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This is a reproduction of a book published before 1923. This book may have occasional imperfections such as missing or blurred pages, poor pictures, errant marks, etc. that were either part of the original artifact, or were introduced by the scanning process. We believe this work is culturally important, and despite the imperfections, have elected to bring it back into print as part of our continuing commitment to the preservation of printed works worldwide. We appreciate your understanding of the imperfections in the preservation process, and hope you enjoy this valuable book. ++++ The below data was compiled from various identification fields in the bibliographic record of this title. This data is provided as an additional tool in helping to ensure edition identification: ++++ Gesammelte Dichtungen Karoline von Günderode Goetz, 1857
Karoline von Günderode: Udohla / Magie und Schicksal / Nikator. Drei Dramen Edition Holzinger. Taschenbuch Berliner Ausgabe, 2015 Vollständiger, durchgesehener Neusatz mit einer Biographie der Autorin bearbeitet und eingerichtet von Michael Holzinger Udohla: Erstdruck unter dem Pseudonym Tian in: Studien. Herausgegeben von Carl Daub und Friedrich Creuzer. Frankfurt und Heidelberg (J.C.B. Mohr) 1805. Magie und Schicksal: Erstdruck unter dem Pseudonym Tian in: Studien. Herausgegeben von Carl Daub und Friedrich Creuzer. Frankfurt und Heidelberg (J.C.B. Mohr) 1805. Nikator: Erstdruck unter dem Pseudonym Tian in: Taschenbuch für das Jahr 1806. Frankfurt (Friedrich Wilmans) 1805. Textgrundlage ist die Ausgabe: Karoline von Günderrode: Gesammelte Werke. Herausgegeben von Leopold Hirschberg. Band 1-3, Berlin-Wilmersdorf: Bibliophiler Verlag von O. Goldschmidt-Gabrielli, 1920-1922. Herausgeber der Reihe: Michael Holzinger Reihengestaltung: Viktor Harvion Umschlaggestaltung unter Verwendung des Bildes: Karoline von Günderode (Lithographie von Schertle) Gesetzt aus Minion Pro, 10 pt.
Karoline von Günderode: Gedichte. Gedichte und Phantasien / Poetische Fragmente / Melete / Gedichte aus dem Nachlaß Edition Holzinger. Taschenbuch Berliner Ausgabe, 2015, 4. Auflage Vollständiger, durchgesehener Neusatz mit einer Biographie der Autorin bearbeitet und eingerichtet von Michael Holzinger Gedichte und Phantasien: Entstanden zwischen 1801 und 1804, vermutlich überwiegend im letzten Teil dieses Zeitraum. Erstdruck (unter dem Pseudonym Tian): Hamburg und Frankfurt (J.C. Hermannsche Buchhandlung) 1804. Poetische Fragmente: Erstdruck unter dem Pseudonym Tian: Frankfurt (Friedrich Wilmanns) 1805. Melete: Der Band sollte 1806 unter dem Pseudonym Ion bei J.C.B. Mohr in Tübingen erscheinen. Der Satz wurde jedoch unmittelbar nach dem Tod der Günderrode abgebrochen, so daß von diesem Druck nur ein fragmentarischer Abzug überliefert ist. Acht Texte aus dem Band wurden 1896 durch Erwin Rohde, die übrigen 1899 durch Ludwig Geiger veröffentlicht. Den ersten vollständigen Druck des Bändchens besorgte Leopold Hirschberg (Berlin 1906). Textgrundlage sind die Ausgaben: Karoline von Günderrode: Gesammelte Werke. Herausgegeben von Leopold Hirschberg. Band 1-3, Berlin-Wilmersdorf: Bibliophiler Verlag von O. Goldschmidt-Gabrielli, 1920-1922. Herausgeber der Reihe: Michael Holzinger Reihengestaltung: Viktor Harvion Umschlaggestaltung unter Verwendung des Bildes: Karoline von Günderode (Lithographie von Schertle) Gesetzt aus Minion Pro, 10 pt.
