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Der vorliegende Band umfasst Goethes Briefe aus den ersten vier Jahren nach seiner Ankunft in Weimar im Herbst 1775, wohin er zunächst nur als Besucher gekommen war. Im Sommer 1776 berief Herzog Carl August von Sachsen-Weimar und Eisenach den Frankfurter Dichter in das Geheime Consilium, die höchste Landesbehörde. Die damit beginnende amtliche Tätigkeit bestimmte bis Ende 1779 zunehmend Goethes Tagesablauf. Weimar wurde zu seinem Lebensmittelpunkt, gleichwohl aber unternahm er als herzoglicher Beamter wie auch als Privatperson immer wieder ausgedehnte Reisen vor allem durch das Herzogtum. Im Dezember 1777 brach er allein und inkognito in den Harz auf und bestieg den winterlichen Brocken, von September 1779 bis zum Januar 1780 reiste er mit dem Herzog in die Schweiz. Die 561 Briefe des vorliegenden Bandes zeugen gleichermaÃen von Goethes Reiselust und den vielen Ortsveränderungen wie von seinem inneren Befinden, seiner anfänglichen Unsicherheit und wiederkehrenden Unruhe. Sie belegen aber auch die Ausweitung seiner Interessen und nicht zuletzt das Bemühen, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Die überlieferten Briefe sind an 65 verschiedene Adressaten gerichtet. Nachgewiesen werden auÃerdem 274 erschlossene Briefe. Von allen Briefen, die Goethe von November 1775 bis Ende 1779 geschrieben hat, gelten nur wenige alten Freunden wie Lavater, Merck, Johanna Fahlmer, dem Ehepaar Kestner oder Augusta zu Stolberg. Dafür beginnen 1775/76 bedeutende Korrespondenzen, darunter die mit Herzog Carl August und vor allem mit Charlotte von Stein, an die Goethe in den folgenden 10 Jahren so häufig wie an keine andere Person geschrieben hat. Zwei Drittel aller im Band enthaltenen Briefe sind an sie gerichtet. In ihnen entfaltet sich Goethes wichtigste persönliche Beziehung des ersten Weimarer Jahrzehnts. Den neu beginnenden Briefwechseln, insbesondere dem mit Charlotte von Stein, sind umfassende einleitende Kommentare gewidmet, die eine Einordnung in Goethes Gesamtbriefwerk ermöglichen. Die Einzelstellenkommentare erhellen biographische, literarische, kultur- und zeitgeschichtliche Bezüge und Anspielungen, widmen sich den sprachlichen Besonderheiten und den vielfältigen Parallelen zwischen Dichtung und Brief, zwischen denen die Ãbergänge oft flieÃend sind. Nachgewiesen werden auch sämtliche Beilagen zu Goethes Briefen, darunter Zeichnungen, die dem Text als Faksimiles beigegeben sind. Der Kommentar wird ergänzt durch zahlreiche Dokumente wie z. B. die Briefe Herzog Carl Augusts an Jacob Friedrich von Fritsch aus der Zeit kurz vor Antritt und während der Schweizer Reise, die erstmals vollständig nach den Handschriften mitgeteilt werden. Die vorliegende Edition bietet die Briefe Goethes aus den ersten vier Weimarer Jahren in revidierter und damit im Vergleich zu den bisherigen Ausgaben in weitgehend neuer Chronologie.
Der vorliegende Band umfasst alle derzeit bekannten Briefe Goethes aus den Jahren 1799 und 1800. Es handelt sich um 367 Briefe aus seiner persönlichen Korrespondenz an insgesamt 80 Adressaten. Darunter sind etwa Friedrich Schiller, Christiane Vulpius, Johann Heinrich Meyer, Johann Friedrich Cotta, Carl Ludwig von Knebel, Wilhelm von Humboldt und August Wilhelm Schlegel. Hinzu kommen 62 amtliche Schreiben und 41 zusätzlich überlieferte Konzepte. Nachgewiesen werden außerdem 257 erschlossene Briefe. Über drei Viertel der überlieferten Briefe, und damit deutlich mehr als in der Weimarer Ausgabe, konnten nach der Handschrift der Ausfertigung wiedergegeben werden. Ein Brief, an Christian August Vulpius, wird erstmals vollständig abgedruckt. In den Jahren der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert, die in diesem Band dokumentiert sind, enden die Briefwechsel etwa mit Johann Georg Schlosser und Friedrich ("Maler") Müller; zugleich beginnen neue Korrespondenzen, unter denen sich diejenige mit dem Berliner Musiker Carl Friedrich Zelter als die bedeutsamste erweisen sollte. Einen thematischen Schwerpunkt der Briefe bildet Goethes Kunstzeitschrift "Propyläen", die er von 1798 bis 1800 mit Unterstützung Johann Heinrich Meyers bei Cotta herausgab.
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