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Verfremdung zweiter Ordnung Thomas Musehold (geb. 1982 in Mo¿nchengladbach, lebt und arbeitet in Du¿sseldorf) beschäftigt sich in seinen bildhauerischen Arbeiten mit dem Thema der Deutung und Interpretation des Unbekannten und macht sich hierfu¿r das System der Sprache unterschiedlich zunutze. Seinem Ansatz liegt die Idee zugrunde, den Dingen ihre spezifische Sinnhaftigkeit zu entlocken, was an das Spiel der Objektifizierung des franzo¿sischen Philosophen und Soziologen Roger Caillois erinnert.Ausgangspunkt fu¿r die Publikation Larva (lat. bo¿ser Geist, Gespenst, Fratzengesicht, Maske) sind Masken, die als Billigware in Karneval-Discountern verkauft werden. Mittels 3D-Scan und CAD (computer-aided design) bearbeitet Musehold die Masken. Da das Original in der Kopie selten ersichtlich wird, sind seine Arbeiten auch nicht auf die Erkennung dieser Divergenz ausgelegt, sondern verstehen sich als singuläre Werke. Den vermeintlich rituellen Artefakten stellt der Ku¿nstler Texte aus Wissenschaft, Lyrik und Fiktion gegenu¿ber. Durch die Bearbeitung des Bildmaterials und die begleitenden Texte werden die Masken in einen mythischen Kontext u¿berfu¿hrt, der sie zu zeitgemäßen Fetischen macht. Second-Order Defamiliarization Thomas Musehold's (b. Mo¿nchengladbach, 1982; lives and works in Dusseldorf) sculptural works explore the question of how to construe and interpret the unknown, looking at the system of language in a variety of ways. His approach is grounded in the idea of prodding things to reveal their specific meaningfulness, recalling the game of objectification devised by the French philosopher and sociologist Roger Caillois.The publication Larva (in Latin: evil sprite, ghost, grotesque visage, mask) is based on masks sold as cheap merchandise in discount carnival stores. Musehold manipulates the masks using 3D scans and computer-aided design software. The original is typically not recognizable in the reproduction, and so his creations are not designed to draw our attention to the divergence between them; they are intended as stand-alone works. In the artist's installations, the ostensibly ritual artifacts are pairedwith excerpts from academic writing, lyric poetry, or fiction. The editing of the visual material and the accompanying texts transpose the masks into a mythical context that makes them fetishes for our age.
Analoge, digitale, soziale Raumvisionen Das Metaverse als virtuelle Parallelwelt und nächste Ausformung des Internets ist seit dem Blockchain-Hype ein viel diskutiertes Thema. Doch die Fähigkeit, mit sozialen, realen und imaginären Räumen Welten zu erschaffen und zu gestalten, lässt sich durch die Epochen hinweg als wesentlicher Teil künstlerischer und wissenschaftlicher Auseinandersetzung feststellen. Der parallel zur Ausstellung im Francisco Carolinum Linz entstandene wissenschaftliche Aufsatzband Meta.space - Visions of Space from the Middle Ages to the Digital Age widmet sich erstmals aus kunsthistorischer Perspektive diesem Themenkomplex in der Auseinandersetzung mit 75 analogen wie digitalen und intermedialen künstlerischen Positionen und liefert damit einen grundlegenden Beitrag zu den aktuellen Metaverse-Debatten. Der inhaltliche Rahmen reicht dabei von der Thematisierung früher malerischer Lösungen bildräumlicher Probleme ab dem 15. Jahrhundert und der Raumhaltigkeit skulpturaler Arbeiten über die sensorische, wissenschaftliche und technische Erschließung von Räumen, bis hin zur kritischen Betrachtung des dystopischen wie utopischen Potenzials aktueller Metaspace-Konzepte.Zahlreiche Aspekte analoger und digitaler Räumlichkeiten im künstlerischen oder kunstsoziologischen Kontext stehen im Fokus der Beiträge internationaler Autor*innen aus verschiedenen Fachdisziplinen: Katrin Klietsch, Roswitha Schuller, Charlotte Reuss, Corinna Canali & Giulia Faccin, Ivana Lemcool, Stefan Buerger, Maria Buerger & Friedrich Schadow, Apurva Talpade, Joshua Reiman, Steven Scott, Jurit Kaertner, Lívia Nolasco-Rózsás, Claudia Fuggetti, Valentina Bartalesi & Anna Calise, Diana Thun, Edoardo Biscossi & Cosimo Campani, Giuseppe Resta & Fabiana Dicuonzo, Natalia Stanusch, Fabricio Lamoncha, Justyna Profaska, Sara Radi Ahmed & Carmen Armenteros Puchades, Juliusz Grabianski, Victor G. García Castañeda, César Escudero Andaluz, Benjamin K. Hodges, John Dimopoulos, Sara Rutz, Anika Schroter, Yorgos (George) Tzitsas, Laura Cocciolillo, Ben Livne Weitzman, Martin Zeilinger, Charu Maithani, Vincenzo Fiore Marrese, Manuela Naveau, Anna Komitska, Chad Dawkins, Mónica Jacobo und Diana Lengua & Margo Lengua.
