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Die Untersuchung rekonstruiert die Geschichte des spätmittelalterlichen weltlichen Schauspiels aus den hier herausgegebenen Aufführungsbelegen sowie mit Hilfe von Spieltexten und ihren Handschriften, die über die Anfänge des fastnächtlichen Theaters informieren. Die textorientierte Forschung zum Fastnachtspiel (Nürnberg) hat die hier zumeist erstmals veröffentlichten Spielzeugnisse (521 Belege aus 59 Städten) nur randläufig verwertet. Die primär als Aufführungsskripte verfaÃten Spieltexte sind nur erhalten, wenn sie den Weg in Lesehandschriften fanden. Angesichts der groÃen Textverluste ist eine Geschichte des vorreformatorischen Spiels nur aufgrund der Lokaldokumentation zu schreiben. Die nach Regionen und Städten geordneten Einzeluntersuchungen (Niederrhein, Schweiz, Tirol, Eger, Lübeck, Nürnberg) analysieren die Belege aus sozial- und theatergeschichtlicher Sicht: Spielort und Bühnenform, Verfasser, Spielleiter und Darsteller, Zuschauer, Spielstoffe. Die Ergebnisse problematisieren die in der Forschung geltenden Gattungsbegriffe Jahreszeiten-, Neidhart- und Fastnachtspiele. Gattungsbestimmend ist, wie ein Spiel aufzuführen war. Das bedingte prinzipiell, wie komplex und umfangreich der Spieltext zu sein hatte und welche gesellschaftliche Funktion (privat, öffentlich, repräsentativ) der Aufführung zukam. Die Studie unterscheidet fünf durch den Aufführungsmodus bestimmte Spielformen: Einkehrspiele, Rathausspiele, Umzugsspiele, Wagenspiele, Marktspiele.
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