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An der Schnittstelle von Biographie- und Professionalisierungsforschung zeigt diese Untersuchung, wie stark handlungsleitende professionelle Orientierungs- und Deutungsmuster von WaldorflehrerInnen in deren je individuellen biographischen Sinn- und Bedeutungserzeugungsprozessen wurzeln. In diesem Kontext ergibt sich die Frage, ob und wie ein reflexiver Umgang mit der eigenen Biographie zu einem substantiellen Element der LehrerInnenaus - und weiterbildung werden konnte.
Was bedeutet es für Lehrkräfte, eine für sie neue pädagogische Praxis zu vollziehen, die sie zugleich im Rahmen von Schulentwicklung erst entwickeln müssen? Mit dieser forschungsleitenden Frage werden im vorliegenden Band professionelle Deutungsmuster von Lehrkräften im Schulversuch PRIMUS herausgearbeitet. Der Arbeit liegt eine reformulierte struktur- und schulkulturtheoretische Analyseeinstellung zugrunde, die den bisherigen theoretischen Rahmen um das professionelle organisationale Handeln erweitert. Die theoretische Perspektive leitet eine empirische Interviewstudie mit qualitativ-rekonstruktiven Auswertungsmethoden an, die zunächst zu den beiden Handlungsfeldern des pädagogischen und des Schulentwicklungshandelns jeweils drei zentrale Bezugsprobleme und dazugehörige Deutungsmuster von Lehrkräften erarbeitet. In einem zweiten Schritt werden die Befunde hinsichtlich der beiden Phänomene Ungewissheit und Konvergenz interpretiert. Im Kern verweist die Studie auf die Bearbeitungsmöglichkeit von Ungewissheit in der kollegialen Gemeinschaft auch über deren divergente Deutungsmuster hinweg.
Das Buch untersucht die Bedeutung nicht-staatlicher Förderprogramme für Schulen im staatlichen deutschen Schulsystem: von der aktuellen bildungspolitischen Diskussion zur "Schulautonomie" über die erziehungswissenschaftliche Schulentwicklungsdiskussion bis hin zur exemplarischen, empirischen Analyse eines schulischen Förderprogramms.
In der Erziehungswissenschaft, der Psychologie und den Fachdidaktiken wird der Selbstorganisation und der Selbststeuerung des Lernens große Beachtung geschenkt. Die Frage, wie man diese Zielsetzung auf den Schulalltag beziehen kann, findet wenig befriedigende Antworten. Theoretisch werden die Befähigung zu Selbstbestimmung, Mitbestimmung und Solidarität als Kernbereiche Allgemeiner Bildung ausgewiesen, werden Schüler- und Handlungsorientierung gefordert. Praktisch wird eine so definierte Unterrichtsgestaltung bis in die gymnasiale Oberstufe hinein von Lehrenden und Lernenden vielfach nicht als methodische Zielsetzung wahrgenommen. Daß Selbstbestimmung, Selbstorganisation und Selbsttätigkeit im Unterricht immer nur über einen Ausbau von Schülermitbeteiligung erfolgen kann, ist ein Ergebnis der vorliegenden Forschungsarbeit. Über allgemeindidaktische und fachdidaktische Problemdarstellungen und exemplarische Analysen von drei Unterrichtsstunden in den Fächern Englisch, Geschichte und Chemie wird entfaltet, welche fachgebundenen Formen der Schülermitbeteiligung bestimmt werden können. Die Unterrichtsdokumentationen werden mit Hilfe qualitativer Ansätze interpretiert, durch leitfadengestützte Lehrerinterviews und Schülergruppendiskussionen erweitert und in einem Verfahren methodischer Triangulation überprüft.
Der Band dokumentiert und analysiert die eingetretenen Entwicklungen der flächendeckenden Schulversuche wie auch der pädagogischen Innovation in Einzelschulen in der Sekundarstufe I. Nach langer Zeit der Systemkonkurrenz von dreigliedrigem und integriertem Schulwesen ist Bewegung in die Sekundarstufe I gekommen. Insbesondere in den neuen Ländern wurde Neues erprobt und eingeführt. Mit der "Sekundarstufe", der "Mittelschule", der "erweiterten Realschule" und der "Regionalen Schule" bereichern neue Namen die Schulentwicklungsdiskussion. Der Band dokumentiert und bilanziert dies in Länderberichten. Darüber hinaus werden Einzelschulen und -versuche dargestellt, die zeigen, daß es jenseits der Schulformdiskussion auch eine pädagogisch lebendige Reformbewegung in der Sekundarstufe I gibt.
