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Ähnlichkeit ist ein zentrales, doch theoretisch oft marginalisiertes ästhetisch-epistemologisches Paradima, das Literatur-, Kunst- und Kulturwissenschaften aktuell vermehrt in den Blick nehmen. Wird sie dabei meist als epistemologisch vormodern eingeschätzt, so wurde auf eine moderne "Ästhetik des Ähnlichen" (Funk et al., 2001) verwiesen. Ausgehend von dem Befund, dass Ähnlichkeit gerade im Milieu des Surrealismus eine bemerkenswerte Konjunktur entfaltet, wird untersucht, wie sie in dessen transversaler Programmatik von rationalen, repräsentationalen und identitären Maßstäben freigesetzt wird. Anschließend an Überlegungen zu einer theoretischen Konturierung der Ähnlichkeit werden die Vorgeschichte der modernen Ästhetik und Epistemologie des Ähnlichen skizziert und konzeptuelle Dimensionen der Ähnlichkeitskonzepte Metapher, Metamorphose, Simulacrum und Mimikry erarbeitet. Im zweiten Teil wird deren ,entgrenzter' Einsatz in Texten und Bildern André Bretons, Max Ernsts, René Magrittes und Roger Caillois' aufgezeigt. Die Studie bietet einen Überblick über Ähnlichkeitsreflexionen seit der Antike und versteht sich als Teil der Forschungsbemühungen um eine Re-Evaluierung der Ähnlichkeit und ihrer Persistenz in der ästhetischen Moderne.
Der Mathematiker Kurt Gödel hat über einen Zeitraum von 22 Jahren (1934-1955) philosophische Bemerkungen, die so genannten Maximen Philosophie (Max Phil), niedergeschrieben. Sie sind in 15 Notizbüchern in der Kurzschrift Gabelsberger überliefert. Das erste Heft enthält allgemeine philosophische Überlegungen, die Hefte zwei und drei bestehen aus Gödels Individualethik. Die dann folgenden zeigen, dass Gödel eine Wissenschaftsphilosophie entworfen hat, in der er seine Erörterungen zu Physik, Psychologie, Biologie, Mathematik, Sprache, Theologie und Geschichte in den Kontext einer Metaphysik stellt. In Band 4 ist fast die Hälfte der Bemerkungen Grundlagenfragen der Mathematik und Logik sowie Fragen der Philosophie der Mathematik gewidmet. Erstmals wird nun an der Kurt-Gödel-Forschungsstelle der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften eine vollständige, historisch-kritische Edition von Gödels Philosophischen Notizbüchern vorbereitet. Im Rahmen dieser Edition erscheint jährlich ein Band. In Band 4 setzt Gödel sich mit Grundlagenfragen der Mathematik und Logik sowie der Philosophie der Mathematik auseinander. Zudem stehen das Verhältnis verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen zueinander und deren spezifische Fragestellungen im Zentrum seiner Überlegungen. Zu nennen sind hier insbesondere Philosophie, Psychologie, aber auch Theologie.
Diese Monografie befasst sich mit der strukturellen und soziopragmatischen Variation in der Abfolge von Ruf- und Familienname großflächig sowie in Einzeldialektstudien mithilfe von syn- und diachronen Daten. Dabei bedient sich die Untersuchung eines Mixed Methods-Ansatzes aus direkten und indirekten Erhebungsmethoden. Auf struktureller Ebene werden morphosyntaktische Besonderheiten und Entwicklungstendenzen in Arealen und einzelnen Dialektsystemen analysiert. Mithilfe von Fragebogendaten werden soziolinguistische Steuerungsfaktoren für die beiden Abfolgen herausgearbeitet. Referenztheoretische sowie kulturhistorische Perspektiven auf vorangestellte Familiennamen tragen zur Erklärung des Genitiverhalts bei. Auf der Basis von Fokusgruppeninterviews werden Verwendungskontexte der Familiennamenvoranstellung untersucht. Somit leistet die Arbeit einen Beitrag zur Etablierung geeigneter empirischer Methoden zur Erhebung dialektpragmatischer Phänomene.
