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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Romanistik - Französisch - Literatur, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Romanistik), Veranstaltung: Proseminar : George Sand, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit den von der französischen Schriftstellerin George Sand zwischen März und Juni 1848 verfassten politischen Schriften unter der Fragestellung, wie und in welcher Bedeutung sie den Begriff des ,peuple' verwendet. Die Brisanz liegt neben der dem Volksbegriff eigenen Polysemie vor allem in dem Durch- und Nebeneinander der aufblühenden politisch-sozialen Strömungen zwischen 1830 und 1848, in das die "Muse der Republik" wie in einen Strudel hineingesogen und schließlich mit Ausbruch der Februarrevolution am 24. Februar 1848 vom allgemeinen Freudentaumel mitgerissen wird. Bereits am 1. März 1848, eben noch mit dem Schreiben ihrer Biographie und den Streitigkeiten mit ihrer Tochter Solange beschäftigt, fährt sie nach Paris, die persönlichen Sorgen vergessend, um an den politischen und sozialen Reformen mitzuwirken. Neben der Teilnahme an den Demonstrationen und der Beratung der Mitglieder der provisorischen Regierung repräsentieren die Schriften , die in der Regionalpresse, im Bulletin de la République, in ihrer eigenen Revue La Cause du peuple und in La Vraie République von Thoré publiziert werden, die Hauptform ihrer kurzen, aber sehr intensiven politischen Aktivität. Sand verfasst keine politische Theorie oder Manifeste. Die Texte stellen vielmehr einzelne Versatzstücke oder Fragmente einer politischen Überzeugung dar, die in ihrem christlich-sozialistisch fundierten Glauben an Humanität, Egalität und Solidarität konstant ist, aber von zahlreichen Denkern der Zeit beeinflusst wird und zusammengesetzt erscheint. So findet sich auch in den untersuchten Schriften keine Stelle, an der sie konkret auf den Begriff des Volkes eingeht, ihn definiert oder theoretisch erörtert. Trotzdem ist das Volk als Objekt und Adressat stets präsent. Diese Arbeit versteht sich nun als ein erster Versuch diesem "meilleur des amis" auf die Spur zu kommen. Neben der quantitativen und semantischen Analyse geht es im ersten Teil vor allem darum, zu ergründen wie Sand das Volk in sozialer, politischer und kultureller Hinsicht beschreibt und wie dies dann in den historischen Kontext bzw. in die politisch-sozialen Strömungen um 1848 einzuordnen ist. Im zweiten Teil liegt der Fokus auf der Idealisierung des ,peuple' , wobei gezeigt werden soll, dass Sands Schriften nicht nur als ein persönlicher ,discours amoureux avec le peuple' zu lesen sind, sondern sich in zeitgenössische Diskurse einschreiben.
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Französische Philologie - Literatur, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Romanistik), Veranstaltung: Hauptseminar Die frankophone Literatur Kanadas, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Zusammenhang zwischen Literatur und Politik ist für das Leben und Werk des umstrittenen Quebecer Schriftstellers, Herausgebers und Essayisten Hubert Aquin konstitutiv geworden. Aquin (1929-1977) ist vor allem aufgrund seiner politischen Aktivitäten und radikalen Haltung während der Révolution tranquille in den 60er und 70er Jahren in Quebec bekannt geworden. Der durch die stille Revolution in Quebec ausgelöste und bis heute andauernde Reformprozess hat auf allen Ebenen zu einer fundamentalen Erneuerung der Quebecer Gesellschaft geführt. Dies hat viele Quebecer Künstler wie Marie-Claire Blais und Réjean Ducharmes inspiriert und dazu geführt, dass sie sich von neuen literarischen Strömungen beeinflussen ließen und als Zeichen einer veränderten kulturellen und nationalen Identität mit avantgardistischen Ausdrucksformen experimentierten. Aquin muss in den Kontext dieser neuen Quebecer Künstlergeneration eingebettet werden.Er reagiert in seinen Werken auf den gesellschaftlichen