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In Europa werden uber 90 verschiedene Weinkulturen angebaut. Steigende Temperaturen, bedingt durch den Klimawandel, und die zunehmende Globalisierung sorgen dafur, dass Kulturen immer starker durch Krankheiten gefahrdet werden. Die Einschleppungswege sind sehr vielfaltig. Ein Teil der Erreger stirbt beim Transport, ein anderer Teil findet keine gunstigen Etablierungsbedingungen vor, aber es gibt Erreger, die uberleben. Bei diesen Pathogenen stimmen die Umweltbedingungen aus Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Wirtspflanze, dadurch konnen sie sich unbemerkt etablieren und ausbreiten. Man bemerkt diese neuen Organismen oft erst, wenn sie groen Schaden anrichten. Daher ist es wichtig, das Risikopotential dieser Erreger abschatzen zu konnen. In der vorliegenden Arbeit wurden mit Hilfe der Computerprogramme ArgGIS (R) 9.1 und CLIMEX (R) 2.0 neue potentielle Etablierungsgebiete sichtbar gemacht, um ein Risikogebiet naher bestimmen zu konnen. Es sollen die Grundlagen fur pilzliche Erreger bestimmt werden, die notig sind, um Aussagen uber die Risikogebiete der Gegenwart und der Zukunft zu machen. Als pilzliches Beispiel wurde Guignardia bidwellii, der Erreger der Schwarzfaule an Reben, gewahlt. Dieser Pilz verursacht zunehmend Probleme im Weinbau. Er befallt alle oberirdischen Teile einer Rebe und sorgt fur Totalausfalle. Das markanteste Symptom sind die Fruchtmumien, die vertrocknet in den Rebenanlagen hangen und im nachsten Jahr zu neuen Infektionen fuhren. Anhand dieses Pilzes sollen Ausbreitungsgebiete fur die jetzigen Klimabedingungen und die zukunftigen klimatischen Veranderungen dargestellt werden. Die Auswirkungen verschiedener Temperaturen auf die Entwicklung des Pilzes und die Symptomauspragung wurden mit funf verschiedenen Isolaten untersucht. Ferner wurden Pflanzenversuche in Klimakammern durchgefuhrt. Bei den verschiedenen Isolaten wurden Medientests, Keimtests auf einer Modelloberflache und Temperaturtests durchgefuhrt. Fur die Symptomauspragung wurden die Sorten 'Muller-Thurgau' und 'Chardonnay' verwendet. Zwischen den Rebsorten konnten Unterschiede sowohl in der Keimung als auch in der Symptomauspragung gefunden werden. Die biologischen Daten zum Pilz wurden in das Programm CLIMEX eingegeben. Auf der Basis der minimalen, optimalen und maximalen Temperatur, der Wachstumsgeschwindigkeit und der Stress auslsenden Faktoren wurde dann die Verteilungsmglichkeit des Pilzes in Europa berechnet. Das Risiko durch den Pilz nimmt zu und bis zum Jahr 2100 wird der Pilz immer weiter Richtung Nord-Osten wandern. Im letzten Schritt wurden mit Hilfe der Karten aus ArgGIS die gefhrdeten Gebiete sichtbar gemacht.
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