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Thema dieser Arbeit ist die Geschichte der Deklinationsklassen in vier germanischen Sprachen: Deutsch, Niederlandisch, Schwedisch und Danisch. Die historische Entwicklung wird primar anhand der Pluralallomorphie verfolgt, die in den Gegenwartssprachen Haupttrager der Deklinationsklassen ist. War die Einteilung der Deklinationsklassen im Indogermanischen noch formal transparent und semantisch motiviert, so geht diese Transparenz im Germanischen verloren. Die Klassen sind den Substantiven nun arbitrar zugewiesen und werden primar auf Grundlage des Genus neu konditioniert. Angesichts dieses Verlusts an Funktionalitat stellt sich die Frage, wie in den germanischen Einzelsprachen mit den Deklinationsklassen umgegangen wird: Werden sie - als dysfunktionaler Ballast - abgebaut oder werden sie bewahrt und gegebenenfalls neu funktionalisiert? Die Arbeit geht dieser Frage in sprachgeschichtlichen Detailstudien nach, die die Entstehung des breiten Spektrums in der Pluralallomorphie der germanischen Sprachen illustrativ veranschaulichen. Fokus der Arbeit sind die Konditionierungsfaktoren, die das Klassensystem hintergrundig steuern. Aus dem Wandel der Konditionierung werden Folgerungen zu Funktion und Status der Deklinationsklassen gezogen.
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