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Seit mehr als 50 Jahren zählt die Autoritarismusforschung zu den wichtigsten Ansätzen zur Erklärung von Intergruppenphänomenen wie Vorurteile, Rechtsextremismus, Antisemitismus oder intergruppale Feindseligkeit. In den bisherigen Autoritarismustheorien ist die Bedeutung von Gruppenmitgliedschaften jedoch kaum thematisiert worden. In der vorliegenden Arbeit wird, ausgehend von einem Überblick über bestehende Autoritarismustheorien, ein Gruppenautoritarismus-Prozessmodell entwickelt, das die traditionelle Autoritarismusforschung mit "modernen" Intergruppentheorien verbindet. Damit wird Autoritarismus nicht länger als ein stabiles Persönlichkeitsmerkmal gesehen, sondern als ein Phänomen beschrieben, das vom Gruppenkontext, in dem sich eine Person befindet, abhängt. Mit experimentellen Studien kann die Gültigkeit des Gruppenautoritarismus-Prozessmodells untermauert werden. Darüber hinaus wird die Entwicklung einer Gruppenautoritarismus-Skala geschildert, die relativ unabhängig von ideologischen Präferenzen Autoritarismusneigungen in spezifischen Gruppen erfasst. Abschließend wird eine Studie präsentiert, die Möglichkeiten zur Reduzierung von Autoritarismusneigungen aufzeigt.
Menschenrechte und Menschenrechtsbildung haben als Gegenstand empirischer Forschung bisher kaum Eingang in die akademische Psychologie gefunden. Dass Menschenrechte aber durchaus ein erkennntnisreiches Forschungsfeld für Psychologen sind, zeigt das vorliegende Buch. Die Autoren haben auf dem Gebiet der empirischen Menschenrechtsforschung Pionierarbeit geleistet. Die Zusammenfassung der Befunde zieht eine erschütternde Bilanz der Menschenrechtsbildung in Deutschland: Das Wissen über Menschenrechte ist sehr begrenzt. In den Massenmedien werden die bürgerlichen Menschrechte zwar erwähnt, die wirtschaftlichen hingegen weitgehend ignoriert oder diskreditiert, und in Schulen und Schulbüchern spielen Menschenrechte bislang nur eine untergeordnete Rolle. Dieses Buch ist ein Plädoyer dafür, dass eine fundierte Menschenrechtsbildung realisierbar ist, wenn der politische Wille vorhanden ist, und richtet sich an alle, die sich für Menschenrechte und Menschrechtsbildung interessieren.
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