Textverstehen ist ein dynamischer Prozess, bei dem Leserinnen und Leser in einen Dialog mit dem Text treten. Für Disziplinen, die sich mit dem Verstehen von Texten beschäftigen, hat es sich als überaus ertragreich erwiesen, Textkomplexität als die Gesamtheit der dynamischen Interaktionen zu definieren, die entstehen, wenn die sprachlichen und kulturellen Ebenen eines Textes im Verstehensprozess aktiviert werden. Diese Aktivierungen kontextualisieren den Text in seinen sprachlichen, kulturellen und epistemischen Umfeldern und erzeugen im Prozess der Rezeption durch semantische Konstruktionen ein mentales Modell des Textes. Liegen Texte in multimodalen und multicodalen Formaten vor, dann sind die Anforderungen an die kognitive Verarbeitung zusätzlich erhöht. Diese Mehrdimensionalität des Textverstehens erfordert eine interdisziplinäre Erforschung von Textkomplexität und Textverstehen. Der vorliegende Band entwirft daher ein Forschungsdesign, das Textlinguistik und textbasierte Didaktiken fächerübergreifend verbindet. Die Beiträge schlagen theoretische Modellierungen für eine interdisziplinäre Erforschung von Textkomplexität und Textverstehen vor, liefern textsortenspezifische Analysemodelle und geben Anregungen aus der Praxis der Sprach- und Kulturvermittlung.
Der Band thematisiert die sprachliche und allgemein semiotische Dimension von Vigilanz, verstanden als Setzung von Wachsamkeitspflichten im Individuum und Koppelung zwischen individueller Aufmerksamkeit mit kulturell vermittelten, überindividuellen Zielsetzungen einerseits, mit konkreten Handlungs- und Kommunikationsoptionen andererseits. Den Ausgangspunkt bildet dabei die Überlegung, dass Zeichensysteme, indem sie soziale Funktionen ausüben, eine entscheidende Rolle in Prozessen und Kulturen der Vigilanz spielen. Wie die Beiträge des vorliegenden Bandes zeigen, können Sprachen der Wachsamkeit die Relationen zwischen den Akteuren verändern, normative Funktionen und regulative Effekte haben, der Markierung von Gefahren sowie der Orientierung von Aufmerksamkeit dienen, aber auch deren Intensität skalieren. Hier erweist sich, dass Sprachen der Wachsamkeit nicht nur Sprachen im linguistischen Sinne bezeichnen, sondern auch Symbolsprachen, Ton-, Bild-, und Körpersprachen, narrative Muster, Rhetoriken und Mythologien bis hin zur Gestik, Mimik und deren Kombinationen, Erprobungen und Erweiterungen etwa in Film und Theater. Dabei können diese vielfältigen Zeichensysteme sowohl Gegenstand von Wachsamkeit sein als auch als Instrument von Wachsamkeit fungieren und schließlich selbst zum Reflexionsmedium von Wachsamkeit werden. Der Band versammelt Beträge aus den Literatur-, Rechts-, Geschichts- und Theaterwissenschaften sowie aus der Theologie und Theologiegeschichte, in denen Phänomene der Sprachen der Wachsamkeit in unterschiedlichen Räumen, Epochen und Diskursen auf innovative Weise untersucht werden.