"Meine Geister kommen aus der Vergangenheit und aus der Zukunft."In ihren Arbeiten erforscht Sandra Mujinga (geb. 1989 in Goma, DRC; lebt und arbeitet in Berlin und Oslo) den Körper und seine Abwesenheit sowie die Beziehungen von menschlichen und nichtmenschlichen Wesen. Dabei sind Mujingas Skulpturen, Installationen, Videoarbeiten, Performances, Fotografien, Musik, Soundscapes und Schriften einprägsame kritische Reflexionen darüber, was kulturelle Produktion bewirken kann und wie die Präsenz eine*r Künstler*in über die eigene Arbeit hinaus wahrgenommen und verbreitet wird.Anlässlich der Auszeichnung mit dem Preis der Nationalgalerie 2021 zeigt die Künstlerin mit I Build My Skin with Rocks eine neue Videoarbeit im Hamburger Bahnhof - Nationalgalerie der Gegenwart. Im Mittelpunkt der Arbeit steht ein hybrides Wesen - halb Mensch, halb Elefant -, dessen Erscheinungsbild von Mujingas ausgeprägtem Interesse am Prinzip des Weltenbaus (Worldbuilding) im Science-Fiction-Genre und an den Überlebensstrategien von Tieren geprägt ist. Die gleichnamige Publikation zeigt erstmals einen umfassenden Überblick über das facettenreiche Werk der Künstlerin, begleitet von vielschichtigen Essays von Daniel Milnes, Thangam Ravindranathan, Wong Binghao und Kathryn Yusoff, die mit den etablierten Narrativen um Sandra Mujingas Werk brechen und neue Perspektiven zu den Themen postkolonialer Theorie, Animal Studies, Gender- und queeren Perspektiven bieten.Der Preis der Nationalgalerie wird seit 2000 alle zwei Jahre an zeitgenössische Künstler*innen unter 40 Jahren vergeben. Zu den bisherigen Preisträger*innen zählen u. a. Cyprien Gaillard, Anne Imhof und Monica Bonvicini.AusstellungIBMSWR: I Build My Skin with Rocks, Hamburger Bahnhof - Nationalgalerie der Gegenwart, Berlin, 9. Dezember 2022 bis 1. Mai 2023"My ghosts come from the past and from the future."ExhibitionIBMSWR: I Build My Skin with Rocks, Hamburger Bahnhof - Nationalgalerie der Gegenwart, Berlin, December 9, 2022-May 1, 2023
Gesammelte Texte zum Potenzial der Bilder Die Bilder, die uns umgeben, zeigen die Realität nicht nur, sondern gestalten sie selbst mit - Übertragungsfehler, Qualitätsverluste, Hacks und andere Störungen inbegriffen. Seit der Digitalisierung nahezu aller Lebensbereiche wissen wir, dass wir unseren Augen nicht trauen können. Doch auch Sigmar Polke (geb. 1941 in Oels, Niederschlesien; gest. 2010 in Köln) war sich dessen bereits bewusst und verarbeitete schon in den 1960er-Jahren die massenmedial verbreiteten Bilder seiner Zeit. Das Übertragen und Stören, das Transformieren und Umcodieren wurde in seinen Rasterbildern zu Motiv und frühem Markenzeichen.Zum 80. Geburtstag von Polke beleuchtete die Anna Polke-Stiftung den zentralen Aspekt der Bildstörung bei Polke und aktuellen künstlerischen Positionen mit einem großen Jubiläumsprojekt, bestehend aus einer Ausstellung (Ausstellungskatalog der Kunsthalle Düsseldorf bei DISTANZ erschienen) sowie einem Online-Festival, das die in der Ausstellung aufgeworfenen Fragen vertieft und an aktuelle Bilddiskurse anbindet.Dieses Buch versammelt die Festival-Beiträge von internationalen Wissenschaftler*innen und Künstler*innen wie Bice Curiger, Camille Henrot, Alexander Kluge, Sandra Neugärtner, Magnus Schäfer, Daniel Spaulding, die in Kommentaren, Gesprächen oder Essays Polkes Werk und dessen Bildkontexte untersuchen und Verbindungen zu einer gegenwärtigen Kunstproduktion ziehen. Ergänzt werden diese um Texte u. a. von Lilian Haberer, Adam Jasper und Franziska Kunze, die das unerschöpfliche Potenzial der Bildstörung nicht nur für Polkes Kunst herausstellen.Online-Festival: www.festival-anna-polke-stiftung.com Collected Texts on the Potential of ImagesThe images surrounding us don't just show reality, but also help shape it-with all their transmission errors, lossiness, hacks, and other disruptions. Since almost every area of life has been digitized by now, we know that we can't trust our eyes. Sigmar Polke (b. Oels, Lower Silesia, 1941; d. 2010 in Cologne) already realized this back in the 1960s when he was working through the mass-media images of his time. Transferring and interfering, transforming and recoding became motifs and early trademarks of his raster images.On the occasion of Polke's 80th birthday, the Anna Polke Foundation shed light on the central aspect of image interference in Polke's work and current artistic positions with a major anniversary project which consisted of an exhibition (Kunsthalle Düsseldorf, exhibition catalogue published by Distanz) and an online festival that explored the questions raised in the exhibition in greater depth while linking them to contemporary image discourses.This book brings together the festival contributions by international scholars and artists such as Bice Curiger, Camille Henrot, Alexander Kluge, Sandra Neugärtner, Magnus Schäfer, Daniel Spaulding, who examine Polke's work and its pictorial contexts in commentaries, conversations, or essays, while creating links to contemporary art production. These are supplemented with texts by Lilian Haberer, Adam Jasper, Franziska Kunze, among others, who highlight the inexhaustible potential of image interference, and not just for Polke's art.Online festival: www.festival-anna-polke-stiftung.com
TulipsIn Tulips, artist duo Hannah Quinlan & Rosie Hastings, alongside scholar Christina B. Hanhardt, map a terrain where they explore gestures of authority and obedience in the public space within the urban context of austerity, gentrification and policing.The work of Hannah Quinlan & Rosie Hastings (b. 1991 in Newcastle and 1991 in London, live and working in London) deals with the socio-cultural and political structures that reinforce conservatism and discriminatory practices within and around the LGBTQIA+ community. In their works the artist duo explores how the queer community's "safe spaces" have been displaced by political strategies and how a history of femininity and the colonized body in the transition to capitalism is shaped by rationalization of social reproduction and ownership of the self.Christina B. Hanhardt (lives and works in New York) is Associate Professor in the Department of American Studies. Her research focuses on the historical and contemporary study of U.S. social movements and cities since the mid-20th century, with an emphasis on the politics of stigma, punishment, and uneven development. TulipsIn Tulips kartografieren das Künstlerinnenduo Hannah Quinlan & Rosie Hastings gemeinsam mit Christina B. Hanhardt ein Terrain, auf dem sie sich mit Gesten von Autorität und Gehorsam im öffentlichen Raum im Kontext von Sparmaßnahmen, Gentrifizierung und Polizeiarbeit auseinandersetzen.Hannah Quinlan & Rosie Hastings (geb. 1991 in Newcastle und 1991 in London, leben und arbeiten ebd.) befassen sich in ihrer Arbeit mit den soziokulturellen und politischen Strukturen, die den Konservatismus und diskriminierende Praktiken innerhalb und im Umfeld der LGBTQIA+-Gemeinschaft verstärken. In ihren Arbeiten untersucht das Künstlerinnenduo, wie die "sicheren Räume" der Queer-Community durch politische Strategien nach und nach verdrängt werden und wie die Geschichte der Weiblichkeit und des kolonisierten Körpers im Übergang zum Kapitalismus durch die Rationalisierung der sozialen Reproduktion und des Eigentums am Selbst geprägt ist.Christina B. Hanhardt (lebt und arbeitet in New York) ist Professorin für Amerikastudien. In ihrer Forschung konzentriert sie sich auf die historische und zeitgenössische Untersuchung sozialer Bewegungen und Stadtentwicklung in den USA seit Mitte des 20. Jahrhunderts, mit dem Schwerpunkt auf Politiken der Stigmatisierung, Bestrafung und gesellschaftlicher Unterdrückung.