Gunther Graßhoff untersucht fallrekonstruktiv das komplexe Zusammenwirken von schulischen und familialen Generationsbeziehungen von jugendlichen Waldorfschülern. Während die Waldorfschule an einem traditionellen, auf Autorität und Vorbild beruhenden Lehrer-Schüler-Konzept festhält, muss man in der Beziehung zwischen Eltern und Heranwachsenden von Prozessen der Informalisierung ausgehen. Die Fallstudien beleuchten die unterschiedlichen Entwicklungs- und Bildungsperspektiven, die sich für adoleszente Jugendliche in diesem Beziehungsgeflecht ergeben.
Die Kinder der MigrantInnen sind wieder ins Gerede gekommen: Zwei PISA-Studien haben übereinstimmend gezeigt, dass ihre Bildungsbenachteiligung deutlich ausgeprägt ist und ihr relativer Schulmisserfolg stabil bleibt. Fatalerweise wird nun dieses Versagen der betroffenen Kinder beschrieben - nicht aber das Versagen des Systems, das solches Schulversagen nicht zu verhindern weiß. In den Beiträgen des Sammelbandes werden die Bedingungen von Migration und Bildung in Deutschland genauer untersucht und der Versuch gemacht, wirkliche Lösungen für ein ernstes Problem zu formulieren.
Ganztagsschulen entwerfen Kompensationsfiguren zur Legitimation bzw. als orientierungswirksames Sinnfundament. Diese bewegen sich zwischen der Begründungsfigur einer 'ganzheitlichen' Schule als einer Art 'Ersatzfamilie' einerseits und der Begründungsfigur als Ort eines notwendig zu optimierenden, nämlich ausgedehnten schulischen Lernens andererseits. Einige Schulen verschreiben sich hohen Zielen einer grundlegenden Strukturtransformation ihrer historisch entstandenen Lern- und Schulkultur. Die Legitimationsanforderungen werden also durch symbolische Sinnkonstrukte bearbeitet. Diese stellen eine der entscheidenden Rahmungen für die Entwicklung der Lern- und Unterrichtskultur an Schulen mit ganztägigem Angebot dar. Der Band dokumentiert erste empirische Forschungen der Erziehungswissenschaft zur Ganztagsschule.
Franz Hamburger Die öffentliche Diskussion über Schulen und Bildung setzt seit den PISA-Studien deutliche negative Akzente; überwiegend werden Vorzüge der Schulen in an- ren Ländern thematisiert. Die fachliche Auseinandersetzung hebt Leistungen und Versäumnisse gleichermaßen hervor, betont allerdings in besonderem Maße den Reformbedarf. Einen Schwerpunkt der Diskussion bildet dabei die soziale Sel- tivität des Bildungssystems. Unabhängig davon, ob die öffentliche Klage über die Selektivität der Schule und die Benachteiligung insbesondere von Kindern ¿mit Migrationshintergrund¿ mehr ist als die Beschwörung einer der Grundlagen der sozialen Demokratie (Chancengleichheit) und die politische Diskussion als Ersatzhandlung für strukturelle Schulreformen anzusehen ist, stellt sich die F- ge, wie Schulen pädagogisch konstruktiv mit Ungleichheiten und ungünstigen Ausgangssituationen umgehen. Diese Frage stellt sich insbesondere im Hinblick auf Schulen in Stadtteilen ¿mit besonderen Belastungen¿, mit ¿Entwicklungs- darf¿, mit ¿sozialen Brennpunkten¿ oder wie die Bezeichnungen auch sein - gen. Aufmerksam wird die Öffentlichkeit auf solche Schulen in der Regel nur dann, wenn die Probleme und Konflikte eskalieren (Rütli-Schule-Syndrom). Pädagogisch von besonderem Interesse sind diese Schulen, wenn sie Pr- lembelastungen als konkrete Aufgaben für ihre pädagogische Arbeit definieren, also sowohl eine gute Schulatmosphäre schaffen als auch Schulerfolg für ihre Schüler und Schülerinnen ermöglichen. Wie solche Konstellationen aussehen, wurde bei einer Tagung des Zentrums für Bildungs- und Hochschulforschung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz am 6. Juli 2007 diskutiert. Bei der Beantwortung der Frage, was gute Schulen unterungünstigen Bedingungen auszeichnet, sind verschiedene F- schungsstränge zu berücksichtigen.