Um bei einer Lösung der postmodernen Krise des Betens zu helfen, will diese Studie die Theologie des Buches Jesus Sirach (Ben Sira) aufarbeiten, das beinahe 30 auf das Gebet bezogene Stel-len aufführt.Der Fokus liegt dabei auf der programmatischen Lehreinheit in Sir 2,1-4,10 und den prominenten Betergestalten: dem Schriftgelehrten in Sir 38,34-39,11 (erstes Vorbild des Betens), Josua in Sir 46,1-6 (erster Fürbitter) sowie Hiskija und Jesaja in Sir 48,17-25 (erstes kollektives Gebet). Neben den klassischen exegetischen Schritten werden auch zwei weitere Aspekte der modernen Sirachforschung, die Hermeneutik der einzelnen antiken Sprachversionen und die Intertextuali-tät der ausgewählten Texte, berücksichtigt. Denn zum einen erzwingt die bruchstückhafte Überlieferung des hebräischen Textes auf die griechische und syrische Fassung zurückzugreifen. Zum anderen war die Schriftrelecture bereits eines der zentralen Anliegen seines Autors.Die Ergebnisse der Analyse bestätigen das Werk Sirachs als eine wohl durchdachte Synthese des Alten Testaments und erweisen das Bittgebet als wirksames "Appellationsmittel" der Bedrängten. Denn Gott kann sie erhören und aus ihren Nöten erretten, was das Herzstück der biblischen Spiritualität bildet.
Valuation is part art and part science. While there are wrong ways to value a stock, there may be no single correct way to value a stock. Applied Valuation: A Pragmatic Approach helps to bridge theory and how valuations can be implemented in practice. It offers pragmatic solutions that are in line with valuation principles, and explains the implications of certain approaches and rules of thumb that are commonly used in practice, so the reader understands why or when such methods make sense. Valuation is a highly case-specific exercise and slight changes in the conditions at the time of the valuation could change the approach and inputs that an analyst should be using. This book discusses how to develop the intuition and skills that would allow you to determine the appropriate or reasonable approach to take regardless of what situation may arise in the future. Also including in-depth case studies of Walmart and Tesla, this book examines concepts like projections, discount rates, terminal value, and relative valuation to equip students, practitioners, and the general reader with a better understanding of the methods that will help them build their own framework to value businesses and analyze valuation issues.
Globally, the prevalence of disability is growing, as is disability awareness. The disability rights movement argues that the right to employment is essential for full participation and human dignity. While there have been improvements related to broad diversity programs and policies, those for persons with disabilities, especially less visible or invisible disabilities, have received less attention. Contextual factors such as the legal environment and protections, cultural and social values, religious norms, and broader economic conditions shape the employment prospects for persons with disabilities. The De Gruyter Handbook of Disability and Management uses an interdisciplinary lens to study disability and management, integrating perspectives from disability studies, psychology, education, and legal domains. It aims to incorporate a contextually sensitive and global perspective to emphasize actionable areas of inclusion and provides a more international focus by including contributions from across the world including contries and regions that have till date received less attention in the area of disability studies. Managers, human resource professionals, and policy makers can be more proactive to support persons with disabilities, and more insights, best practices, and tools are needed to facilitate this support. This handbook will guide and support efforts of organizational stakeholders and policy makers as they strive to be more inclusive.
In today¿s era of increased regulation and renewed enforcement efforts, unethical behavior and misconduct are a focus of concern among not only governments and regulators, but also investors, firms, employees, customers, and the public. Accordingly, compliance programs have gained prominence in the organizational agenda. A properly designed and implemented compliance program provides crucial assurance for all stakeholders that an organization¿s personnel abide by all applicable regulations, internal ethical principles, codes of conduct, and other guidelines. Based on empirical experience and illustrative cases, The Promises and Perils of Compliance seeks to discuss compliance not as just another management tool, but rather as a collection of rules, norms and controls embedded into an organization¿s culture and environment that must be understood when designing a compliance program. The authors propose that organizations must be transparent at all stages of the design and implementation of the compliance program and be prepared to interpret, adapt, change, and redefine the program in action. It is also important for organizations to set a realistic agenda for the program so that gains can be seen and celebrated by all stakeholders. This book offers a pathway to understanding the organizational dynamics any compliance effort needs to consider. It will benefit business students as well as managers, compliance officers, and CEOs and executives at every level.