Hinter dem EreignishorizontClaudia Kübler (geb. 1983 in Zürich, lebt und arbeitet in Zürich) setzt sich mit geologischen Prozessen, Löchern und insbesondere mit der Zeit, ihrer Messbarkeit, Elastizität und Visualisierung auseinander. In ihren Installationen, kinetischen Objekten und transformativen Skulpturen arbeitet die Künstlerin mit Materialien und Situationen, denen Flüchtigkeit innewohnt. Ihre Werke - oft aus Sand oder Gips - werden im Laufe der Ausstellung im Kunstmuseum Luzern durch Einwirken der Besucher*innen, sowie durch klimatische und zeitliche Bedingungen verändert. Dauer, Kollaps, Zyklus und Transformation sind dabei wichtige Aspekte ihrer Auseinandersetzung.Wie nehmen wir Zeit wahr? Wie erfahren andere Lebewesen oder gar Steine Zeit? Wann ist ein Werk fertig und welche Auswirkung hat Zeit auf den Werkbegriff? Diese Fragen stehen im Zentrum der Monografie von Claudia Kübler. Die Essays schrieben Daniel Morgenthaler, Eveline Suter und weitere Autor*innen. Beyond the Event HorizonClaudia Kübler (b. Zurich, 1983; lives and works in Zurich) explores geological processes, holes, and especially time-its measurability, elasticity, and visualization. In her installations, kinetic objects, and transformative sculptures, the artist works with materials and situations that have something inherently ephemeral about them. Often made of sand or plaster, her works at the Kunstmuseum Luzern transform over the course of the exhibition in response to climatic and temporal conditions as well as the visitors. Duration, collapse, cycles, and transformations play a key role in these investigations.How do we perceive time? How do other living beings or even stones experience time? When is a work finished, and how does time affect the idea of it? These are the questions at the heart of Claudia Kübler's monograph. The essays were written by Daniel Morgenthaler, Eveline Suter, and others.
KippmomenteSimon Deppierraz' (geb. 1984 in Morges, Schweiz, lebt und arbeitet in Vevey und Lausanne, Schweiz) Arbeiten sind durchzogen von Dualitäten, Versuchsanordnungen zum Gleichgewicht entgegengesetzter Kräfte und bilden im Raum ausgeklügelte strukturelle Systeme. Die Ideen, die seinen Werken zugrunde liegen, bewegen sich im Bereich physikalischer oder optischer Phänomene wie der Schwerkraft, dem Gewicht von Körpern und ihrer Beziehung zu Raum und Zeit. In Druckgrafiken und Zeichnungen, aber auch skulpturalen Arbeiten und großformatigen Installationen beschreibt Deppierraz sorgfältig konzipierte Systeme, die sich durch die Spannung zwischen statischer Harmonie und energetischer Kraft auszeichnen. Strukturen, die scheinbar von der Luft gehalten werden, scheinen die Gravitationskräfte zu überwinden. Wenn man um sie herumgeht, verändern diese Werke ihre Geometrie, was auf einen anderen Aspekt von Deppierraz' Werk anspielt: das Spiel mit optischen Effekten und Wahrnehmungsverwirrungen, das sich auch in seinen Zeichnungen und Drucken findet.Deppierraz' erste Monografie zeigt seine spielerische, melodische und poetische Herangehensweise und deckt auf, was das Leben im Kern ist: ein ausgeklügeltes Gleichgewicht gegensätzlicher Kräfte. Mit Textbeiträgen von Laurent Courtens, Yves Dreier und Saskia Trebing. Tipping PointsSimon Deppierraz's (b. Morges, Switzerland, 1984; lives and works in Vevey and Lausanne, Switzerland) work derives from his interest in dualities, the balance of opposite forces, and structural systems. At the start of his creative process, he draws the ideas behind his works from physical and optical laws as well as their associated phenomena like gravity, the weight of bodies, their relation in space and time, or frequencies created by optical effects. He then develops his sculptures and large-scale installations from there, with each one describing a carefully conceived system marked by the tension between static harmony and energetic force. When walking around them, these works constantly change their geometry, alluding to another aspect of Deppierraz's work: the play with optical effects and confusion of perception, which can also be found in his drawings and prints.Deppieraz's first monograph gives insight into his playful, melodic, and poetic approach to dissecting what life is at its core: a careful balance of opposing forces. With text contributions by Laurent Courtens, Yves Dreier, and Saskia Trebing.
