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Mit der Entdeckung von Alexander von Humboldts "Journal du Mexique à Veracruz" vor einigen Jahren in der Biblioteka Jagiellonska, Kraków (Polen), und der nun vorliegenden Publikation wird eine Lücke in der bisherigen Edition seiner Tagebücher zur amerikanischen Forschungsreise (1799-1804) geschlossen (Bände 5, 8, 9 und 12 der Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung, hrsg. von Margot Faak). Mehr noch: es wird hier das erste Mal eine ungekürzte Edition eines Tagebuchteils Humboldts vorgelegt, d. h. mit allen Querverweisen, MeÃreihen, Berechnungen, späteren Ergänzungen, Ãnderungen und Zusätzen, was so bisher wegen des Umfangs der Tagebücher nicht realisiert werden konnte. Damit kann der eigentliche Charakter des Humboldtschen Tagebuchstils an einem Prototyp gezeigt werden. In Humboldts Randbemerkungen werden auch die Wege seines Wissenserwerbs sichtbar: Humboldt nutzte Berichte anderer Forschungsreisender, gedruckte und unpublizierte Manuskripte, die er in Archiven in Neuspanien (Mexiko) fand. Er knüpfte während seines Aufenthalts dort (22. März 1803-7. März 1804) Kontakte zu Wissenschaftlern und Ingenieuren und erhielt so weitere Informationen direkt an Ort und Stelle, wodurch sein Tagebuch auch ein Spiegel für den durch die bourbonischen Reformen ausgelösten politischen und ökonomischen Aufschwung im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts in einer spanischen Kolonie wird. In weiteren Randbemerkungen werden Humboldts weiterführende Studien nach der Rückkehr nach Europa sichtbar. Dadurch werden die Tagebücher zu Zeitzeugen von Entwicklung und paradigmatischem Wandel in einigen naturwissenschaftlichen Disziplinen in über 50 Jahren von Humboldts Wirken. Diesen Wegen seines Wissenserwerbs und -transfers wird geht die Herausgeberin in der Einleitung an einigen Beispielen nach. Zudem werden hier das erste Mal auch Humboldts MeÃreihen und Berechnungen zu seinen geographischen Ortsbestimmungen ediert - Vermessung war ein Hauptaspekt seiner Amerikareise. Die MeÃmethodik wird in der Einleitung erklärt und im Anhang durch weiteres, bisher unpubliziertes Tagebuchmaterial aus Humboldts "Lehrzeit" vor seiner Amerikareise analysiert, womit weitere Bausteine zur Geschichte astronomischer Instrumente vorgelegt werden.
Der Briefwechsel Alexander von Humboldts mit dem preuÃischen Kronprinzen, ab 1840 König Friedrich Wilhelm IV. umfasst einen Zeitraum von ca. 40 Jahren (1819 bis 1858) und beleuchtet damit eine spannende Epoche der preuÃischen Geschichte. Aber auch für Humboldts Leben und Wirken als Kammerherr am preuÃischen Hof bietet er neue Facetten. Im kulturellen und wissenschaftlichen Zentrum Paris, wo Humboldt zu Beginn lebte und wohin er später immer wieder zurückkehrte, vermittelte er dem architekturinteressierten Monarchen Kontakte zu Künstlern, denen er umgekehrt preuÃische Ehrungen verschaffte. Nach der Rückkehr nach Berlin 1827 hatte die zunehmend persönlicher werdende, freundschaftliche Beziehung eine Bedeutung bei Humboldts Anliegen, Berlin auf dem Weg zu einem bedeutenden Wissenschaftszentrum zu fördern. Humboldts geringer politischer Einfluss spielte sich eher im Hintergrund ab, durch vorsichtige Andeutungen in den Briefen wie z. B. seine Bemerkungen über seinen Verwandten H. von Bülow in der Orientkrise, wogegen sein wissenschaftsorganisatorisches Wirken bedeutend war, sichtbar z. B. in seinem Bemühen, I. von Olfers einen Posten als Generaldirektor des Königlichen Museums zu verschaffen). Noch stärker deutlich wird das in seiner Rolle als Kanzler des Ordens Pour le mérite (Friedensklasse) und in den Briefentwürfen, die Humboldt für den König verfasste. Kleine Notizen im Anhang können verdeutlichen, mit welchen Themen sich die fast täglichen Gespräche befassten, wovon nur wenig überliefert ist: Humboldt vermittelte dem König Kenntnisse aus neuester Literatur, aus Geschichte und Naturwissenschaften. Die bereits vorliegende Edition von Conrad Müller aus dem Jahre 1928 bildete eine Grundlage, kann jedoch den heutigen Editionsstandards nicht mehr genügen. Sie ist zudem unvollständig (197 der nun vorliegenden 429 Briefe sind bisher meist unediert). AuÃerdem hat die historische PreuÃen-Forschung gerade in den letzten Jahren neue Akzente gesetzt, wozu diese Edition nun einen Beitrag leisten kann, wie die einleitende Studie von Bärbel Holtz zeigt.
Frankreich als Zentrum von Werk und Wirken Alexander von Humboldts wurde von der deutschen Historiographie während langer Zeit nur unzureichend wahrgenommen. Dabei war Paris für den preußischen Gelehrten ein Vierteljahrhundert Wohnort, Startpunkt seiner wichtigsten Expedition, Gravitationszentrum wissenschaftlicher Arbeit und Tätigkeitsfeld als Kultur- und Wissenschaftsmittler zwischen Frankreich und Preußen. Der vorliegende Band widmet sich Alexander von Humboldt als öffentlicher Person und Diplomat ebenso wie der Rolle seiner französischen Netzwerke bei der Produktion seines umfangreichen OEuvres. Neben der Beziehung zu den französischen Naturwissenschaften wird auch die bislang weniger im Fokus stehende kunst- und kulturhistorische Dimension seines Wirkens untersucht. Die Erschließung bislang nicht publizierter Quellen aus deutschen und französischen Archiven, die den internationalen Beiträgen zugrunde liegt, erlaubt eine Vielzahl neuer, interdisziplinärer und transnationaler Perspektiven auf die Bedingungen, Formen und Repräsentationen von Wissen im langen 19. Jahrhundert.
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