Ailianos (Claudius Aelianus, etwa 165-225 n. Chr.) schrieb neben einem Werk über "Vermischte Forschung" ein umfangreiches Buch zum Tierleben. Der Autor zeigt uns, was antike Menschen an Tieren bemerkenswert fanden. Uns begegnen Mücken und Elefanten ebenso wie liebestolle Fische und wundersame Einhörner. Das Werk ist außerdem ein "Steinbruch" für Zitate aus der sonst verlorenen antiken Literatur. Vor allem aber ist es eine Fundgrube für Tiergeschichten, die nicht nur ein an der Antike interessiertes Lesepublikum ansprechen, sondern auch Tierfreunde weit darüber hinaus.
Gasoline - the most common petroleum product comes in several types or grades. Straight-run gasoline is generated solely by crude oil distillation. Crack gasoline, derived by thermal or catalytic breaking of heavier oil fractions, accounts for the majority of gasoline used in automobile and aviation. Straight-run gasoline, fractured gasoline, reformed and synthetic gasoline, and additives are used to create a wide range of gasoline kinds.
In allen Teilbereichen der Linguistik ist derzeit ein Fokus auf Methoden zu beobachten. Selten wird jedoch eine diese einzelnen Teilbereiche integrierende Perspektive auf Methoden und v.a. auch auf Methodologie eingenommen. Der Band unternimmt vor diesem Hintergrund den Versuch, die aktuellen Diskussionen um die Methodik der Linguistik, die sich aus den unterschiedlichen Methodeninnovationen der letzten Jahrzehnte ergaben, zu bündeln. Entwicklungen wie die verstärkte Software- und Datenorientierung, die methodische Vielfalt in Projektkooperationen oder der Trend zu ethnographischen Ansätzen werden in einer Reihe methodisch sehr unterschiedlicher Studien reflektiert. Sie haben jedoch alle gemein, dass sie auf ihre Weise traditionelle Grenzen linguistischer Methodik überschreiten; mögen diese intra- oder interdisziplinärer Natur sein. Rahmende Beiträge betten diese Studien in einen Diskussionszusammenhang ein, der für eine methodologische Reintegration der linguistischen Teildisziplinen plädiert. Insofern will der Band ein Anstoß sein. Einen ersten Versuch einer solchermaßen integrierenden Diskussion dokumentiert der Band mit Respondenzen auf dieses Plädoyer einerseits und andererseits mit zwölf zusammenführenden Thesen zur aktuellen Lage der linguistischen Methodendiskussion.
Ein Künstlerbuch über Bilder von Bildern In Jari Gensers künstlerischer Arbeit spielt die Wiederholung eine zentrale Rolle: Er malt Bilder, die immer das jeweils vorhergehende Bild im Prozess seiner Entstehung zeigen. Eine endlose Reihe: Bilder von Bildern von Bildern, wie zwei Spiegel, die sich gegenüberstehen und ein immer kleineres Spiegelbild zeigen. Und die Räume, in denen sie entstanden sind, die Dinge, die dort herumliegen, zufällig oder vorausschauend platziert, kurz: ein Leben. Wie schnell doch die Zeit vergeht. Die Monografie gibt erstmals einen detaillierten Überblick über die ersten 16 Werke, die seit 2012 auf diese Weise entstanden sind und die wie ein visuelles Tagebuch durch das Schaffen des Künstlers führen. Die Präsentation der Arbeiten wird ergänzt durch ein kommentiertes Inventar aller 477 in den Bildern enthaltenen Gegenstände. Aufwendig gestaltete Künstlermonografie und erstes Werkporträt des Künstlers Jari Genser 16 großformatige Abbildungen und ein kommentiertes Inventar der 477 in den Bildern enthaltenen Gegenstände Mit Beiträgen von Veronika Rudorfer und Klaus Speidel
