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Der Sammelband geht zurück auf den ersten Workshop des vom BMBF geförderten Forschungsverbundes "Umweltpolitik, Bergbau und Rekultivierung im deutsch-deutschen Vergleich. Das Niederlausitzer Braunkohlenrevier, das Ruhrgebiet und die Wismut (1949-1989/2000)". Die versammelten Beiträge untersuchen die jeweiligen Praktiken der Rekultivierung in den genannten Revieren und binden diese an staatliche Umweltpolitiken zurück. Der gewählte deutsch-deutsche Vergleich lässt dabei umwelthistorische Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der BRD und DDR erkennen. Besonderes Augenmerk wird dabei auch dem Verwissenschaftlichungsprozess der Rekultivierung geschenkt, der nach Ende des Zweiten Weltkriegs in beiden deutschen Staaten einsetzte. Ergänzend finden sich Abhandlungen, die sich der oral history des Uranerzbergbaus der Wismut, der einbettenden Umweltgeschichte der DDR und methodischer Reflexionen widmen.
Wie kam es dazu, dass das als Technikmuseum gegründete Deutsche Bergbau-Museum Bochum (DBM) heute neben weiteren Sammlungsbereichen auch über eine Sammlung von Gemälden, Grafiken und Plastiken verfügt? Der Frage nach der Genese und der historischen Funktion dieser Kunstsammlung spürt das Buch anhand der Institutions- und Sammlungsgeschichte des Hauses nach. Dabei liegt der Fokus auf den Motiven und Handlungen der Akteur:innen des Museums in der Amtszeit des Gründungsdirektors, Dr.-Ing. Dr. h. c. Heinrich Winkelmann (1928-1966). Schriftliche Überlieferungen zeigen, dass Winkelmann sich berufen fühlte, regulierend in die Kunstszene einzugreifen. Anhand von Sammlungs- und Archivforschung wird deshalb außerdem untersucht, welche Positionen der Gründungsdirektor in Hinblick auf die Ikonografie von Bergleuten in der bildenden Kunst vertrat und inwiefern sich seine kulturpolitischen Bemühungen in der heutigen Kunst-Sammlung des DBM materialisiert haben.
Die Beiträge des Tagungsbands spiegeln die komplexen Problemlagen der historischen Biographik und der prosopographischen Forschung im Zeitalter der Digital Humanities. Das Spektrum der Themen reicht von der individual-biographischen Forschung und Oral History über Erfahrungsberichte prosopographischer (Groß-)Vorhaben bis zu den Herausforderungen multifunktionaler Prosopographiedatenbanken und ihrer Verfügbarmachung im Internet.
Braunkohle war und ist ein problembehafteter Rohstoff. Dieser Befund gilt im Besonderen für die DDR, die von ihrer wichtigsten Energieressource in fataler Weise abhängig war. Viele der Umweltprobleme, die wir mit dem sozialistischen Staat verbinden, hatten ihren Ursprung in der Nutzung von Braunkohlen. Dabei versuchte die DDR lange Zeit, sich diesen Umweltproblemen zu stellen. Von einem determinierten "sozialistischen Ökozid" kann daher nicht die Rede sein. Der Autor zeichnet anhand der Rekultivierungsforschung und -praxis ausgekohlter Tagebaue nach, wie die DDR sich bereits ab den frühen 1950er-Jahren den Problemen stellte und Lösungen suchte. Die reich bebilderte Studie zeigt, wie bis in die 1970er-Jahre ein Wissenschaftsnetzwerk entstand, das seine Erkenntnisse auch systemübergreifend distribuierte. Dank dieser Forschungen war die DDR für einen historischen Moment eines der führenden Länder in der bergbaubedingten Umweltpolitik.
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