Weiser Meister! ich war gestern in den Katakomben der Könige von Schweden. Tags zuvor hatte ich die Geschichte Gustav Adolfs gelesen, und ich nahte mich seinem Sarge mit einem äußerst sonderbaren und schmerzlichen Gefühl; sein Leben und seine Taten gingen vor meinem Geiste vorüber, ich sah zugleich sein Leben und seinen Tod, seine große Tätigkeit und seine tiefe Ruhe, in der er schon dem zweiten Jahrhundert entgegen schlummert. Ich rief mir die dunkle grausenvolle Zeit zurück, in welcher er gelebt hat, und mein Gemüt glich einer Gruft, aus welcher die Schatten der Vergangenheit bleich und schwankend heraufsteigen. Ich weinte um seinen Tod mit heißen Tränen, als sei er heute erst gefallen. Dahin! Verloren! Vergangen! sagte ich mir selbst, sind das alle Früchte eines großen Lebens? Diese Gedanken, diese Gefühle überwältigten mich, ich mußte die Gruft verlassen, ich suchte Zerstreuung, ich suchte andere Schmerzen, aber der unterirdische trübe Geist verfolgt mich allenthalben, ich kann diese Wehmut nicht los werden, sie legt sich wie ein Trauerflor über meine Gegenwart; dies Zeitalter deucht mir schal und leer, ein sehnsuchtsvoller Schmerz zieht mich gewaltig in die Vergangenheit. Dahin! Vergangen! ruft mein Geist. O möchte ich mit vergangen sein! und diese schlechte Zeit nicht gesehen haben, in der die Vorwelt vergeht, an der ihre Größe verloren ist.
Mit Freude denk ich oft zurück an den Tag, an welchem wir uns zuerst fanden, als ich Dir mit einer ehrfurchtsvollen Verlegenheit entgegentrat wie ein lehrbegieriger Laie dem Hohenpriester. Ich hatte es mir vorgesetzt, Dir womöglich zu gefallen, und das Bewußtsein meines eigenen Wertes wäre mir in seinen Grundfesten erschüttert worden, hättest Du Dich gleichgültig von mir abgewendet; wie es mir aber gelang, Dich mit solchem Maße für mich zu gewinnen, begreife ich noch nicht; mein eigner Geist muß bei jener Unterredung zwiefach über mir gewesen sein. Mit ihr ist mir ein neues Leben aufgegangen, denn erst in Dir habe ich jene wahrhafte Erhebung zu den höchsten Anschauungen, in welchen alles Weltliche als ein wesenloser Traum verschwindet, als einen herrschenden Zustand gefunden. In Dir haben mir die höchsten Ideen auch eine irdische Realität erlangt. Wir andern Sterblichen müssen erst fasten und uns leiblich und geistig zubereiten, wenn wir zum Mahle des Herrn gehen wollen, Du empfängst den Gott täglich ohne diese Anstalten.
Ich habe Dir in ernsten stillen Stunden, Betrachtungsvoll in heil'ger Einsamkeit, Die Blumen dieser und vergangner Zeit, Die mir erblüht, zu einem Kranz gewunden. Von Dir, ich weiß es, wird der Sinn empfunden, Der in des Blüthenkelchs Verschwiegenheit Nur sichtbar wird dem Auge, das geweiht Im Farbenspiel den stillen Geist gefunden. Es flechten Mädchen so im Orient Den bunten Kranz; daß vielen er gefalle, Wetteifern unter sich die Blumen alle. Doch Einer ihren tiefern Sinn erkennt, Ihm sind Symbole sie nur, äußre Zeichen; Sie reden ihm, obgleich sie alle schweigen.
Nathos schiffet durch den Strom der Woogen Ardan, Althos, seine Brüder mit, Erins König, Caibars Zorn zu meiden In geheimnißvolle Schatten kleiden Dunkle Wolken ihren fliehnden Schritt. Wer? o Nathos! ist an deiner Seite! Traurig seufzt im Wind ihr braunes Haar Lieblich ist sie, wie der Geist der Lüfte, Eingehüllt in leichte Nebeldüfte; Schön vor allen Collas Tochter war. Ach Darthula! deine irren Segel Eilen nicht dem wald'gen Etha zu. Seine Berge heben nicht die Rücken Und die Seeumwogten Küsten bücken Turas Felsen schon dem Meere zu.
Ich bin, sagte Almor, in Smirna geboren. Mein Vater, ein Franzose und reicher Kaufmann, der von der Christlichen zur Mahomedanischen Religion übergegangen war, behandelte mich, so selten ich auch vor ihm erschien, kalt und unfreundlich, und meine Mutter war vor meiner Erinnerung gestorben. Ich fühlte mich recht verlassen und oft tief erbittert durch meinen Vater. Kinder, wenn sie schon anfangen, das Leben mit den Augen ihres Geistes zu betrachten, werden von den Gewohnheiten, Verhältnissen und Forderungen der menschlichen Gesellschaft beängstigt, und nur die sanfte Hand guter Eltern kann sie ohne große Schmerzen in die ungewohnten Schranken des bürgerlichen und häuslichen Lebens einführen. Durch die Eltern spricht die Natur zuerst zu den Kindern. Wehe den armen Geschöpfen, wenn diese erste Sprache kalt und lieblos ist!
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