Das fotografische Wandbild, das sogenannte photomural, wurde in den USA der 1930er-Jahre zu einem Inbegriff nationaler Kunst und dabei als Gegenentwurf zum mexikanischen Muralismus positioniert. Johanna Spanke untersucht erstmals, inwiefern der Aufstieg des photomural als das Resultat eines Aushandlungsprozesses zwischen Mexiko und den USA begriffen werden kann, bei dem nicht nur nationale Identitätskonstruktionen und Modernitätsdiskurse eine Rolle spielen, sondern auch eine Medienkonkurrenz verhandelt wird. Der Band leistet einen wichtigen Beitrag zu verflechtungsgeschichtlichen Perspektiven auf die US-amerikanische Kunstgeschichte, der intermediale und transnationale Aushandlungen, aber auch Gender Aspekte zentral in den Vordergrund rückt. Erste Studie zu einem vergessenen fotografischen Medium Vorgeschichte der Fototapete Ein bislang unbekanntes Kapitel der US-amerikanischen Kunst
Die Arbeit untersucht die Hinwendung des römischen Rhetorikprofessors und Philosophen Marius Victorinus zum Christentum und seine trinitätstheologischen Schriften. Ein erster Teil widmet sich Voruntersuchungen zum Leben und zur Bekehrung des Victorinus, zur Datierung, zur historischen Verortung und zum literarischen Aufbau der trinitätstheologischen Werke. In einem zweiten Teil werden die zentralen Überlegungen des Victorinus zur Trinitätslehre, zur Seelenlehre und zur Lehre von der Materie und dem menschlichen Leib systematisierend dargestellt und in ihre philosophie- und theologiegeschichtlichen Kontexte eingeordnet. Die Leistung des Marius Victorinus wird in Auseinandersetzung mit der bisherigen Forschung völlig neu bewertet. Bisher galt Victorinus im Anschluss an Pierre Hadots Untersuchungen als weitgehend isolierter Denker, seine Schriften im Wesentlichen als Übersetzungen griechischer Texte des neuplatonischen Philosophen Porphyrius. Diese Arbeit zeigt, dass Victorinus als eigenständiger philosophischer Denker zu beurteilen ist, der die Probleme christlicher Theologie in Auseinandersetzung mit zeitgenössischen theologischen Entwürfen, mit exegetischen Diskussionen und mit philosophischen Konzeptionen durchdenkt und darstellt.
Mehrere apokryphe Texte des frühen Christentums befassen sich mit Traditionen über den Apostel Johannes, seine Lehre, sein Wirken und seinen Tod. Ein bislang in der Forschung unterschätztes Werk sind die Johannesakten, die pseudonym dessen Schüler Prochoros (vgl. Apg 6,5) zugeschrieben werden. Diese Prochorosakten aus dem 5. Jhd. referieren die Mission von Meister und Schüler in Ephesos, schwerpunktmäßig jedoch auf der griechischen Insel Patmos. Die Prochorosakten waren ursprünglich auf Griechisch verfasst, wurden jedoch schnell in unzählige Sprachen übersetzt, darunter ins Koptische. Die hier vorliegende Studie unternimmt es, diesen Text aus der Vergessenheit zu heben. Neben einer ausführlichen Einleitung wird erstmals eine Übersetzung der gesamten griechischen Prochorosakten ins Deutsche geboten. Zum anderen stehen sieben Blätter aus der Wiener Papyrussammlung im Mittelpunkt, die Teile der sahidischen Übersetzung der Akten enthalten. Diese werden ediert und übersetzt. Durch eine kodikologische Einordnung in die koptische Tradition der Prochorosakten und durch textgeschichtliche Vergleiche wird eine bis dato nicht vorhandene Einführung in die koptische Überlieferung des Textes geboten. Somit werden die Johannesakten nach Prochoros in verschiedener Hinsicht aufgearbeitet und wichtige Schritte auch für die weitere Erforschung dieser christlichen Apostellegende unternommen.
