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Eigennamen genießen im Sprachsystem einen Sonderstatus, dem erst in den letzten Jahren verstärkte Aufmerksamkeit zukam. Personennamen stehen an der Spitze der Belebtheitshierarchie, müssen als spezielle, rein identifizierende Sprachzeichen erkennbar sein und bedürfen besonderer Schonung ihres Wortkörpers. Abweichungen vom 'Normalwortschatz' betreffen alle sprachlichen Ebenen und werden (im Deutschen) diachron ausgebaut. Die Beiträge beleuchten datenbasiert (syn- und diachron) onymische Sonderwege in den verschiedenen Bereichen der Grammatik. Das Spektrum reicht von der Phonologie bis zur Pragmatik. Im Fokus stehen u.a. Prozesse der (De-)Onymisierung, der onymischen (De-)Flexion, kreative Wortbildungen sowie soziopragmatische Steuerungen von Genus und Definitartikel. Der nun vorliegende Band richtet sich an das linguistische Fachpublikum, an Lehrende und Studierende. Er bündelt die aktuellsten Forschungsergebnisse und versteht sich als Impuls zur weiteren Erforschung des Spannungsfeldes zwischen Onymik und Appellativik.
Zur Adjektivderivation im Deutschen gibt es zum einen diachrone Studien einzelner Suffixe, zum anderen synchrone Studien des Gesamtsystems. Auf der Basis eines funf Jahrhunderte umfassenden Korpus zeichnet diese Studie nun die langfristige Entwicklung der adjektivischen Suffixderivation nach. Gegliedert nach den Domanen der wichtigsten Suffixe (-lich, -ig, -isch) zeigt der empirische Teil erstmals die genauen Produktivitatsverlaufe auf und analysiert sie in ihrer gegenseitigen Bedingtheit. Dabei werden die Parameter herausgearbeitet, die im Konkurrenzgefuge den Aufstieg oder Fall der einzelnen Muster bedingen. Neben systeminternen Faktoren spielen hier auch sprachgeschichtliche Entwicklungszuge wie die zunehmende Schriftsprachlichkeit mit ihrer Tendenz zur nominalen Verdichtung eine wichtige Rolle. Die Implikationen der Befunde fur die morphologische Theoriebildung werden im Rahmen eines konstruktionsgrammatischen Ansatzes diskutiert.
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