"Für jede Zeichnung gibt es einen Code."Die Zeichnungen von Caroline Kryzecki (geb. 1979 in Wickede/Ruhr; lebt und arbeitet in Berlin) ähneln kalligrafischen Übungen mit Lineal und Kugelschreiber. Die feinen Linien in den klassischen Kugelschreiberfarben Blau, Schwarz, Rot und Grün füllen die oft großformatigen Blätter mit optisch flirrenden Mustern. Sie veranschaulichen konzeptuelle Appropriationen und Variationen einer ästhetischen Praxis, die ursprünglich aus einem Produktionsfehler hervorging, dem Moiré-Effekt. Kryzecki macht diese ursprünglich digitale Fehlfunktion zu einer analogen Produktionsmethode. So entstehen auf dem Papier gezeichnete Strukturen, die das Resultat ihrer akribischen Planzeichnungen und zugleich intuitiven Arbeitsweise sind. Wichtiger als die Wirkung ist jedoch die Konstruktionsweise, die von der Künstlerin insbesondere für die komplexeren Gitterstrukturen durch ein selbst entwickeltes Notationssystem, die sogenannten Codes, dokumentiert wird. Dabei evozieren die abstrakten Netzwerke stets soziale, psychologische und organische Dimensionen. Ihre großformatigen Zeichnungen transformiert Kryzecki auch in monumentale ortsspezifische Raumarbeiten.KSZ ist die erste umfassende Monografie zu den Kugelschreiberzeichnungen der Künstlerin. Startpunkt der Werkserie, die mittlerweile über 240 Zeichnungen umfasst, war ein sechsmonatiger Stipendienaufenthalt 2012 in Istanbul. Den Essay schrieb Eva Meyer-Hermann."For every drawing there's a code."The drawings of Caroline Kryzecki (b. Wickede/Ruhr, 1979; lives and works in Berlin) resemble calligraphic exercises with a ruler and ballpoint pen. The fine lines in the classic ballpoint pen colors blue, black, red, and green fill her often large-format sheets with shimmering visual patterns. They visualize conceptual appropriations and variations of an aesthetic practice that initially developed out of a production error, the moiré effect. Kryzecki turns this originally digital malfunction into an analog production method. The structures drawn on paper are the result of her meticulous plans and intuitive drawing studies. More important than the effect, however, is the method of construction, which the artist documents, especially for the more complex grid structures, through a system of notation called codes that she developed herself. Thus the abstract networks always evoke social, psychological, and organic dimensions. Kryzecki also transforms her large-format drawings into monumental sitespecific installations.KSZ is the first comprehensive monograph on the artist's ballpoint pen drawings. The starting point for the series of works, which now comprises over 240 drawings, was a six-month residency in Istanbul in 2012. Eva Meyer-Hermann wrote the essay.
Die Wiege der BronzeDie Geschichte der Bildgießerei Noack beginnt 1897 in einem unbelüfteten Kellergeschoß in Berlin-Wilmersdorf: Wenn der junge Firmengründer Hermann Noack nicht gerade seine Mitarbeiter die Kellertreppe hochtragen muss, die während des Gusses der flüssigen, 1000° heißen Bronze in Ohnmacht fallen, bespricht er mit den aufstrebenden jungen Bildhauertalenten August Gaul und Fritz Klimsch ihre plastischen Projekte und führt sie in die handwerklichen Grundlagen ihrer Kunst ein. Schnell steht der Name Noack für etwas, das für Künstler*innen eine Verheißung ist: Ein Ort, an dem Kunst und Handwerk nicht getrennt, sondern im Sinne des Kunstwerks miteinander verschmolzen werden.125 Jahre später wird das Unternehmen noch immer von einem Hermann Noack geführt, mittlerweile in vierter Generation, und noch immer wenden sich die wichtigsten Namen der Kunstwelt mit ihren Entwürfen an die Bildgießerei. Hier lassen Anselm Kiefer, Alicja Kwade, Georg Baselitz und Tony Cragg ihre monumentalen Werke verwirklichen, hier versammelt sich die internationale Kunstszene, um Ideen in Form zu gießen.Der Jubiläumsband erzählt die große Geschichte der Bildgießerei: Wie der unbedingte Glaube an die Kunst eine Kontinuität des Schaffens inmitten der dramatischen Umbrüche der Zeiten bewahren konnte und wie über vier politische Systeme, zwei Weltkriege und unentwegte Wandlungen von Gesellschaft und Kunst hinweg unermüdlich an der einen, alles entscheidenden Sache gearbeitet wurde - dem Kunstwerk. The Cradle of BronzeBildgießerei Noack's history begins in 1897, in a basement in Berlin-Wilmersdorf: when the company's young founder, Hermann Noack, isn't busy dragging his unconscious assistants up the steep stairs-the liquid bronze can reach temperatures of more than 1800 °F, and the workshop is unventilated-he discusses projects with the up-and-coming young sculptors August Gaul and Fritz Klimsch and introduces them to the finer technical aspects of their craft. The name Noack quickly comes to stand for what, to artist, is the promised land: a place where art and workmanship, far from being separate domains of expertise, are fused in the accomplished work of art.125 years later, the company is still led by a Hermann Noack, the fourth in a line of patriarchs, and the most illustrious names in art still approach the art foundry with their designs. Anselm Kiefer, Alicja Kwade, Georg Baselitz, and Tony Cragg have their monumental visions realized here; the international arts scene flocks to the foundry to cast ideas into reality.Published on occasion of the anniversary, the volume retraces the art foundry's august history: how the steadfast belief in art helped preserve a continuity of creation amid the dramatic upheavals of history, and how, across four political systems, through two world wars, and despite the incessant churn of social change and artistic transformations, Bildgießerei Noack has been unwavering in its dedication to one thing that matters-the work of art.
