5 Peinlichkeitsgrenze und Bewertung der Beitrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270 4. 5. 2. 6 Typologie der gezeigten Beitrage aus Zuschauersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 272 4. 5 . 2. 7 Psychophysiologische Reaktionsmuster, emotionale Befindlichkeit und Urteilsverhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 277 4. 5. 3 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 282 4. 6 Juristische Aspekte des Affektfernsehens (Paul Burian und Gerd Haar unter Mitarbeit von: Silke Detering, Michael Gotthardt, Jurgen Kaiser und Anja Vollmer) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 286 4. 6. 1 Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 287 4. 6. 1. 1 Untersuchungsansatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 287 4. 6. 1. 2 Rechtlicher Prufungs mastab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 287 4. 6. 1. 3 Untersuchungsmaterialien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 290 4. 6. 2 Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 290 4. 6. 2. 1 Die Suche nach vermiten Personen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 290 4. 6. 2. 2 Der Umgang mit den Kandidaten der Spielshows . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 295 4. 6. 2. 3 Die Gesprache mit Studiogasten der Talk-Shows uber deren personliche Angelegenheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 297 10 4. 6. 2. 4 Die Gesprache mit Studiogasten der Talk-Shows uber personliche Angelegenheiten Dritter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 299 4. 6. 2. 5 Die Verleihung des "e;Goldenen Feiglings"e; . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Die Rahmenbedingungen fur die Einfuhrung Digitalen Fernsehens in Deutsch- land haben sich in den letzten Monaten bestandig gewandelt; das Verfahren um die kartellrechtliche Genehmigung der Zusammenarbeit von Bertelsmann und Kirch in Brussel sowie die Plane der Telekom, ihr Breitbandkabelnetz rasch zu verkaufen, offneten das Tableau erneut fur ganz unterschiedliche Entwicklungsszenarien. Dies erlaubt es, in der Untersuchung, deren Ergeb- nisse hier prasentiert werden, einen etwas grundlegenderen Blick auf die Marktsituation und die Entwicklung eines rechtlichen Regelungsrahmens zu werfen. Bei der Bearbeitung des Projektes wurde schon fruh deutlich, da Fragen der Zugangssicherung zu Dienstleistungen Digitalen Fernsehens und Fragen der Konzentrationskontrolle im Rundfunkbereich sinnvollerweise nicht ge- trennt beurteilt werden konnen. Die nachfolgend unterbreiteten Vorschlage zur Fortentwicklung der Regulierung sind daher bemuht, diese Regelungs- perspektiven in ersten Ansatzen zu vernetzen, ohne dabei das bestehende Re- gelungsgefuge vollstandig zu entflechten, und mit dem Ziel einer Regelung ,+tus einem Gu"e; neu zusammenzufugen. Die Formulierung von Regelungskonzepten, aber auch - vorgelagert - die Verstandigung daruber, welche Ziele uberhaupt verfolgt werden sollen, wird angesichts der Konvergenz der Netze durch die Digitalisierung nicht in einer schlichten Fortschreibung des Bestehenden erfolgen konnen. Die vorliegende Untersuchung wirft daher an verschiedenen Stellen einen Blick ins Auslan- vor allem nach Grobritannien - um dort vorhandene Erfahrungen zu nutzen.
Die medienpädagogischen Fähigkeiten von Eltern, aber auch die Angebote zu ihrer Qualifizierung weisen vielfach Defizite auf. Der Band will Alternativen aufzeigen, indem er Forschungsergebnisse und Materialien zur elterlichen Medienerziehung sowie bestehende Konzepte der Vermittlung von Medienkompetenz an Eltern zusammenführt und systematisch analysiert. Auf dieser Basis werden neue Konzepte und zielgruppenspezifische Modelle zur Elternansprache und -qualifikation entwickelt und die Möglichkeiten ihrer praktischen Umsetzung beschrieben.
