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Bøger af Frederike Henriette Marie Kraze

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  • af Frederike Henriette Marie Kraze
    132,95 kr.

    Dies ist einer der stillsten Tage des Jahres. Wir schreiben den 22. September. Ich sitze vor dem weitgeöffneten Fenster meiner Werkstatt. Drüben auf der Wiese liegt die Sonne wie eine große rote Frucht. Zum erstenmal auf der lächelnden Insel meiner Gelassenheit kommt mir der Gedanke, welche Leidenschaft sich hinter Tagen verbirgt, an denen bereits der Geruch des modernden Laubes sich mit dem von Korn und Äpfeln und Rosen vermengt. Ein immer Verhaltenes und Ungelöstes will nicht Ruhe geben. Denn ehe es nicht zum Austrag gelangte, kann der große Abschied nicht die große Verklärung werden.Solcherlei Gedanken hängen wohl mit dem kleinen silbernen Herzen zusammen, das vor ein paar Tagen zu mir zurückkam. Seit ich es aus dem verblichenen Samtkästchen herausnahm, ist auf dem Grunde meines Gehörs fortwährend ein gleichförmiges, schweres Rauschen.

  • af Frederike Henriette Marie Kraze
    222,95 kr.

    Als Elsalill Jeß ein ganz kleines Mädchen war, hatte sie ein sonderbares Erlebnis. Jemand kam mitten in der Nacht und nahm ihr das Herz heraus. Er machte es auf wie die kleine goldene Kapsel, die sie um den Hals trug, und setzte ihr einen Cherub hinein. Wer das tat, konnte sie nicht sehen. Sie fühlte nur eine große, gute Hand.Am nächsten Tage saß Näh-Tine bei Deichgraf Jeß in der Kinderstube und flickte. »Ist in deinem Herzen ein Cherub?« fragte Elsalill.»Chotte dochen, das Kind!« Näh-Tine, die sehr klein war, hüpfte hoch auf ihrem Kinderstühlchen. Sie faßte an die oberste ihrer drei Mützen, die sie immer aufhatte seit der Sache mit der Fledermaus. Nein, von einem Cherub im Herzen hatte sie niemals gehört.Da wußte Elsalill, daß sie etwas ganz Besonderes hatte. Sie sagte zu niemanden ein Wort darüber.Der Cherub in ihrem Herzen war in seine Flügel eingeschlagen wie ein Schmetterling, den sie im Frühling aus der kleinen, glänzenden Puppe herauskriechen sah. Wenn er die unteren Flügel entfaltete, schien es Elsalill, als ob sie zu ihren Schultern herauswüchsen. Dann lief sie so schnell, als flöge sie in ihre Heimat. Die oberen hatte er noch nie entfaltet. Manchmal zitterten sie, dann wuchs Elsalills Herz, daß es ihr fast weh tat. Sie mußte die Hand darauf drücken. Wenn Frau Jeß ihre kleine Tochter dann gerade ansah, gab sie ihr jedesmal einen Kuß.

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