Über das Eigene und das FremdeErste internationale Anerkennung erfuhr das Werk der japanisch-schweizerischen Künstlerin Leiko Ikemura Anfang der 1980er-Jahre mit ihrer ausdrucksstarken und kämpferischen Bildwelt im Umfeld der Neuen Wilden. Berühmt ist sie heute für ihre Ölbilder von in Zwischenwelten schwebenden Mädchen und kosmischen Landschaften mit märchenhaften Mischwesen. In Japan wird sie geschätzt als Künstlerin, die sich gerade durch das konsequente Eintauchen in die westliche Kunst zunehmend ihrer kulturellen Heimat bewusstwurde und zu einer einzigartigen Synthese beider Kulturen gefunden hat.Die Auseinandersetzung mit dem Fremdsein, mit Einsamkeit und der Aneignung neuer Sprachen bildet eine wichtige Schnittmenge mit dem Interessengebiet von Noemi Smolik. Die Kunstkritikerin beschäftigt sich vor allem mit der Aufarbeitung der osteuropäischen und russischen Kunstgeschichte.In der Publikation sprechen Leiko Ikemura und Noemi Smolik über Berührungspunkte ihrer recht unterschiedlichen Lebenswege: Existentialismus, die 68-Revolution, russische Literatur, das Fremde und das Eigene, Kollektivismus und Individualität.On the Familiar and the ForeignThe Japanese-Swiss artist Leiko Ikemura first garnered international recognition in the early 1980s with pictures in an expressive and pugnacious style that associated her with the Neue Wilde. She is now famous for oil paintings showing girls floating in oddly hard-to-place settings and cosmic landscapes populated by fabulous hybrid creatures. Japanese audiences cherish her as an artist whose headlong immersion in Western art prompted a growing appreciation of her cultural roots, eventually leading her to a singular synthesis of both cultures.Wrestling with the profoundly unfamiliar, loneliness, and the challenges of making new languages one's own: these salient themes in Ikemura's work are also major concerns in the writings of Noemi Smolik, an art critic whose work focuses on a deeper understanding of the history of Eastern European and Russian art.In this book, Leiko Ikemura and Noemi Smolik discuss historical junctures and interests in which their quite different lives and careers have intersected: existentialism, the revolution of '68, Russian literature, the foreign and the familiar, collectivism and individuality.
Der Traum von NaturMit fast 50 Arbeiten aus 40 Jahren zeigt Leiko Ikemura (geb. in Tsu, Präfektur Mie, lebt und arbeitet in Berlin und Köln) in ihrer ersten Einzelausstellung in Norddeutschland einen beindruckenden Querschnitt ihres Schaffens. Das auf dem Gelände der Gerisch-Stiftung beheimatete Pfauenhaus hatte Ikemura anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Stiftung zusätzlich zu einem neuen Kunstort umgestaltet und mit der liegenden Mädchenfigur Sleeping Figure in Red im selbstgestalteten Innenraum mit zarten Kohlezeichnungen zentrale Themen ihres OEuvres aufgegriffen. Natur, Mensch, animalische Wesen oder die Flora und Fauna sind wiederkehrende Motive in Ikemuras Werk. Dabei bewegt sich die Künstlerin frei in den unterschiedlichsten Medien, sodass sich den Betrachter*innen immer wieder ein neues inhaltliches wie formal-ästhetisches Terrain eröffnet. Vor allem in der aktuellen krisenhaften Zeit ist die Schärfe des Blicks und das Engagement der Künstlerin höchst zeitgemäß. In Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen sowie Terrakotta- und Bronzeskulpturen setzt sie ihren Fokus auf die Untersuchung von Weiblichkeit, den Bezug der Gesellschaft zur Umwelt und kosmische Zusammenhänge.Der Katalog Wenn Pfauen Flügel öffnen dokumentiert reich bebildert die poetisch-sensible Ausstellung von Leiko Ikemura. Mit Texten von Brigitte Gerisch-Hölk, Anette Hüsch und der Künstlerin selbst. The Dream of NatureWith almost 50 works from the last 40 years, Leiko Ikemura (b. Tsu, Mie Prefecture; lives and works in Berlin and Cologne) presents an impressive cross section of her work for her first solo exhibition in Northern Germany. Ikemura has also transformed the Peacock House on the grounds of the Gerisch Foundation into a new site of art on the occasion of the Foundation's 20th anniversary. With the reclining girl figure Sleeping Figure in Red in her self-designed interior with delicate charcoal drawings, Ikemura picks up on central themes of her oeuvre. Nature, humans, animalistic creatures, flora, and fauna are all recurring motifs in Ikemura's work. The artist moves freely between a wide range of media so that the viewer is constantly presented with new content and aesthetic terrains. Especially in the current crisis-ridden times, the artist's commitment and the sharpness of her gaze come to feel highly topical. In paintings, watercolors, drawings, and terra-cotta or bronze sculptures, she focuses on the investigation of femininity, society's relationship to the environment, and cosmic contexts. The richly illustrated catalog Wenn Pfauen Flügel öffnen documents Leiko Ikemura's poetic and sensitive exhibition. With texts by Brigitte Gerisch-Hölk, Anette Hüsch and the artist herself.
Exposing photographic archivesLighting the Archive, which went online in 2020, is an open-ended series of conversations with artists like Annette Kelm, Elfie Semotan, Wolfgang Tillmans, and Ulrich Wüst about photographic techniques, structures of order, and materialities. The conversations are invariably framed by questions about where the photographers see their life's works and legacies over the long term-what, in other words, is to become of their oeuvres one day. In Exposing Tears, Lighting the Archive engage the writer and curator Mike Sperlinger in dialogue. Sperlinger studied the careers of the photographers Marianne Wex and Chauncey Hare through the lens of the art market's economy of attention and interwove biographical facts with external circumstances shaping their paths, including their withdrawals from the art system and their eventual rediscovery as "forgotten artists." An essay by Mike Sperlinger relates how the latter was possible; Lighting the Archive's Maren Lübbke-Tidow and Rebecca Wilton spoke to the author to discuss the central role that the question of the archive played in his efforts.
