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1. 1 Holz als Konstruktionswerkstoff Holz ist als altester Bau-und Werkstoff bis heute unentbehrlich geblieben. In den letzten Jahren wurden ihm durch die Fertigbauweise und den Leimbau neue An- wendungsgebiete erschlossen, bei denen man sich um sparsamere Bemessung be- muht. Sein gunstiges Verhaltnis von Zugfestigkeit zu Rohdichte, die Reilange*, lat Holz fur viele Anwendungen im Leichtbau geeignet erscheinen. Wo Holz in handwerklicher Uberlieferung fur Dachstuhle und dergleichen verwendet wird, wirft die Bemessung keine Fragen auf. Solche aber entstehen fur den Ingenieur, der die Festigkeitslehre und die Ergebnisse der Werkstoffprufung seinen Be- rechnungen zugrunde legt, wobei er von einem homogenen, isotropen und voll elastischen Werkstoff ausgeht, wie ihn die Elastizitatstheorie voraussetzt. Es soll hier nicht weiter untersucht werden, ob es diesen idealen Werkstoff uberhaupt gibt. Holz jedenfalls ist weder homogen noch isotrop noch voll elastisch. Sind die Ansatze der Festigkeitslehre hier noch gultig? 1. 2 Strukturbedingte Eigenschaften 1. 21 Gewachsenes HolZ Strukturbedingte Eigenschaften konnen bei Holz in zwei Bereichen beobachtet werden. Zunachst einmal erkennt man bei vielen Holzarten innerhalb eines Jahr- rings einen Aufbau aus Fruh- und Spatholz. Lamellen aus reinem Fruh- oder Spatholz konnen durch Schneiden gewonnen werden. Beim Zugversuch stellt man bei Spatholz eine hohere Festigkeit und einen hoheren Elastizitatsmodul in der Faserrichtung fest. G. IFJu und R. W. KENNEDY erhielten z. B. bei Douglasie fur 2 2 Fruhholz eine Zugfestigkeit O"e;zB von 394 kp/cm und fur Spatholz von 1260 kp/cm als Mittelwerte aus zahlreichen Einzelversuchen [9].
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