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Es soll mir nicht fehlen, das schwarze verrauchte Haus gegenüber, mitsamt dem alten Turm, in ein Feenschloß zu verwandeln. Zauber, Zauber Phantasie! ¿ Lauschend. Welch lieblich, geistige Symphonien treffen mein Ohr? ¿Beim Amor! ich will mich in ein alt Weib verlieben, in einem alten, baufälligen Haus wohnen, meinen zarten Leib in stinkenden Mistlaken baden, bloß um meine Phantasie zu scheren. Ist keine alte Hexe da mit der ich scharmieren könnte? Ihre Runzeln sollen mir zu Wellenlinien der Schönheit werden; ihre herausstehende schwarze Zähne, zu mar
Lange hatte sich Faust mit den Seifenblasen der Metaphysik, den Irrwischen der Moral und den Schatten der Theologie herumgeschlagen, ohne eine feste, haltbare Gestalt für seinen Sinn herauszukämpfen. Ergrimmt warf er sich in die dunklen Gefilde der Magie und hoffte nun der Natur gewaltsam abzuzwingen, was sie uns so eigensinnig verbirgt. Sein erster Gewinn war die merkwürdige Erfindung der Buchdruckerei,1 der zweite war schaudervoller. Er entdeckte durch Forschen und Zufall die furchtbare Formel, den Teufel aus der Hölle zu rufen und ihn dem Willen des Menschen untertänig zu machen. Bis jetzt konnte er sich noch nicht, aus Vorliebe zu seiner unsterblichen Seele, für die jeder Christ wacht, ohne sie weiter zu kennen, zu diesem gefährlichen Schritt entschließen. In diesem Augenblick war er ein Mann in seiner vollen Blüte.
Friedrich Maximilian Klinger (1752-1831) schrieb das Trauerspiel "Die Zwillinge" 1775 für das von Friedrich Ludwig Schröder und Sophie Charlotte Ackermann ausgelobte "Hamburger Preisausschreiben" und gewann damit in Konkurrenz zu Johann Anton Leisewitz' motivgleichem Drama "Julius von Tarent" den Wettbewerb. Klingers Stück handelt vom Streit um das Erstgeburtsrecht zwischen zwei gegensätzlichen Charakteren, der im Brudermord endet. Als eine der bedeutendsten Dramenproduktionen der Sturm-und-Drang-Periode eingeschätzt, weisen "Die Zwillinge" auf die geistigen Spannungsfelder der Epoche: Melancholie, Empfindsamkeit gegenüber Selbsthelfertum und Leidenschaft, naturhafte Kraft gegenüber Handlungsrationalität. Das Stück präludiert partiell Schillers "Räuber" von 1781. Im Gegensatz zu den anderen Jugendwerken schätzte auch der ältere Klinger "Die Zwillinge" hoch ein. Als einziges der vor 1780 entstandenen Dramen fand das Trauerspiel Aufnahme in die Ausgabe letzter Hand, die "Werke" von 1809-1815. Immer wieder beschäftigte sich Klinger mit den "Zwillingen" und war dabei bemüht, das Drama sprachlich und inhaltlich mit seinen sich wandelnden stilistischen und weltanschaulichen Vorstellungen in Übereinstimmung zu bringen. Eine Folge dieser lebenslangen Auseinandersetzung mit dem Jugendwerk ist, daß "Die Zwillinge" in erheblich voneinander abweichenden Fassungen überliefert sind. Für den vorliegenden Band wird daher ein Paralleldruck der Erstausgabe von 1776 und der gewichtigen Umarbeitung von 1792 vorgenommen mit den handschriftlichen Varianten späteter Bearbeitungen durch Klinger und Karl Morgenstern, der den Autor 1811 für die Gesamtausgabe der Werke um die Herstellung einer Mischversion der beiden obengenannten Fassungen gebeten hatte. Außer diesem Paralleldruck enthält der Band die aus der Handschrift transkribierte Bühnenfassung des Stücks von Friedrich Ludwig Schröder, der "Die Zwillinge" im September 1780 in Hamburg aufführte. Dieser Band der Historisch-kritischen Gesamtausgabe bietet in einem Variantenapparat alle Veränderungen in den zu Lebzeiten Klingers erschienenen und von ihm autorisierten Textzeugen und informiert in einer Einleitung über die Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte.
Die 1876 von Wilhelm Braune als Neudrucke deutscher Literaturwerke des 16. und 17. Jahrhunderts begründete Reihe wird seit 1961 in einer neuen Folge fortgeführt. Je nach Eigenart und Bedeutung der Autoren und Werke finden Gesamtausgaben ebenso Aufnahme wie Auswahlausgaben oder Einzelwerke, für die ihrer Bedeutung und Überlieferung wegen eine kritische Edition erforderlich ist.
Die 1876 von Wilhelm Braune als Neudrucke deutscher Literaturwerke des 16. und 17. Jahrhunderts begründete Reihe wird seit 1961 in einer neuen Folge fortgeführt. Je nach Eigenart und Bedeutung der Autoren und Werke finden Gesamtausgaben ebenso Aufnahme wie Auswahlausgaben oder Einzelwerke, für die ihrer Bedeutung und Überlieferung wegen eine kritische Edition erforderlich ist.
Die 1876 von Wilhelm Braune als Neudrucke deutscher Literaturwerke des 16. und 17. Jahrhunderts begründete Reihe wird seit 1961 in einer neuen Folge fortgeführt. Je nach Eigenart und Bedeutung der Autoren und Werke finden Gesamtausgaben ebenso Aufnahme wie Auswahlausgaben oder Einzelwerke, für die ihrer Bedeutung und Überlieferung wegen eine kritische Edition erforderlich ist.
Die 1876 von Wilhelm Braune als Neudrucke deutscher Literaturwerke des 16. und 17. Jahrhunderts begründete Reihe wird seit 1961 in einer neuen Folge fortgeführt. Je nach Eigenart und Bedeutung der Autoren und Werke finden Gesamtausgaben ebenso Aufnahme wie Auswahlausgaben oder Einzelwerke, für die ihrer Bedeutung und Überlieferung wegen eine kritische Edition erforderlich ist.
In den Jahren 1786 bis 1790 verfasste Friedrich Maximilian Klinger die drei Tragödien, die antike Stoffe rezipieren und verändern. Vor allem die beiden ¿Medeä-Dramen, deren Originalität Klinger selbst hervorhebt, sind eine wichtige Station in der Geschichte der literarischen Gestaltung dieser Figur von der Antike bis in die Gegenwart. Der Neudruck bietet die Erstausgaben der Stücke und in einem Variantenapparat die Abweichungen in den zu Klingers Lebzeiten erschienenen rechtmäßigen Editionen sowie Informationen über die Entstehung der Dramen.
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