Die im folgenden vorgelegte Studie befaßt sich mit einem Teilaspekt der Frage, ob bzw. wie die im Landesrundfunkgesetz Nordrhein-Westfalen (LRG NW) niedergelegten Grundsätze für die Gestaltung privater Fernsehvollpro gramme von den Programmveranstaltern tatsächlich eingehalten werden. Die Berichterstattung der Programme von RTL, SAT 1 und PRO 7 (und außer dem von TELE 51) wird unter dem Gesichtspunkt untersucht, in welchem Umfang und in welcher Weise darin kontroverse Themen von allgemeiner Bedeutung behandelt werden. Konkret geht es bei dieser Fragestellung um die Einhaltung von §12 Abs. 3 Satz 3 LRG NW. Dort wird gefordert, daß ,jedes Vollprogramm . . . in der Berichterstattung angemessene Zeit für die Behandlung kontroverser Themen von allgemeiner Bedeutung vorsehen (soll)". Hinter dieser Fragestellung steht ein allgemeineres Problem, dessen Bear beitung und Diskussion der Studie eine gewisse Pilotfunktion im Kontext der Forschungsaktivitäten der Landesmedienanstalten zuweist: Programmanalysen, die darüber Auskunft geben sollen, ob gesetzliche Programmanforderungen durch die Programmangebote einzelner Rundfunk veranstalter realisiert werden, und die von einer Landesmedienanstalt mit der praktischen Zielsetzung in Auftrag gegeben werden, diese Rundfunkveran stalter ggf. in die Pflicht zu nehmen, müssen konzeptionell im kategorialen Rahmen der entsprechenden Gesetzestexte verankert werden. Umgekehrt sind die Ergebnisse dieser Programmanalysen auf den kategorialen Rahmen der Rundfunkgesetze zurückzubeziehen. Hierin unterscheidet sich dieser Typ Zum Zeitpunkt der Ausschreibung des Projekts (Mai 1991) und in der Feldphase der empirischen Haup terhebung (März bis Juni 1992) war TELE 5 noch auf Sendung.
Ist Deutschland tatsächlich auf dem Weg in die ,Mediendemokratie' und hin zu einer Amerikanisierung des Verhältnisses zwischen Politik(ern) und Medien? Am Beispiel der nordrhein-westfälischen Landtagswahl 2000 will die Studie diese Frage beantworten. Es wird gezeigt, in welchem Umfang die Parteieliten im komplexen Wechselspiel zwischen Mediensystem und politischem System an Macht gewinnen und wie sich die veränderten Formen politischer Kommunikation auf innerparteiliche Willensbildungsprozesse, auf die Planung und Gestaltung von Wahlkämpfen und nicht zuletzt auch auf die Wahrnehmung durch die Bevölkerung auswirken.
1m Auf trag der Landesanstalt ftir Rundfunk Nordrhein-Westfalen (LfR) in Dfisseldorf hat infas (Institut ftir angewandte Sozialwissenschaft), Bonn-Bad Godesberg, die Mediensituation im Land Nordrhein-Westfalen zum Sende beginn des lokalen Rundfunks im Herbst 1990 erhoben. Diese erste Beob achtung des Medienverhaltens solI Ausgangspunkt zur Bestimmung der ge genwartigen Strukturen und der kfinftigen Veranderungen im Mediennut zungsverhalten sein, die aus der wachsenden Zahl von lokalen Horfunk-und fiberregionalen Fernsehangeboten resultieren. Die vorliegende Untersu chung wurde landesweit und in fiinf ausgewlihlten Kommunikationsraumen durchgefiihrt. Mit dieser Studie liegen Dicht nur Informationen fiber die allgemeine Mediennutzung in verschiedenen Bevolkerungsgruppen Nordrhein-Westfa lens vor, sondern auch fiber die Akzeptanz neuer elektroDischer Medienan gebote, die sich besonders der "Nahwelt" der Nutzer bzw. Rezipienten an nehmen. Die erhobenen Grunddaten konnen schlie8lich als Ausgangsmate rial fUr weitere, auf Verbreitungsgebiete und Regionen bezogene Rezepti onsanalysen dienen. AIle Angaben zur Mediennutzung und zur Horfunkstruktur in Nordrhein Westfalen beziehen sich auf das "alte" Programmschema des WDR-H6r funks. Mit der Einfiihrung des fiinften HOrfunkprogramms erfolgten Ande rungen, die die bestehenden Programme in unterschiedlicher Weise betref fen und Einflu8 auf die weitere Entwicklung der anderen Horfunkprogram me, insbesondere der lokalen Radios, baben konnen.
In einem mehrjahrigen Pilotversuch wurde das neue Medium Digital Radio in Nordrhein-Westfalen getestet. Die Erwartungen und Nutzungserfahrungen der Testteilnehmer sind in diesem umfangreichen Bericht niedergelegt.
Inwieweit haben Mediennutzerinnen und -nutzer die Möglichkeit, sich anhand eines publizistisch vielfältigen Medienangebotes über das lokale Geschehen zu informieren? Geht mit der Ausdifferenzierung lokalpublizistischer Angebote auch eine Zunahme inhaltlicher Vielfalt einher? Die Studie liefert Erkenntnisse über die Strukturen von Medienanbietern und -angeboten in Nordrhein-Westfalen sowie die inhaltliche Varianz dieser Angebote. Dabei wird untersucht, wie sich unterschiedliche Anbieterstrukturen aus die publizistische Leistung der Medienangebote und die publizistische Vielfalt eines lokalen Kommunikationraums auswirken.
ausführlicheren Informationsge sprächen - erfreulich hoch, so daß, bis auf einen kurzfristigen - termin lieh bedingten - Ausfall alle existierenden VGs und BGs in die geplanten Befra gungen einbezogen werden konnten (vgl. Kap.lII. 5.1).
