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Die Arbeit von Matthias Herrmann, mit der die Reihe startet, ist fur mich nicht nur deswegen besonders interessant, weil es sich um eine von mir betreute Doktorarbeit handelt. Herrmann ist von Beruf stellvertretender Leiter eines Heims fur verhaltensauffallige Jugendliche im Ruhrgebiet und seine Arbeit handelt von den Moglichkeiten, in diesem auerst schwierigen sozialen Prax- feld die eigene erzieherische Arbeit durch die Verwendung spezieller von unserer Forschungsgruppe entwickelter Programme transparenter zu machen und zu verbessern. Gleichzeitig zeigen die Programme auch die Grenzen der Moglichkeiten der in derartigen Heimen tatigen Erzieher auf - Grenzen, die durch die institutionellen Randbedingungen gesetzt werden. Indem Herrmann in einer Doppelrolle als Erzieher und teilnehmender Beobachter empirisches Material sammelt, das dann die Datengrundlage fur die Simulationsprogramme bildet, zeigt er in einer fur mich faszinierenden Weise, wie soziale Praxis, wissenschaftliche Beobachtungsverfahren und die Verwendung spezieller Simulationsprogramme zu einem integrierten Methodenkomplex kombiniert werden konnen. Das von Kurt Lewin vor langer Zeit postulierte Programm einer Handlun- forschung mit der Verbindung von Forschung und sozialer Praxis scheint, so eine der Lehren der Arbeit von Herrmann, keine reine Utopie zu sein, namlich durch den Einsatz von Simulationsprogrammen der von Herrmann verwendeten Art. Lewin, der sich immer fur die Verwendung neuer mathematischer Methoden in den Sozialwissenschaften eingesetzt hat, hatte dieser neuen Moglichkeit sicher begeistert zugestimmt.
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