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Tetens und Herder stehen beide zwischen den radikalen Polen rein empirischer Sprachforschung und theologischer bzw. transzendentaler Sprachphilosophie. Tetens vertritt verschiedener als Herder eine empirische, weitgehend psychologische Methode. Seine Versuche zeigen paradigmatische Züge dieser Einstellung zum Sprach- und besonders zum Ursprungsproblem, die von allgemeinem Interesse auch für die gegenwärtige Problemlage sind.
Seit zunächst Walter Benjamin, dann Werner Kraft die kulturkritischen Schriften des Livländers C. G. Jochmann (1789 ¿ 1830) der Vergessenheit entrissen haben, findet besonders dessen Abhandlung 'Die Rückschritte der Poesie' zunehmend Interesse. Gegen den Zeitgeist, insbesondere gegen die Kunstauffassung der Romantik, verteidigt Jochmann ¿ in gesellschaftskritischer und kunsttheoretischer Hinsicht ¿ den Fortschrittsgedanken der europäischen Aufklärung. Im Anschluß an Hamann, Herder und Rousseau, besonders aber an Vico, begreift Jochmann den Verfall der früheren Hochformen der Dichtkunst als das entwicklungsgeschichtlich notwendige Resultat des zivilisatorischen Fortschritts, als Folge der Emanzipation der Phantasie zur wissenschaftlichen Vernunft. Darin liegt für Jochmann jedoch keine Aufforderung zur Preisgabe der Kunst, sondern zur Anerkenntnis des geschichtlichen Wandels, dem Formen und Aufgaben der Kunst unterliegen. Benjamin sagte über den Text, daß ihm 'was die sprachliche Gestalt anbetrifft, in seiner Zeit weniges, was seinen Gehalt angeht, im 19. Jahrhundert nichts an die Seite zu stellen ist.'
Die Freiheitsabhandlung, 1839 preisgekrönt, aber bis heute als eine Gelegenheitsschrift vernachlässigt, ist die Summe einer kritischen Freiheitsanalyse der Tradition und zugleich der Ausgangspunkt jeder neueren Freiheitstheorie, die wissenschaftlichen Kriterien genügen will. Schopenhauers Verwerfung der These von einer Freiheit des Willens eint als sinnvolle Arbeitsvoraussetzung empirischer Forschung selbst Psychoanalyse und Behaviorismus. Seine Begründung zu verfolgen scheint gerade dann geboten, wenn eine 'Ethik ohne Metaphysik' möglich sein soll: Die Hauptthese der Unfreiheit des Willens verteidigt Schopenhauer unabhängig von seiner spekulativen Philosophie und mit dem strengen Anspruch auf Überprüfbarkeit.
In Deutschland ist die Philosophie Nicolas Malebranches (1638¿1715) über den anderen großen nachcartesianischen Systemen fast vergessen. Dabei hat seine eigenständige Synthese der Ideen Descartes¿ mit theologischen Positionen, vor allem Augustins, in der Folgezeit großen Einfluß ausgeübt. In seinem Hauptwerk, der Recherche de la vérité, entwickelt Malebranche als erster die cartesische Philosophie zu einem einheitlichen, in sich geschlossenen System weiter. Von den sechs Büchern der Recherche ist das wichtigste - und zugleich der Höhepunkt der Philosophie Malebranches - das hier dargebotene dritte Buch vom Verstand oder vom reinen Geist. Eine ausführliche systematische Einleitung des Herausgebers und umfangreiche Sachanmerkungen erschließen den Text.
Brentano behauptet in seiner kleinen Schrift "Vom Ursprung sittlicher Erkenntnis" (1874), dass es im Bewußtsein des Menschen einen unmittelbaren Maßstab für richtiges Fühlen, Wollen, Vorziehen und Fürguthalten gibt. Seine Ethik fußt also auf einer Lehre von ¿evidenten¿ Urteilen und mündet in eine Wertaxiomatik, die in der Folge großen Einfluß auf die Werttheorie etwa bei Scheler und Hartmann ausgeübt hat.