"Our curatorial approach strives for a different kind of collaborative model of resource use-in economic terms but also with regard to ideas, knowledge, programs and innovations." - ruangrupa The Indonesian word "ruangrupa" loosely translates as "art space" or "spatial form." ruangrupa organizes community art projects such as exhibitions, festivals, art labs, workshops, and research projects and produces books, magazines, and online publications. ruangrupa's work is based on a holistic social, spatial and personal practice that is strongly rooted in Indonesian culture, where friendship, solidarity and community are of central importance. In 2022 ruangrupa is curating documenta fifteen as the artistic director.In conversation with The Collective Eye, ruangrupa discuss their work and curatorial approach. The book is also the first to offer a comprehensive overview of selected projects, publications, and other media the collective employs in its visionary artistic as well as educational and political practice.
Interventionen im StadtraumIm Rahmen des von der neuen Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) ausgelobten Wettbewerbes Kunst im Untergrund 2020/21: as above, so below wurden fünf Künstler*innen ausgewählt, sich mit Fragen zur Zukunft der Stadt als urbanenund sozialen Körper auseinanderzusetzen. Mit Sasha Amaya, Clara Brinkmann, Philine Puffer, Florine Schüschke und Juli Sikorska wurden Arbeiten realisiert, die sich kritisch und doch humorvoll mit gesellschaftlichen Biotopen und dem Wandel städtischer Lebensräume auseinandersetzen. Entlang des Berliner U-Bahnnetzes beschäftigten sich die künstlerischen Interventionen mit neuen Wohnräumen, Immobilienspekulation, dem Begriff von Heimat und der zunehmenden Erhitzung unserer Städte.Die Publikation dokumentiert den Projektverlauf der digitalen wie analogen Interventionen der Künstler*innen. Mit einem Gespräch zwischen Dehlia Hannah und Nadim Samman. Interventions in Urban SpaceAs part of the competition Art in the Underground 2020/21: as above, so below, five artists were invited to wrestle with questions concerning the future of the city as an urban and social body. Works realized with Sasha Amaya, Clara Brinkmann, Philine Puffer, Florine Schüschke, and Juli Sikorska bring both critical acumen and a sense of humor to the study of social biotopes and the transformation of urban lived environments. Spreading out along Berlin's underground network, their artistic intervention explored new housing, real estate publication, the idea of the home, and the rising heat in our cities.The publication documents the project's progress on both digital and analog interventions and the artists' works. With a conversation between Dehlia Hannah and Nadim Samman.
Safety first?Seit den 1980er-Jahren geht Julia Scher (geb. 1954 in Hollywood, lebt und arbeitet in Köln) der Entstehung einer "Hochsicherheitsgesellschaft" nach. Inspiriert unter anderem von dem französischen Philosophen Michel Foucault und dem Soziologen Gary T. Marx konzentriert sich ihr OEuvre auf die Themen Überwachung und Cyberspace. Scher bedient sich dabei seit den frühen Jahren ihrer künstlerischen Laufbahn einer visionären Vielfalt an Medien, um aufzuzeigen, in welchem Umfang Technologien wie Videoüberwachung, Bilderkennung und automatisierte Datenbankanfragen inzwischen alltäglich geworden sind und unsere Realität strukturieren. Indem sie gebräuchliche Überwachungsszenarien nachahmen, beschwören Schers Arbeiten Versprechungen von mehr Sicherheit und Bequemlichkeit mit dem Ziel, die Gefahren und Ideologien von Überwachungssystemen aufzudecken. Eindrucksvoll schafft Scher temporäre und transitorische Web-/Installations-/Performance-Arbeiten, die die Betrachter*innen vor drängende Fragen nach Macht, Gender, Kontrolle und medialer Verführung stellen.Der umfangreiche Überblicksband überträgt das Lacansche Diktum RSI (das Reale, das Symbolische und das Imaginäre) auf Schers Arbeit und untersucht diese in Hinblick auf die Themen Realität, Sicherheit und Infrastruktur. Die Publikation ist eine Kollaboration zwischen der Kunsthalle Gießen, der Kunsthalle Zürich, dem Museum Abteiberg und dem MAMCO Geneva (Musée d'art moderne et contemporain) und DISTANZ und begleitet - sowie erweitert - Schers jüngste Ausstellungen (2022/23) an den beteiligten Institutionen durch eine extensive Rückschau und Einordnung des Werkes seit den frühen 2000er-Jahren. Mit Textbeiträgen und Essays u. a. von Paul Bernard, Gesine Borcherdt, Nadia Ismail, Lilian Haberer und Katrin Kaempf, Magnus Schäfer und Mark von Schlegell sowie einem Vorwort von Daniel Baumann, Lionel Bouvier, Nadia Ismail, Matthias Kliefoth und Susanne Titz. Safety first?Since the 1980s, Julia Scher (b. Hollywood, 1954; lives and works in Cologne) has been investigating the emergence of a "maximum security society." Inspired by French philosopher Michel Foucault and sociologist Gary T. Marx, among others, her oeuvre focuses on issues of surveillance and the cyberspace. Since the beginning of her career, Scher has employed a visionary variety of media to demonstrate how much technologies like video surveillance, image recognition, and automated database queries have become ubiquitous and effectively structure our reality. By mimicking common surveillance scenarios, Scher's works invoke promises of increased security and convenience in order to expose the dangers and ideologies of surveillance systems. Scher creates striking and transient web, installation, and performance works that present viewers with urgent questions about power, gender, control, and medial seduction.This comprehensive overview volume applies Lacan's dictum RSI (the real, the symbolic, and the imaginary) to Scher's work, examining it regarding the topics reality, security, and infrastructure. The publication is a collaboration between Kunsthalle Gießen, Kunsthalle Zürich, Museum Abteiberg, MAMCO Geneva (Musée d'art moderne et contemporain), and DISTANZ. It accompanies and expands on Scher's most recent exhibitions (2022/23) at the participating institutions with an extensive retrospective and classification of the work since the early 2000s. With text contributions and essays by Paul Bernard, Gesine Borcherdt, Nadia Ismail, Lilian Haberer and Katrin Kaempf, Magnus Schäfer, Mark von Schlegell, as well as a foreword by Daniel Baumann, Lionel Bouvier, Nadia Ismail, Matthias Kliefoth, and Susanne Titz.
