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Der koptische Psalmencodex aus al-Mudil ist auf Grund seines hohen Alters (spates 4. Jhd.) und des beinahe vollstandigen Textumfanges ein Kronzeuge fur den Septuaginta-Psalter. Wie andere Bibeltexte, die im mittelagyptischen Dialekt uberliefert sind, weist auch er viele eigentumliche Lesarten auf. Die hier vorgelegte umfassende Analyse des Textes und seiner Beziehungen zu anderen Psalterversionen fuhrt zur differenzierten Situierung in der Textgeschichte. Es zeigt sich, dass entgegen ersten Hypothesen die Textform nicht wesentlich alter als die Handschrift sein kann. Der koptische Ubersetzer hat mehrere Vorlagen verwendet und versucht, auf Grund seines theologischen Verstandnisses dem Psalter zu mehr Klarheit zu verhelfen. Der Mudil-Codex ist darum sowohl ein wichtiger Zeuge fur teilweise sehr alte Textvarianten als auch ein faszinierendes Beispiel dafur, wie im Agypten des 4. Jhd mit Bibeltexten umgegangen wurde.Die Studie enthalt zwei kritische Neuausgaben griechischer Papyri. Es handelt sich um die Leipziger Papyrusrolle (P. 39 / Rahlfs 2013) und das Londoner Papyrusbuch (P. 37 / Rahlfs U). Beide Texte sind fur die Textkritik des Septuaginta-Psalters von hochstem Wert, da sie die einzigen griechischen Zeugen des so genannten oberagyptischen Textes"e; sind, der sonst nur auf koptisch erhalten ist.
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