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Die stetig anwachsende Zahl von Neubildungen in nahezu jeder Textart lat eine systematische Untersuchung dieses Phanomenbereiches uberfallig erscheinen. Die bislang eher anekdotischen Ansatze der Forschung weisen neue komplexe Worter entweder kommentar- und kritiklos den fur usuelle Worter inventarisierten Wortbildungsmustern zu oder erklaren sie fur prinzipiell kontextabhangig und damit fur unsystematisierbar. Die vorliegende Arbeit untersucht ein umfangreiches Korpus authentischer Neubildungen auf ihre Bauweisen und auf die Konstitution ihrer Bedeutung -- innerhalb des sie jeweils umgebenden Textes. Es zeigt sich, da sowohl die Wortbildungsart der neuen Worter wie auch der Text - durch seine Textualitat an sich und durch seine Zugehorigkeit zu einer bestimmten Textsorte - systematisch Einflu nehmen. Neue Derivationen weisen dabei groe Ahnlichkeit zu bereits bestehenden Wortern auf. Der Kontext beeinflut ihre generelle Musterhaftigkeit vor allem durch neue lexikalische Fullungen und die Frequenz bestimmter mit einem Affix verbundener Wortbildungsbedeutungen. Nominale Komposita auf der anderen Seite sperren sich vielfach schon im usuellen Wortschatz Zuordnungen zu Mustern. Neue Worter dieser Bauart zeichnen sich durch eine starke Integration in den Textverlauf aus. Sie konnen vielfach durch Ruckbezug auf vorherige (selten: nachfolgende) Teile des Kontextes verstanden werden. Aus umgekehrter Perspektive tragen sie wiederum stark zur Textkoharenz und damit auch zur Textualitat uberhaupt bei.
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