Wolfgang Nieke nimmt in der dritten Auflage des Bandes die aktuelle Diskussion uber Kulturalismus, Rassismus und Fundamentalismus auf. Er untersucht die Bemuhungen um interkulturelle Erziehung und die Bildungsantworten auf die Herausforderungen einer multikulturell gewordenen Gesellschaft, die in Deutschland von vielen noch nicht akzeptiert wird.Besonders problematisch sind kulturbedingte Wertkonflikte im Alltag, auf deren Bewltigung in Erziehung und Bildung vorbereitet werden muss. Der Autor bietet einen berblick ber mgliche Wege und erlutert sie beispielhaft fr die Situation der Schule.
Ethos - von der Haltung zum Verfahren 0. 1 Von der Definition zum Prozeßmodell Welche Kräfte auch Schuld daran sein mögen, immer wieder seit der Grün dung der Volksschule hat man versucht, aus Lehrpersonen moralische Hel den und HeIdinnen zu machen. Von Ärzten, Pfarrern, Richtern gilt ähnliches in anderer Weise. Lehrpersonen sind in der Tat Experten des Lernens, der Kommunikation und der Verantwortung, Ärzte sind Experten des Heilens, Richter Experten der Gesetze. Aber moralische Übermenschen können sie nicht mehr sein, auch wenn die Qualität und der Charme des Buches "Some do care" von Colby & Damon (1992) auf den ersten Blick einleuchten. In diesem Buch werden solche moralischen Helden qualitativ untersucht und beschrieben. Wir aber möchten nicht Helden beschreiben, sondern ein pro fessionsmoralisches Verfahren darstellen, ein Verfahren, das für jede Berufs person, insbesondere für jeden Lehrer und jede Lehrerin, lernbar und an wendbar ist. Bei diesem Verfahren geht es darum, bei Verletzung des Ge rechtigkeitsgefühls der Kinder oder betroffener Erwachsener, bei Gefährdun gen der Intimität der Jugendlichen, bei vorauszusagenden negativen Konse quenzen von Handlungen etc. eine ganz bestimmte Form der Problemlösung einzuleiten, was einer Konstruktion von Moral in konkreten Situationen gleichkommt. Mit einem solchen Vorgehen wird implizite die Wirkung mo ralischer Helden in Frage gestellt. Heldenmoral und Weisheit sind dann nur mehr geschenkhafte Nebenprodukte des Gebrauchs solcher Verfahren. Übri gens, statt moralische Helden läßt sich auch der Begriff moralische Persön lichkeit verwenden.
Bildungspolitische Entscheidungen verandern unser Schulsystem. Nicht selten halten es Bildungspolitik und Bildungsverwaltung fur erforderlich, durch gezielte wissenschaftliche Forschung die eigenen Sichtweisen aufzuklaren und diese Entscheidungen abzusichern. Auf diese Weise wird erziehungswissenschaftliche Forschung unmittelbar in den Prozess der Politikberatung einbezogen. Welche Chancen, aber auch welche Risiken stecken in Forschungsaktivitaten, die auf Politikberatung zielen. Wie gro ist insbesondere die Gefahr, dass die kritische wissenschaftliche Distanz zum Auftraggeber verloren geht? Eine solche Analyse und Reflexion wird in diesem Band anhand von Forschungsprojekten vorgenommen, die im Auftrag der Hamburger Schulbehorde durchgefuhrt wurden. Beteiligte Wissenschaftler(innen) reflektieren dabei, ob und wie sich eine eigenstandige erziehungswissenschaftliche Forschung im Spannungsfeld zwischen politischem Auftrag, administrativen Einflussen und Erwartungen der Praxis realisieren lasst.