Die Auseinandersetzungen um den Philosophiebegriff durchziehen die gesamte Philosophie und Literatur des Vormärz. Eine Ihrer wichtigsten Linien stellt der Streit um die Romantik dar: um ihre ästhetische Bedeutung und ihre politischen Implikationen. Verhandelt wurden die Fragen nach der politischen Verantwortung der Philosophie, der notwendigen Veränderung der Philosophie sowie der Veränderung der Gesellschaft durch die Philosophie. Der Quellenteil bietet Texte von v. Eichendorff, Hegel, Heine, Feuerbach, Fichte, Schlegel u.a. ¿ etliche davon zum ersten Mal seit ihrem ersten Erscheinen. Der Kommentarteil diskutiert den Zusammenhang von Philosophie und Literatur an diesem herausragenden Beispiel. Zusätzlich aufgenommen wurden Beiträge, die das gesellschaftliche und das theologische Umfeld der Auseinandersetzung thematisieren und so dazu beitragen, ihren Hintergrund zu erhellen.
Ist jede konsequente philosophische Theologie pantheistisch oder atheistisch? Im Streit um die Göttlichen Dinge, der sich an den Spinozastreit (1785 ff.) und den Atheismusstreit (1798 ff.) anschloss, wurde der Theismus selbst zum Gegenstand. Die beiden zentralen Texte ¿ Jacobis Angriff auf Schelling (1811) und dessen Entgegnung (1812) ¿ diskutieren die Möglichkeit einer philosophischen Gotteserkenntnis sowie die inhaltliche Bestimmung des Gottesgedankens. Der Quellenteil enthält neben diesen beiden Hauptdokumenten Texte aus der Vorgeschichte des Streits von Eschenmayer, Hegel, Kotzebue, Novalis, Schelling und Jean Paul sowie der Nachgeschichte von Goethe, Jacobi und Schlegel. Der Kommentarteil macht den dialogisch strukturierten Entstehungszusammenhang dieser wichtigen Texte des deutschen Idealismus deutlich.
Die Auseinandersetzungen um den Philosophiebegriff durchziehen die gesamte Philosophie und Literatur des Vormärz. Eine Ihrer wichtigsten Linien stellt der Streit um die Romantik dar: um ihre ästhetische Bedeutung und ihre politischen Implikationen. Verhandelt wurden die Fragen nach der politischen Verantwortung der Philosophie, der notwendigen Veränderung der Philosophie sowie der Veränderung der Gesellschaft durch die Philosophie. Der Quellenteil bietet Texte von v. Eichendorff, Hegel, Heine, Feuerbach, Fichte, Schlegel u.a. ¿ etliche davon zum ersten Mal seit ihrem ersten Erscheinen. Der Kommentarteil diskutiert den Zusammenhang von Philosophie und Literatur an diesem herausragenden Beispiel. Zusätzlich aufgenommen wurden Beiträge, die das gesellschaftliche und das theologische Umfeld der Auseinandersetzung thematisieren und so dazu beitragen, ihren Hintergrund zu erhellen.
Welchen Weg hat die Philosophie nach der Kantischen Kritik einzuschlagen? Den Weg einer Neugestaltung der Metaphysik, den der Transzendentalphilosophie Fichtes oder auch Schlegels und Schellings, den der Kritik Reinholds? Es ist undenkbar, einen der damaligen philosophischen Entwürfe oder gar die Entwicklungsgeschichte eines der an diesem Streitthema beteiligten Denker immanent zu verstehen, ohne die Gegenposition zur Kenntnis zu nehmen. Die spezifische Kontroverse zwischen Transzendentalphilosophie und Spekulation versucht dieses Handbuch an vier Haupt-linien als eine 'Knotenausgabe' mit Kommentar nachzuzeichnen: an der Auseinandersetzung Jacobis, Reinholds und Jean Pauls mit Fichtes Transzendentalphilosophie, an der Kontroverse zwischen Fichte und Schelling um den Begriff der Transzendentalphilosophie, an deren Ablösung durch den spekulativen Idealismus sowie an dem Versuch von dessen skeptischer Widerlegung.
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