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Die Zeit vom 11. bis 15. Jahrhundert wird in der Forschung als lang gestreckter Siegeszug des Papiers in Europa beschrieben. Als Konsens gilt, dass der neue Beschreibstoff angesichts seiner Preisvorteile und der Verfugbarkeit seiner Rohstoffe nicht nur das zuvor dominierende Pergament verdrangte, sondern auch die entscheidende Voraussetzung fur den rapiden Anstieg an Schriftlichkeit im Spatmittelalter war. Fur diese linearen Fortschrittsthesen fehlen jedoch weitgehend empirische Studien, welche die Ausbreitung des Papiergebrauchs in geographischer wie in sozialer Hinsicht nachvollziehen. Der vorliegende Sammelband thematisiert einerseits die mittelalterliche Papierproduktion und den europaweiten Handel mit der neuen Ware am Beispiel von ausgewahlten Muhlenrevieren in Italien, Sudwestdeutschland und Belgien. Andererseits ruckt er die Frage nach der Papierverwendung und damit zugleich den jahrhundertelangen parallelen Gebrauch des alteren Pergaments ins Zentrum: Die Beitrage fokussieren Fallbeispiele sowohl aus dem Bereich der Administration als auch der Buchkultur. Neue Wege geht der Band mit der interdisziplinaren Kooperation von Historikern, Buchwissenschaftlern, Archaologen, Archivaren, Restauratoren und Handpapiermachern.
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