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Als Frucht langjähriger Zusammenarbeit vereinigt der Band grundlegende Quellenstudien zur frühneuzeitlichen Literatur- und Kulturgeschichte des Elsaß, insbesondere der Stadt Straßburg. Zur Geschichte des Straßburger Späthumanismus gehört dabei auch der Nachweis wissenschaftlicher und politischer Kontroversen. In den Mittelpunkt rückt die wichtigste regionale Literatursozietät: die Straßburger »Tannengesellschaft«. Über ihre Mitglieder, darunter besonders Rompler von Löwenhalt und Johann Michael Moscherosch, erschließen sich zeitgeschichtliche Impulse, aber auch die auffällige Kontinuität und Formenvielfalt satirischen Schreibens. Aspekte der Straßburger Verlagsgeschichte werden in diesem Zusammenhang ebenso berücksichtigt wie intertextuelle Verflechtungen und Wirkungslinien. Im Anhang sind weiterführende Literaturhinweise zusammengestellt.
Wolfhart Spangenberg (1567 bis ca. 1636) ist der anonyme Verfasser des "EselKönig" (1625), der schärfsten Satire gegen Rosenkreuzer, Pansophen und Paracelsisten, deren Bewegung zu Beginn des 17. Jahrhunderts um sich griff. Im Mittelpunkt dieser ersten Monographie zu Spangenberg stehen dessen satirische Schriften "GanßKönig" (1607), "Lob der Mucken" (1610), "Des Flohes Strauß mit der Lauß" (1610), vor allem aber der "EselKönig". Sie erhellt die komplizierte Entstehungsgeschichte dieser Texte und analysiert Motivationen und Zielsetzungen des orthodoxen, gegen den Fortschrittsoptimismus eines Johann Valentin Andreae gerichteten Lutheraners Spangenberg. Durch den Einbezug der Publikationsstrategien Straßburger Verlagshäuser, für die Spangenberg tätig war, öffnet sich der Blick über Spangenberg hinaus auf die einzigartig dichte Serie oberrheinischer Satiren zwischen Sebastian Brant und Johann Michael Moscherosch. Unter diesem Aspekt zeigt sich der Verlagskorrektor Spangenberg als ein beachtlicher Nachfolger Johann Fischarts, der am gleichen Ort Straßburg die gleiche Position innehatte.
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