Mehr als sieben Jahre sind seit dem Sendebeginn des Lokalfunks nach dem Zwei-Säulen-Modell in Nordrhein-Westfalen vergangen. Das innovative und anspruchsvolle Steuerungskonzept des Gesetzgebers mußte sich seither in der täglichen Praxis bewähren. Von Verbreitungsgebiet zu Verbreitungsgebiet wurde es von den handelnden Personen mit Leben erfüllt und unterschiedlich weiterentwickelt. Dieser Prozeß wurde im Auftrag der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen von Beginn an wissenschaftlich begleitet. Nach früheren Untersuchungen aus der Konstituierungs-und Startphase des Lokalfunks geht es nun um dessen alltägliche Normalität, nachdem er sich (fast) flächendeckend etabliert und sein Publikum gefunden hat. Im August 1995 beauftragte die Landesanstalt für Rundfunk das Hans Bredow-Institut für Rundfunk und Fernsehen mit der vorliegenden Untersu chung über die jüngere Entwicklung des Zwei-Säulen-Modells. Das For schungsprojekt war zunächst von Hermann-Dieter Schröder konzipiert wor den und wurde dann von uns durchgeführt. Die Projektleitung lag bei dem Direktor des Hans-Bredow-Instituts, Prof. Dr. Otfried Jarren. Die Untersu chungen wurden im Juli 1997 abgeschlossen und der Auftraggeberin im Ok tober 1997 präsentiert. Wir haben versucht, in der Untersuchung rechtswissenschaftliche und so zialwissenschaftliche Fragestellungen und Betrachtungsweisen interdiszipli när eng zu verknüpfen. Im vorliegenden Bericht gibt es daher keine rechts wissenschaftlichen oder sozialwissenschaftlichen Unterkapitel, sondern beide Betrachtungsweisen gehen zum Teil nahtlos ineinander über. Wir hoffen, daß die Leserinnen und Leser aus dieser interdisziplinären Darstellungsweise einen ähnlichen Gewinn ziehen wie die Autoren selbst.
................................................... 13 Darstellung des Berechnungsverfahrens ........................................... 14 Potentialberechnung des lokalen Werbemarktes ............................... 16 Erfolgseinschätzung aufgrund von Marktausschöpfung .................... 18 Substitutionsannahmen ..................................................................... 20 Verfahren der empirischen Anreicherung von Prognosen .......................... 21 Mögliche methodische Fortentwicklung ................................................... 22 11 Die strukturbestimmenden Werbeträger des lokalen Werbemarktes: Tageszeitungen und Anzeigenblätter Der zentrale Werbeträger des lokalen Werbemarktes ist die Tageszeitung. Sie bestimmt, so läßt sich aufgrund der jetzt vorliegenden Detailuntersu chungen erkennen, in der Regel weit mehr als vier Fünftel des lokalen Wer beumsatzes.
Projekt "Integrationsfahigkeit 1 Veröffentlicht als Band 9 der LfR-Schriftenreihe Medienforschung. 2 Veröffentlicht als Band 7 der LfR-Schriftenreihe Medienforschung. 25 von 15%-Gruppen in kommerziellen Lokalradios in Nordrhein-Westfalen"3 leitete.
Ende 1992 erreichten die Gewalttaten und ausländerfeindlichen Ausschrei tungen rechtsextremer Gruppen, aber auch die hierauf bezogenen Gegenak tionen engagierter Bürgerinnen und Bürger einen vorläufigen Höhepunkt. Auf die Krawalle vor dem Zentralen Asylbewerberheim Mecklenburgs in Rostock im August 1992 folgte im November 1992 der Brandanschlag auf zwei von Türken bewohnte Häuser in Mölln, bei dem drei Menschen ums Leben kamen. Mit Lichterketten und Demonstrationen gegen Ausländer feindlichkeit und Fremdenhaß protestierten um die Jahreswende in vielen Städten viele Bürgerinnen und Bürger gegen diese Entwicklung. Diese Ereignisse veranlaßten die Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein Westfalen I im Dezember 1992 dazu, eine Studie des Göttinger Instituts für angewandte Kommunikationsforschung zur Berichterstattung privater Fern 2 sehprogramme über kontroverse Themen von allgemeiner Bedeutung durch einen gesonderten Forschungsauftrag zu ergänzen. Das Institut erhielt den Auftrag, die publizistische Behandlung des Rechtsextremismus in private- und im Vergleich dazu in öffentlich-rechtlichen - Fernsehprogrammen zu untersuchen. Kurz nach der Aufzeichnung der zweiten Programmstichprobe zu dieser Untersuchung kam es Ende Mai 1993 zu dem Brandanschlag in Solingen, dem fünf Türkinnen zum Opfer fielen. Danach wurde der Forschungsauftrag des Göttinger Instituts für angewandte Kommunikationsforschung ergänzt.