In den letzten Jahren hat die Schul- und Unterrichtsforschung bzw. die Lehr-/Lernforschung vielfältige neue Erkenntnisse hervorgebracht. Diese werden von den in pädagogischen Institutionen tätigen Akteuren jedoch in nur begrenztem Maße rezipiert. Vor diesem Hintergrund befasst sich dieser Band mit der Frage, wie Innovationen in die Schule gelangen. Im Zentrum steht eine umfassende Analyse zum Forschungsbedarf im Bereich des Transfers von erziehungswissenschaftlichem, innovativem Wissen in die Praxis von Schule und Unterricht. Theoretisch werden die Bedingungen festgelegt, unter denen Innovationen in Schule konstruktiv umgesetzt werden können und entsprechend wird ein Modell entwickelt, nach dem ein Transfer gelingen kann.
Based on research at Universit'at Giessen in 2007.
Wie gestalten sich Lehrer-Schüler-Beziehungen an Waldorfschulen? Dieses Buch rekonstruiert empirisch das Passungsverhältnis von Schülerbiografie und Schulkultur als das Zusammenspiel von schulischen Erwartungsstrukturen und biografischen Verarbeitungen seitens der SchülerInnen und LehrerInnen. Dabei werden die Einflüsse von Schule auf die Geschlechtersozialisation nicht zuletzt unter dem Aspekt der Bereitstellung gleichwertiger Bildungschancen und Anerkennungsmöglichkeiten kritisch reflektiert und das Spektrum schulisch gebotener Entwicklungschancen und -hemmnisse sowie deren Verarbeitung für Mädchen und Jungen analysiert.
Befunde uber schichtspezifische Differenzen in der Bildungsbeteiligung und im Leistungsvermogen von Schulerinnen und Schulern haben in Deutschland eine lange Tradition. Aber auf welche Weise wirken sich ungleiche Lebensbedingungen von einer Generation zur anderen auf den Erwerb von Handlungskompetenzen und den Bildungserfolg aus? Zur Beantwortung dieser Frage werden in diesem Buch zunachst die Bemuhungen der sozialstrukturellen Sozialisationsforschung diskutiert. Im Zentrum der empirischen Analysen steht dann in Anknupfung an Modelle der Milieuforschung die Frage nach der empirischen Existenz und der Charakterisierung von Leistungsmilieus'. Diese sollen als verbindendes Element zwischen objektiven' Lebensbedingungen und deren subjektiven' Verarbeitung die Auswirkungen von sozialer Ungleichheit auf den Verbleib im Bildungssystem naher aufschlusseln.
Welche Bedeutung haben die Ergebnisse von Leistungsvergleichsstudien für die Bildungspolitik? PISA 2000 wird zum Beispiel genommen, um dies empirisch zu untersuchen: In vier Bundesländern wird differenziert nachgezeichnet, wie die politischen Akteure auf PISA reagiert haben.
Wie wirken sich institutionelle Lernbedingungen und Lernstrukturen auf den Übergang von der Schule zur Hochschule aus? Welchen Einfluss haben sozioökonomische und soziokulturelle Lebensbedingungen auf die Selbsteinschätzung von Kompetenzen und die Entscheidungsprozesse am Ende der Schullaufbahn? Inwieweit gehen individuelle Ressourcen und Persönlichkeitsmerkmale in die Gestaltung des Übergangs ein? Auf der Grundlage empirischer Daten aus Befragungen von AbiturientInnen liefert der Band Antworten auf diese Fragen der Übergangsforschung.
