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Die Studie untersucht die Funktion von Friedenssemantiken in häuslichen Konflikten zwischen 1760 und 1810. Die Analyse der kommunikativen Praktiken der Akteure vor Gericht arbeitet die Bedeutung von Friedenskonzepten für die Konfliktregulierung auf der politischen Mikroebene heraus. Vor dem Hintergrund der erstmals umfassend erarbeiteten Diskurse zum Hausfrieden wird deren ordnungsstiftende Rolle in einer Zeit tiefgreifenden Wandels greifbar.
Das Ehepaar Venus und Vulcanus dient als Sinnbild dieser Geschichte ehelicher Konflikte in der Frühen Neuzeit, nicht das viel bekanntere Liebespaar Venus und Mars. Das Sozialgefüge "Ehe" veränderte sich in den Jahren von 1500 bis 1800 maßgeblich. Sozioökonomische Notwendigkeiten wurden von emotionalen Bedürfnissen der Ehepartner überlagert; gleichzeitig blieb die theologische Überhöhung der Beziehungsform Ehe bestehen. Diese Gemengelage führte unweigerlich zu einer latenten Krisenanfälligkeit. Die Autorinnen verknüpfen aktuelle Forschungsergebnisse mit vielen Prozessbeispielen aus dem Alten Reich und machen Art, Verlauf und Bewältigung der Konflikte in den drei Phasen ¿ Anbahnung, Bestand und Auflösung einer Ehe ¿ anschaulich.
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