Das Buch untersucht die Bedeutung von Privatheit für moderne Gesellschaften, Privatheit im Fernsehen, Formen der Selbstdarstellung im Internet.
Diese für Deutschland und das Bundesland Nordrhein-Westfalen repräsentative Internet-Studie analysiert im globalen Zusammenhang die Profile und Verhaltensweisen von Nutzern und Nichtnutzern und die gesellschaftlichen Wirkungen, die die Durchsetzung des Internets und dessen Nutzung mit sich brachte.
Sind Fernsehnachrichten - wie Kritiker sagen - bunter und oberflächlicher geworden? Nach welchen Kriterien richten sich Journalisten, wenn sie Ereignisse als nachrichtenrelevant beschreiben? Geschieht das bei den öffentlich-rechtlichen sowie den privat-kommerziellen Sendern in gleicher Weise? Wie nehmen die Fernsehzuschauer die Meldungen wahr? Diese Fragen werden im Buch auf der Basis empirischer Untersuchungen erläutert.
Leisten die Programme der Lokalsender in Nordrhein-Westfalen einen Bei trag zur Forderung der Gleichstellung der Frau? Dieser zentralen Frage wird in einem mehrstufigen Untersuchungsdesign nachgegangen: Urn die Inhalts analyse der Programme gruppieren sich Fallstudien in Redaktionen, Befra gungen von Horerinnen und Horem und eine gesonderte Analyse der Frau enprogramme im Biirgerfunk. Die Untersuchungsfelder entwickelten wir in einer Literaturanalyse und im Gesprach mit Gleichstellungsexpertinnen aus Medien und Gesellschaft. Die zentralen Befunde der Stu die wurden vor einer abschlieBenden Bewertung in einem Workshop mit Lokalfunk-Praktikerin nen und -praktikem diskutiert. Ausgangspunkt der Untersuchung ist der gleichstellungsspezifische Pro grammgrundsatz des Landesrundfunkgesetzes - in seiner passiven Wirkungs richtung als Kontrollnorm und programmlicher Mindest-Standard sowie in seiner aktiven Wirkungsrichtung als rundfunkpolitisches Leitbild eines gleich stellungsfOrdemden Programms. Die Untersuchung zeigt, daB dem Programmauftrag formal geniige getan wird. Das heiBt: Kein Lokalsender in Nordrhein-Westfalen unterschreitet die Mindestanforderungen des Landesrundfunkgesetzes. Wahrend des Untersu chungszeitraumes stieBen wir zwar in Einzelfallen auf offensichtlich oder unterschwellig diskriminierende Programmbeitrage oder -elemente, es fanden sich aber keine Hinweise auf eine systematische Diskriminierung von Frauen in redaktionellem Programm und Werbung. Der Buchstabe des Gesetzes wird jedoch nicht mit Leben gefiillt.
Im Sommer 1990 schrieb die Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-West falen (UR) ein Forschungsprojekt zur Analyse der Gewaltprofile deutscher Fernsehprogramme (RTL, SAT 1, Tele 5, PRO 7, ARD, ZDF) aus. Der Auf trag wurde im Februar 1991 an die Autoren dieses Berichts vergeben. Nach umfänglichen Vorbereitungsarbeiten wurden Mitte 1991 aus einem Zeitraum von 8 Wochen nach einer Zufalls stichprobe Programme jedes ein zelnen Senders so ausgewählt, daß insgesamt eine vollständige Woche nach dem jeweiligen Programmschema repräsentiert war. Die auf Video aufge zeichneten fast 750 Programmstunden wurden von 6 Beurteilern auf der Basis eines umfangreichen Kategoriensystems nach Qualität und Quantität der vorkommenden Aggressions- und Bedrohungshandlungen kodiert und anschließend mit Hilfe verschiedener Computerprogramme analysiert. Der vorliegende Bericht stellt nach ersten Teilveröffentlichungen die vollständigen Ergebnisse dieser Analysen vor. Zugleich werden sie in Be zug gesetzt zur wissenschaftlichen und öffentlichen Debatte über die Wir kung von Gewaltdarstellungen. Eine Inhaltsanalyse selbst erlaubt keine Aussagen über Wirkungen. Sie ist aber wichtiger Bestandteil einer Reihe aufeinanderbezogener Studien: Um mögliche Konsequenzen von Fernseh gewalt bestimmen zu können, ist auch eine Analyse von Quantität und Qualität notwendig. Wirken (oder mit anderen Faktoren interagieren) kann nur, was gezeigt wird. Um dieses Angebotspotential geht es in der Studie.
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