I Daß dies jedoch nicht für alle Kinder und Jugendlichen mit den gleichen Voraussetzun gen, Möglichkeiten und Konsequenzen gilt, machen nicht zuletzt Untersuchungen zur Reproduktion sozialer Ungleichheit durch Bildung (vgl. z.B. Ditton 1992) und zu regio nalen Disparitäten deutlich. 2 Im folgenden wird der Fokus der Ausführungen auf den Kontext der Jugendhilfe gelegt. Damit müssen andere Zugänge zum Thema, wie z.B. sozialpädagogisch angeleitete Entwicklungen in der Schule (v gl. z.B. HoltappeIs 1995), im Hintergrund bleiben. 3 Aus einem Positionspapier des Landeswohlfahrtsverbandes Baden (November 1994): "Die Schule muß heute bei immer mehr Schüler/-innen im Rahmen ihres Erziehungsauf trages erst Verhaltensänderungen herbeiführen und Lernhaltungen aufbauen, um ihren Bil dungsauftrag erfüllen zu können. Unter dem aktuellen Druck aufgrund der veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingun gen ( ... ) ist die Erkenntnis gewachsen, daß ein gemeinsam abgestimmtes Vorgehen zwischen Schule und Jugendhilfe trotz ihrer unterschiedlichen Aufgaben im Interesse der Kinder und Jugendlichen und ihrer Zukunft notwendig ist." 4 Vgl. Bundesministerium 1990; Thiersch 1992. 5 V gl. zusfassend Reinhard 1992. 6 Weiter unten wird ausführlich auf die besondere Situation der Schülerinnen und Schüler in den neuen Bundesländern eingegangen. 7 Vgl. hierzu Lenhardt 1984, S. 208; Helsper 1993, S. 351; Böhnisch 1994, S. 84. 8 Diese allgemeine Bedrohung durch Arbeitslosigkeit wird von einem großen Teil der Schülerinnen und Schüler auch für ihre eigene Biographie unmittelbar antizipiert (vgl. Gawlik u.a. 1995, S. 183).
Der ungebrochenen Aktualität des Themas und einer entsprechenden Nach frage unseres Bandes über "Schule - Gewalt - Rechtsextremismus" ,verdan ken' wir diese zweite, aktualisierte Auflage. Was ist los an deutschen Schulen, gehen wir auf "amerikanische Verhält nisse" zu? Nimmt die Gewalt tatsächlich so dramatisch zu, wie die Medien berichterstattung es suggeriert? Woher kommt die Gewalt, wie äußert sie sich und welche Rolle spielt dabei die Schule? Und vor allem: Was kann man dagegen tun? Das sind nur einige Fragen, die gegenwärtig in der öffentlichen Diskussion eine beachtliche Rolle spielen und die zunehmend auch Eltern, Lehrer und Erzieher bewegen. Die sich in der Gesellschaft artikulierenden Gewalt-und Extremismusphänomene fordern Staat und Wissenschaft zu Stellungnahmen, Analysen und zur Entwicklung von Präventions-und Interventionsstrategien heraus. Immer häufiger wird derzeit mit der Parole "Die Erziehung hat versagt" der Familie und auch der Schule eine (voreilige) Schuld an der Entstehung von Gewalt und Rechtsextremismus bei Kindern und Jugendlichen zuge schrieben. Der Verlust an Autorität stellt die wesentliche Ursachenebene dar, meinen mittlerweile sogar Exponenten der "kritischen" Sozialwissenschaft; diese Auffassung findet im konservativen Lager noch stärkeren Zuspruch mit der Behauptung eines allgemeinen Werteverfalls und gipfelt in dem Vorwurf, linke Lehrer hätten rechte Schüler produziert.
die Überlegungen einbezogen werden.
Wie neue Medien die Lernkultur und die Schule verändern, und was getan werden muss, um die Potenzen neuer Medien für die Bildung besser zu erschließen ist Thema einer umfangreichen Expertenbefragung gewesen. ¿Was lernen Schüler künftig wo und mit welchen Medien?¿ ist die zentrale Ausgangsfrage der Untersuchung. Die Ergebnisse beziehen sich auf generelle Entwicklungstendenzen der Lehr- und Lernmedien mit Blick auf ihre Nutzung im Rahmen schulischer Lernprozesse. Die ausgewerteten Expertenmeinungen zur Art und Nutzung künftiger Bildungsmedien, zum Zusammenhang von Medieneinsatz und Lernkultur, zur erforderlichen Veränderung des Lernortes Schule, zu notwendigen Kompetenzen von Lehrern und Schülern für den effizienten Umgang mit Medien, zum Verhältnis von ¿alten¿ und ¿neuen¿ Medien, zu Anforderungen an die Lehreraus- und -fortbildung und zum Zusammenhang von Medien und Schulentwicklung werden vorgestellt und diskutiert.
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