Reichtum und Eleganz der MaterieIslands Beitrag zur 59. Venedig-BiennaleSigurður Guðjónsson (geb. 1975 in Reykjavík, lebt und arbeitet ebenda) schafft kraftvolle Videoarbeiten, in denen Bild, Ton und Raum ein organisches Ganzes bilden.Er begann seine Ausstellungskarriere Anfang der 2000er-Jahre in der pulsierenden experimentellen Künstlerszene von Reykjavík, die neue Kunst an temporären Orten in der gesamten Altstadt förderte. Seine dunklen und hypnotisch stimmungsvollen Videos erregten sofort Aufmerksamkeit. Guðjónsson nutzt das Potenzial zeitbasierter Medien, um Werke zu schaffen, die die Betrachter*innen rhythmisch in eine synästhetische Erfahrung verwickeln und das Sehen und Hören auf eine Weise miteinander verbinden, die das eigene Wahrnehmungsfeld zu erweitern scheint und nie zuvor empfundene Empfindungen hervorruft. Seine Arbeiten untersuchen häufig von Menschenhand geschaffene Konstruktionen, Maschinen und die Infrastruktur technischer Relikte in Verbindung mit natürlichen Elementen, die in Form von komplexen Schleifen und rhythmischen Schemata angeordnet sind. Anlässlich von Guðjónssons Beitrag zur 59. Venedig-Biennale zeigt der begleitende Katalog einen Querschnitt seines Werkes. Den Essay schrieb Mónica Bello. The Wealth and Elegance of Physical MatterIceland's contribution to the 59th Venice BiennaleSigurður Guðjónsson (b. Reykjavík, 1975; lives and works in Reykjavík) creates powerful videos in which image, sound, and space coalesce in an organic whole. He launched his career as an artist in the early 2000s in Reykjavík's vibrant experimental arts scene, which nurtured new work in temporary venues throughout the old town, by exhibiting dark and atmospheric videos whose hypnotic allure quickly caught critics' attention. Harnessing the potential of time-based media, Guðjónsson creates works whose rhythms enfold the viewer in a synesthetic experience, fusing the senses of sight and hearing in a way that seems to expand their field of perception and inducing yet unfelt sensations. Many of his works examine man-made constructions, machines, and the infrastructure of technical relics in conjunction with natural elements, arranged in complex loops and intricate rhythmical patterns. On occasion of Guðjónsson's contribution to the 59th Venice Biennale, the accompanying catalogue presents a cross-section of his growing oeuvre. With an essay by Mónica Bello.
Was kommt nach dem Wachstum?Der Globale Norden mit seiner privilegierten ökonomischen Position folgt der Auffassung, keine andere Option als die des Wachstums zu haben. Doch man sieht heute mehr denn je: Wachstum ist endlich. Die Debatten um die Klimaveränderung, steigende soziale Ungleichheit, Kriege, Krankheit, Flucht und Fremdenhass und nicht zuletzt die Corona-Krise haben erneut vielfach die Frage aufgeworfen, wie Gesellschaften jenseits des wachstumsorientierten Kapitalismus aussehen könnten. Die dreiteilige Ausstellung Nimmersatt? Gesellschaft ohne Wachstum denken in Münster nimmt dieses Moment zum Ausgangspunkt, um über alternative Formen des Handelns nachzudenken und fragt mittels künstlerischer Arbeiten: Haben wir Möglichkeiten zu einem Neuanfang, einer anderen Logik, einer systemischen Umkehr und einer Neuordnung? Im Fokus des kollaborativen Projektes stehen Werke, die neue Betrachtungsweisen und Denkfiguren vorschlagen sowie andere politische und soziale Modelle ins Gespräch bringen. Die Ausstellung debattiert, wie eine Zeit des Postwachstums aussehen könnte, und reflektiert dabei auch über Szenarien, wie das "Betriebssystem Kunst", also die Produktionsweisen und Methoden oder der gestiegene Aufwand für Transporte und den Ausstellungsbau, sinnvoll gestaltet werden kann. Der Reader zur Ausstellung Nimmersatt? Gesellschaft ohne Wachstum denken erscheint mit Textbeiträgen von Hortensia Völckers, Kirsten Haß, Merle Radtke, Kristina Scepanski, Marianne Wagner, Irmi Seidl, Angelika Zahrnt, Jonas Staal, Felix Maschewski, Anna-Verena Nosthoff, Tim Rieniets, Fran Illich und Jenni Henke.What Comes After Growth?Occupying a privileged economic position, the Global North clings to the idea that there is no viable option other than growth. Yet it is more evident than ever that growth is finite. In many ways, the debates over climate change, rising social inequality, wars, diseases, refugee movements and xenophobia, and, last but not least, the COVID crisis have added urgency to the question of what societies might look like after growth-oriented capitalism.The three-part exhibition Nimmersatt? Imagining Society without Growth in Münster harnesses this momentum to think about alternative ways to proceed and presents works of art to ask: Can we start afresh with a different logic, can we systematically change course and reorganize society, and how? The collaborative project's focus is on works that propose novel perspectives and figures of thought and initiate a discussion on alternative political and social models. The exhibition debates what an era of post-growth might look like, also reflecting on scenarios of how the "art operating system"-the modes and methods of production or the growing complexities of transportation and exhibition installation-might be made more sustainable.The reader accompanying the exhibition Nimmersatt? Imagining Society without Growth contains contributions by Hortensia Völckers, Kirsten Haß, Merle Radtke, Kristina Scepanski, Marianne Wagner, Irmi Seidl, Angelika Zahrnt, Jonas Staal, Felix Maschewski, Anna-Verena Nosthoff, Tim Rieniets, Fran Illich, and Jenni Henke.
