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Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Veranstaltung: Seminar Wertheriaden, Sprache: Deutsch, Abstract: Johann Wolfgang von Goethes Briefroman ¿Die Leiden des jungen Werthers¿, im Jahr 1774 im Zuge der Leipziger Buchmesse erschienen, konnte sich bereits zur Zeit seiner Erstveröffentlichung trotz der anfänglichen Anonymität des Autors großer Beliebtheit erfreuen. Der Roman erzählt die Geschichte des Protagonisten Werther, der sich in die Verlobte eines anderen Mannes verliebt, an dem wachsenden Zwiespalt seiner Gefühle schließlich verzweifelt und den Selbstmord wählt. Erzählt wird - abgesehen von Vor- und Nachwort des sogenannten Herausgebers - in Form von monologischen Briefen Werthers an seinen Freund Wilhelm, in denen er über die Entwicklungen zwischen ihm selbst, seiner geliebten Lotte und deren Verlobtem und späterem Ehemann Albert schreibt. Die bis heute anhaltende Popularität des Werther-Stoffs spiegelt sich vor allem in einer langen Reihe von literarischen Annäherungsversuchen anderer Autoren wider, die man unter dem Begriff der sogenannten ¿Wertheriaden¿ zusammenfasst. Trotz eines großen Angebots an Sekundärliteratur zum Thema Wertherwirkung, die die Beziehungen zwischen Handlung und Stil des Goethes Ursprungsroman und dieser Adaptionen analysiert, schenkt die Wertheriaden-Forschung der Bedeutung von Lottes Ehemann Albert bisher wenig Aufmerksamkeit. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Es gibt kaum Autoren, die dieser Figur mehr Bedeutung beimessen und sie in den Mittelpunkt ihrer Adaptionen rücken. Drei dieser seltenen Beispiele sind die Gedichte ¿Albert an Lottchen¿ , ¿Albert nach Werthers Tode¿ und ¿Albert an Werthers Geist¿ , die in großen Zeitabständen verfasst wurden und der Nebenrolle eine Stimme verleihen. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Figur Albert aus Goethes Erstfassung des Romans ¿Die Leiden des jungen Werthers¿ mit den Darstellungen der drei Gedichtadaptionen zu vergleichen, da dieser Charakter neben Lottes eine tragende Rolle im Geschehen spielt und sein Einfluss auf die Entwicklung im Roman nicht unterschätzt werden darf. Es wird zu jedem der Texte eine Figurenanalyse erstellt, die schlussendlich Antworten auf die Frage ermöglichen soll, ob und wie stark die Figur der ursprünglichen Version ihre drei Nachfolger beeinflusst hat. Wo endet ihr Einfluss? In welcher Beziehung stehen das Ursprungsbild und die neueren Albert-Adaptionen zueinander, kann man möglicherweise eine Entfremdung feststellen?
"Ich bin mit dem Schreiben nicht nachgekommen, da hab ich mich ins Fluggerät gesetzt und bin losgeflogen."Dieses Motto ist dem Roman "Für den Herrscher aus Übersee" vorangestellt. Worauf durch den Paratext bereits proleptisch verwiesen wird, bildet die Grundthematik des Textes: die Flugfähigkeit als künstlerischer-schöpferischer Akt, speziell des Literarischen. Im Zuge dieser Arbeit über Teresa Präauers bisher kaum besprochenen, obwohl preisgekrönten Roman soll diese Thematik genauer untersucht werden. Dabei lohnt sich die Untersuchung hinsichtlich der literarischen Bildlichkeit gerade deshalb, da der Text trotz seines geringen Umfangs eine enorme poetische Dichte aufweist, deren Erschließung eine Bandbreite an Thematiken eröffnet, die ihresgleichen sucht. ¿Präauer poetisiert die Welt, die Handlungen, den Kontext¿ formuliert ein Kritiker und spricht damit vom Grundtenor des Textes, dessen poetische Faktur in dieser Arbeit aufgeschlüsselt werden soll. Es gilt dabei zu belegen, dass der Text über die eigene Darstellung und seinen Inhalt einen Diskurs eröffnet, der sich autoreferentiell auf die eigene Artifizialität bezieht. Die Arbeit befasst sich daher in der Hauptsache mit diesen impliziten Aussagen über Bedingungen und Möglichkeiten der künstlerischen und genuin literarischen Produktion, die einerseits mithilfe einer Gegenüberstellung, andererseits mit einer partiellen Verschmelzung der Motive des Fliegens und Schreibens unter Zuhilfenahme verschiedener Konzepte der Bildlichkeit entwickelt werden. Vor allem in Bezug auf die Reflexion von Kunst und Künstlerschaft schließt der "Herrscher aus Übersee" an die romantische Debatte an. Die Lektüre des Textes ergibt, dass wiederholt selbstreflexiv auf die eigene Bildlichkeit angespielt wird ¿ dabei werden, so die erste These, die es zu beweisen gilt, zwei unterschiedliche Kunstansichten in den Diskurs mit einbezogen. Durch die Untersuchung der Bildlichkeitskonzepte im Text soll diese Masterarbeit schwerpunktmäßig die Frage behandeln, wie künstlerische Tätigkeit durch eine implizite textuelle Autoreferentialität reflektiert wird ¿ das Ergebnis ist schließlich eine umfangreiche Zusammenfassung der Aussagen, die der Text bezugnehmend auf das spezifisch Bildliche und die Wahrnehmbarkeit von Schriftzeichen durch den literarischen Selbstbezug über Voraussetzungen literarischer Produktion trifft.
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