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Im zweiten Band dieser Verwaltungsgeschichte wird dargestellt, wie gering die Auswirkungen des Übergangs von der Monarchie zur Republik für die Verwaltung waren, welche Anpassungsprozesse an das nationalsozialistische Regime in ihr erfolgten und welche ihrer Traditionen in der Anfangszeit der Bundesrepublik übernommen wurden. In der Hauptsache blieb es auch nach 1945 bei den überlieferten Verwaltungsstrukturen, obgleich sich allmählich die Verwaltung im Gefolge des sozialen Wandels und der Entwicklung des politischen Systems ihrem Wesen nach veränderte. Diese Veränderung und die Widersprüche zwischen tradierter Struktur und neuen Anforderungen stehen im Mittelpunkt der Analyse der jüngeren Verwaltungsentwicklung.
die man je fiir sich oder auch vor dem jeweiligen Hintergrund unterschiedlich beantwor ten kann. Wissenschaft macht deshalb ihre Regeln geltend. Sie beruht immer auf Aus wahl, sie zeichnet den von ihr gewahlten Wirklichkeitsausschnitt mit Hilfe der von ihr konstruierten Modelle nach, macht damit Wirklichkeit, indem sie sie urn viele Einzel heiten reduziert, gedanklich hantierbar, urn so ihrem Zweck zu dienen (vgl. ]. Mittel strap, 1972, S. 135 ff. ). Das erstere vollzieht sich nach weitgehend anerkannten Regeln: Die Modellkonstruktion, die thematische Auswahl, die Zuordnung von Wirklichkeits befunden zum Modell sollen nachvoIlziehbar und damit nachpriifbar erfolgen; die Be wertungen sollen so offenkundig sein, daB jedermann ohne Miihe entscheiden kann, ob er sie iibernehmen will oder nicht. Der Zweck solchen Tuns wird dagegen von sehr unterschiedlichen Auffassungen bestimmt: Man kann sich mit einer ,richtigep. ' Reduk tion von Wirklichkeit begniigen, man kann Wirklichkeit untersuchen, urn einzelne Ent wicklungen zu erklaren oder urn Gesetzlichkeiten der Wirklichkeit zu erkennen, was dann kiinftige Entwicklungen ggf. prognostizierbar macht, und man kann Wirklichkeit schlieBlich erforschen, urn sie zu verandern. In Zusammenhang mit unserem Thema bedeutet dies notwendigerweise, daB man entweder das System ,immanent' verbessern oder aber es mehr oder weniger grundlegend verandern wilF. Die Verbindung der zwei ten mit der ersten Stufe wird dabei zum zentralen wissenschaftstheoretischen Problem: Wer (nur) verbessern und wer (grundlegend) verandern will, laBt unterschiedliche Pra missen in sein analytisches Verfahren eingehen.
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