Das Ohr der StadtDie Beziehungen zwischen dem öffentlichen Raum, seinen akustischen Dimensionen und dem menschlichen Körper bildet den Ausgangspunkt der künstlerischen Praxis von Fritjof Mangerich (geb. 1990 in Mettingen). In seinen ortsspezifischen Interventionen nutzt er Klang als plastisches Material, um sowohl die Psyche der Architektur als auch die organische Funktionsweise der menschlichen Wahrnehmung zu ergründen.Im Mittelpunkt der ersten monografischen Publikation des Künstlers stehen seine Arbeiten eine andere Stimme, care, Dusk Piece und To the People of New York City. Die vier Werke entstanden zwischen 2015 und 2019 in Deutschland, Indonesien und den USA und zeigen exemplarisch Mangerichs plastische und akustische Interventionen im öffentlichen Raum. Mit der Beharrlichkeit eines Forschers untersucht er Ereignisse und Räume, um die akustischen Effekte, die sie erzeugen, in Beziehung zu architektonischen, sozialen oder politischen Kontexten zu setzen.Die Texte zum Katalog schrieben Anaïs Castro, Catherine Nichols und Noor Mertens.The Ear of the CityThe interactions between public spaces with their acoustic dimensions and the human body are the point of departure for Fritjof Mangerich's (b. Mettingen, 1990) creative practice. In site-specific interventions, he harnesses sound as a malleable material for probing explorations of the psyche of architecture as well as the organic operations of human perception.The artist's first monographic publication is centered on his works eine andere Stimme, care, Dusk Piece, and To the People of New York City. Created in Germany, Indonesia, and the United States between 2015 and 2019, the four works exemplify Mangerich's sculptural and acoustic interventions into public spaces. He scrutinizes events and environments with the tenacity of a researcher, setting the acoustic effects they engender in relation to architectonic, social, or political contexts.The catalogue includes essays by Anaïs Castro, Catherine Nichols, and Noor Mertens.
Fabelhafte Geschichten IslandsFu¿r Birgir Andre¿sson (geb. 1955 in Vestmannaeyjar, Island; gest. 2007) war Island viel mehr als nur seine Heimat. Es wurde zur Muse und zum Thema vieler seiner Arbeiten. In eklektischen Werken, die Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, Texte und Fotografien umfassen, erkundete Andre¿sson die isländische Kultur, Geschichte und Natur und dekonstruierte und definierte die isländische Identität neu, indem er mit lokalen Narrativen und internationalen Klischees spielte. Mal ironisch, mal gänzlich melancholisch ist die Wirkung der Arbeiten, in denen er gefundene Fotografien von Vagabund*innen und Exzentriker*innen aus dem 19. Jahrhundert, vergro¿ßerte und verzerrte Gemälde von Briefmarken aus den 1930er-Jahren oder isländische Naturmotive wie Geysire und Wasserfälle zelebriert. Ein weiteres Thema im Werk des Ku¿nstlers sind Farbe und Schrift. In der Serie Icelandic Colours definiert er verschiedene Farben als einzigartig isländisch, obwohl sie u¿berall existieren ko¿nnten - ein Spiel im Sinne von Magrittes visueller Sprachkritik. Am oberen Bildrand steht in gedämpftem Orange der Schriftzug "pouring rain", während am unteren Bildrand die verwendeten grau-gru¿nen Farben gelistet werden: Isländisch 0560-Y20R und Isländisch 4010-890G. Es sind Kennziffern des Farbsystems NCS Natural Colour System, mit denen er die Farbto¿ne definiert. Sie sind dabei ebenso aufschlussreich wie irrefu¿hrend und stellvertretend fu¿r Andre¿ssons ausgeprägten Sinn fu¿r semiotische Spiele. Bis zu seinem Tod hatte Andre¿sson u¿ber 50 Einzelausstellungen und nahm an u¿ber 80 Gruppenausstellungen teil. 1995 steuerte er den isländischen Beitrag auf der Venedig Biennale bei. In Icelandic Colours ist die erste umfassende Monografie zum u¿ber 30 Jahre umfassenden Schaffen des zu fru¿h verstorbenen Ku¿nstlers. Das Vorwort schrieb Ragnar Kjartansson. Thro¿stur Helgason interviewte Weggefährt*innen von Andre¿sson. Einen Essay u¿ber die Verbindung von Literatur und Semiotik im Werk des Ku¿nstlers schrieb Robert Hobbs. Fabulous Stories from IcelandFor Birgir Andre¿sson (b. Vestmannaeyjar, Iceland, 1955; d. 2007), Iceland was much more than merely his native country. It was the muse and subject of much of his oeuvre. In eclectic works in media ranging from painting, sculpture, and drawing to writing and photography, Andre¿sson explored Iceland's culture, history, and nature and deconstructed and redefined Icelandic identity, playfully manipulating local narratives and international stereotypes alike. A distinctive effect that is now ironic, now altogether melancholy is achieved by works in which he celebrates found photographs of nineteenth-century vagrants and eccentrics, enlarged and distorted paintings from 1930s stamps, or Icelandic natural sights like geysers and waterfalls. Color and writing are another central concern in the artist's oeuvre. In the series Icelandic Colours, he labels various colors uniquely Icelandic even though they could exist anywhere-a jest in the spirit of Magritte's visual critique of language. The letters "pouring rain" appear along the top edge of the picture in a muted orange; the grayish-green hues that appear in the composition are listed further down: Icelandic 0560-Y20R and Icelandic 4010-890G. The codes refer to the NCS Natural Colour System, which he uses to define the tones, and are as illuminating as they are deceptive, exemplifying Andre¿sson's distinctive flair for semiotic games. During his lifetime, Andre¿sson had more than 50 solo exhibitions and participated in more than 80 group shows. In 1995, he created the Icelandic contribution to the Venice Biennale. Icelandic Colours is the first comprehensive and extensive monograph of the oeuvre that this artist, who died too young, built over three decades. With a foreword by Ragnar Kjartansson, interviews with Andre¿sson's friends and colleagues by Thro¿stur Helgason, and an essay on the conjunction of literature and semiotics in the artist's work by Robert Hobbs.
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