Umbruch, indem er das Konzept einer «écriture éclatée» entwickelt, die das gesellschaftliche Unbehagen seiner Zeit transparent machen soll. Im Folgenden werde ich daher in einer kontext- und soziologisch orientierten Analyse und Interpretation von Aquins zweitem Roman Trou de mémoire aus dem Jahr 1968 darauf eingehen, welche formal neuen Aspekte er in den frankokanadischen Roman einführt und wie er diese auf den spezifischen politischen Kontext in Quebec der 60er Jahre bezieht und damit im Rahmen der nationalen Identitätssuche politisiert. Ich werde mich dabei zunächst auf die narrative Struktur des Romans beschränken in dem Bewusstsein, dass die Untersuchung der Erzähltechnik in der Aquinforschung inzwischen zum klassischen Bestandteil der Textanalyse geworden ist. Mich interessiert, wie man anhand neuerer Erzähltheorien den spezifischen Zusammenhang zwischen Erzähltechnik und dem sozial-historischen Kontext in Quebec erörtern kann. Anschließend werde ich auf die Figurenkonzeption und -konstellation des Romans eingehen. Dabei werde ich vor allem der jüngeren feministischen Aquin-Forschung folgen. Es wird sich herauskristallisieren, dass in Aquins Roman das Geschlechterverhältnis und die Gewalt gegen Frauen im Rahmen der Identitätssuche der Protagonisten und des Verwirrspiels mit der Identität eine Besonderheit des frankokanadischen Romans ausmacht.
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Hauptseminar Vertiefungs- und Erweiterungskrise der EU?, Sprache: Deutsch, Abstract: Als ein wesentliches Indiz dafür, dass sich die EU in der Krise befindet, wird oft die Lähmung der deutsch-französischen Beziehungen angeführt. Seit der Gründung der EU hat diese spezifische Form der bilateralen Kooperation die ¿Motorfunktion im europäischen Integrationsprozess¿ (Woyke 2000: 9) übernommen. Die kontinuierliche Zusammenarbeit von Frankreich und Deutschland sowie die gemeinsamen Initiativen haben die Gestalt der heutigen EU entscheidend beeinflusst.Im Osterweiterungsprozess jedoch wurde die Partnerschaft durch Interessendivergenzen, Konflikte und beidseitige Provokationen empfindlich auf die Probe gestellt. Hieraus ergibt sich die Frage, inwiefern sich das deutsch-französische Tandem während der Osterweiterung als ¿Motor der Europäischen Integration¿ bewährt und sich seine Rolle nach der Osterweiterung verändert hat. Ziel dieser Arbeit ist es deshalb anhand entscheidender Phasen des Osterweiterungsprozesses im Kontext des Spannungsverhältnisses von Vertiefungs-und/oder Erweiterungsdebatte die Interessen, Perzeptionen und Erwartungen Frankreichs und Deutschlands und die daraus resultierenden Konflikte zu analysieren. Die Untersuchung orientiert sich dabei an folgenden Leitfragen: 1. Welche Konvergenzen und Divergenzen bezüglich der Osterweiterung gab es zwischen Deutschland und Frankreich? 2. Gab es gemeinsame Initiativen und Strategien für die Osterweiterung? 3. Hat sich das deutsch-französische Tandem als dynamisierender Motor oder blockierendes Hindernis in der Realisierung der Osterweiterung erwiesen? Zur Erörterung der Fragestellung sollen anhand der Orientierungsphase (1989-1993), der Konkretisierungsphase (1994-1998)und der Verhandlungsphase (1999-2002) der Osterweiterung jeweils die Interessen und Perzeptionen Frankreichs und Deutschlands auf Divergenzen und Konvergenzen hin analysiert werden. In einem zweiten Schritt wird nach gemeinsamen Initiativen, Strategien und Konzepten für die Osterweiterung zu fragen sein. Abschließend soll auf die veränderte Rolle des Tandems und die Herausforderungen dieser spezifischen Partnerschaft in einem erweiterten Europa eingegangen werden. Vor dem Hintergrund der geleisteten, historischen Retrospektive soll zudem im Fazit eine Einschätzung bezüglich der aktuellen Divergenzen und Zukunftsaussichten der deutsch-französischen Kooperation gewagt werden. Befindet sich das Traumpaar in einer ¿Ehekrise¿?
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