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Die Existenz einer deutschen, französischen oder britischen Außenpolitik scheint uns selbstverständlich - "europäische Außenpolitik" hingegen ist ein Rätsel in doppelter Hinsicht: (1.) Wie lässt sich europäische Außenpolitik im Vergleich zu nationaler Außenpolitik beschreiben und bewerten? (2.) Warum überhaupt gibt es eine europäische Außenpolitik? Wie kann man erklären, dass Europa neben den EU-Mitgliedsländern mitunter als eigener Akteur der internationalen Politik auftritt? Das Konzept der "Zivilmacht Europa" - meist als Gegenentwurf zu klassischer Großmachtpolitik verstanden - steht im Mittelpunkt einer mehr als 30-jährigen Debatte, die diese Fragen zu beantworten sucht. Das Buch skizziert erst die wesentlichen Argumente der Debatte und prüft dann kritisch, inwiefern uns das Zivilmachtkonzept heute noch bei der Beschreibung und Erklärung europäischer Außenpolitik behilflich sein kann. Jüngste Entwicklungen, wie der Aufbau der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik oder die Verabschiedung der ersten europäischen Sicherheitsstrategie, führen den Autor zu dem Ergebnis: Europa ist keine Zivilmacht mehr, Europa hat jedoch weiterhin überwiegend zivile Machtmittel. Anstatt sich - oftmals sehr normativ - mit der Rettung des Zivilmachtkonzepts zu befassen, sollte sich die wissenschaftliche Analyse daher viel stärker den Erfolgsbedingungen und Wechselwirkungen des Einsatzes verschiedener Machtmittel widmen. Auch die Erklärungskraft der theoretischen Begründungen von Zivilmacht steht damit in Frage: Ist der Aufbau einer Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik Ausdruck eines europäischen Großmachtstrebens, einer veränderten außenpolitischen Kultur oder die Reaktion auf eine neue sicherheitspolitische Bedrohungslage? Die Bedingungen und die Gestalt europäischer Außenpolitik haben sich in den vergangenen Jahren so rasch verändert wie kaum zuvor. Das Buch liefert einen wichtigen Beitrag, diese Entwicklungen zu erfassen und sie auf ihre Relevanz für bestehende Konzepte und Theorien der internationalen Politik zu überprüfen.
Dieses Lehrbuch beschreibt die institutionellen Grundlagen und Eigenheiten europäischer Verwaltungsstrukturen und zeichnet wichtige theoretische Debatten nach, die ihre Entwicklung und ihr Handeln erklären sowie bewerten. Die einzelnen Kapitel orientieren sich an folgenden Leitfragen: Welche funktionalen und politischen Gründe sind für die Entstehung und institutionelle Ausgestaltung der Verwaltungsstrukturen maßgeblich? Wie agieren einzelne Organisationen der europäischen Verwaltungsstruktur im Spannungsfeld zwischen nationalen und gemeinschaftlichen Interessen? Wie wird das Handeln europäischer Verwaltungsstrukturen legitimiert?
Internationale Organisationen stehen im Zentrum der Diskussion über das "Demokratiedefizit" internationaler Politik. Während politische Entscheidungen zunehmend auf internationaler Ebene getroffen werden, zweifeln Kritiker immer wieder an der Legitimation dieser Entscheidungen. Das Buch führt ein in die Diskussion über demokratisches Regieren "jenseits des Staates", es stellt die Funktionsweise von EU, WTO und UNO vor und diskutiert, inwieweit das Regieren in diesen Organisationen demokratischen Grundsätzen genügt bzw. wie sich Demokratiedefizite beheben lassen.
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