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In dieser Untersuchung geht es um die unterschiedlichen Aneignungsformen, Bedeutungsmuster und Sinnwelten von Computerfreaks (Hacker, Programmierer, Cracker, Spieler). Die empirische Forschungsarbeit orientiert sich am interpretativen Paradigma. Beobachtungen, problemzentrierte Interviews sowie erganzende Erhebungsstrategien und -materialien (z.B. Zeitschriftenanalysen) ermoglichen eine lebensweltnahe Beschreibung (Szenen-Ethnographie). Dabei zeigt sich: Die Aneignungsformen und Praktiken in der Computersozialwelt weisen ein hohes Ma an personlicher Autonomie auf und evozieren die Bildung von spezialisierten Szenen (Spezialkulturen). Hier entstehen neue Formen einer (selbst)bewuten und (eigen)verantwortlichen Mediennutzung, also Raume, die keiner staatlichen Regulierung (etwa in Form von Gesetzen) bedurfen. Zu prufen ware vielmehr,ob die Computerclubs und Hackergruppen nicht kritische Aufgabenin der Medienumwelt ubernehmen konnen, wie es Okologiegruppen fur die naturliche Umwelt tun.
Seit es Filme gibt, hat sich an ihnen die Sorge von Pädagogen und Politikern entzündet, die Psyche der jugendlichen Zuschauer könne Schaden nehmen, wenn sie mit der Darstellung von Gewalt und Brutalität in Kontakt komme. Solche Befürchtungen haben durch den Videoboom neue Nahrung gefunden. Die ethographische Analyse von jugendlichen Video-Cliquen zeigt jedoch, daß die angeblichen "Videoten" in Wirklichkeit eine höchst aktive Gruppe der filmästhetischen Spezialisierung und jugendkulturellen Formierung darstellen. Inweitestgehend von elterlichen Kontrollen abgeschotteten Rezeptionsenklaven werden in lockerer und ausgelassener Atmosphäre Filmkompetenzen und Erlebnisstile erlernt, erprobt und kanonisiert. Video-Sessios sind ein kollektives Happening, bedeuten Spaß, Unterhaltung und Ablenkung. Sie sind Orte der Außeralltäglichkeit und kleine Fluchten aus dem banalen Alltag und der rationalitätsüberwuchernden Schul- und Berufswelt, sie sind letzlich eine neue, postmoderne Form medialer Ventilsitten.
Köln im August 2005. Die rheinische Metropole befindet sich im Ausnahmezustand. Es ist Weltjugendtag und der Papst ist in der Stadt. Doch nicht nur Köln und das Rheinland sind außer Rand und Band. Ganz Deutschland befindet sich in einer Art von 'religiösem Taumel'. Angestachelt durch eine flächendeckende Medienberichterstattung scheint es kein anderes Thema mehr zu geben als den Besuch des Papstes und das Glaubensfest der katholischen Jugend. Selten zuvor wurde in Deutschland das Katholischsein so enthusiastisch und so ausgelassen gefeiert.Dem 'Geheimnis' dieses besonderen Ereignisses auf die Spur zu kommen, ist Absicht und Ziel dieses Buches.
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