Die Studien des Bandes beleuchten Phänomene des Wettkampfs von der Spätantike bis zum Spätmittelalter aus verschiedenen Disziplinen der Mediävistik - von der Geschichtswissenschaft und Kunstgeschichte über die Altgermanistik bis zur Anglistik und Latinistik. Im Zentrum steht die Frage nach ihren riskanten Potentialen: Inwiefern setzen agonale Formen und Praktiken der Vormoderne die Ordnungen aufs Spiel, die sie produzieren? Diese Spannung von produktiven und destruktiven Dimensionen verfolgen die Beiträge in unterschiedlichen Gattungs-, Sprach- und Diskurszusammenhängen: an den Wettkampfbeziehungen lateinischer Streitgedichte und Heiligenviten, höfischer Spieldidaktik und ihrer Ikonographie, an Antikenromanen, Artusromanen und Bearbeitungen des Tristan-Stoffs, an Märendichtungen sowie der Praxis höfischer und urbaner Literaturspiele.
Anekdotisches Erzählen nimmt gegenüber dem Roman als zentraler Gattung der Frühromantik in der politisch zugespitzten (nach-)napoleonischen Phase eine fundamentale Rolle ein. Gemeint ist dabei nicht (nur) die Gattung der Anekdote, sondern das Anekdotische als Schreib- und Erzählweise, die vielfältig und vor allem auch in nicht genuin literarischen Kontexten zum Einsatz kommt: im Zeitungskontext als Nachrichtenerzählung und Gerücht; im geselligen Kontext als Witz, Schwank oder Klatsch und im literarischen Zusammenhang eingebettet in längere Erzählungen. Politische Relevanz erhält das Erzählen in der Herstellung von gefühlten statt Tatsachenwahrheiten, in der (behaupteten) Gemeinschaftskonsolidierung bei paralleler Ausschließungspraxis sowie in der medialen Bindung der Zuhörer- bzw. Leserschaft. Das Anekdotische fungiert dabei nicht nur als besonderes Medium politischer Inhalte, sondern zugleich als Beschreibungsdispositiv einer sich narrativ konstituierenden Gemeinschaft. Vor diesem Hintergrund widmet sich die Arbeit der politischen Übergangszeit zwischen Revolution und Restauration, in der Fragen nach der politischen Gemeinschaftsbildung - und nach dem, was daraus ausgeschlossen werden soll - besonders virulent werden.
Zwei Werkserien von Jeremias Altmann In seiner künstlerischen Arbeit beschäftigt sich Jeremias Altmann mit den Themen Maschine, Mensch und Entwicklung. Die aufwendig gestaltete Künstlermonografie präsentiert die beiden Werkserien YOUNG PROPHECIES und MACHINES. In der Serie YOUNG PROPHECIES rekonstruiert Altmann seine eigenen Kinderzeichnungen. Die Auseinandersetzung mit dem Innenleben technischer Apparaturen im zeitlichen Wandel ist Ausgangspunkt für die Serie MACHINES. Die Präsentation der Serien wird ergänzt durch einen essayistischen Text des Künstlers, von Fragen kindlicher Entwicklungspsychologie bis zu Reflexionen zum Spannungsfeld Mensch/Maschine. Die ungewöhnliche Gestaltung des Buches mit zwei Leserichtungen erlaubt das spielerische Erforschen der Serien: Leseroutinen werden aufgebrochen; Texte und Bilder sind zu einer besonderen Einheit verwoben. Präsentation zweier außergewöhnlicher Werkserien des Künstlers Jeremias Altmann Unkonventionell gestaltetes Buchobjekt mit zwei Leserichtungen Mit Beiträgen von Barbara Herbst, Antonia Hoerschelmann, Esther Mlenek, Günther Oberhollenzer und Nina Schedlmayer
Der Themenband widmet sich der Frage, wie man in institutionellen Gesprächen Formen gelingenden sprachlichen Handelns identifizieren kann. Drei theoretisch-methodisch ausgerichtete Beiträge diskutieren, was Bewertungsgrundlagen dafür sind, wie man diese empirisch erheben kann und wie good practice im Gespräch zu identifizieren ist. Sieben empirisch ausgerichtete Beiträge arbeiten analytisch konkrete Formen von good practice für verschiedene institutionelle Settings heraus, vom Bildungs- und Gesundheitswesen über die Privatwirtschaft bis zur rechtlichen Betreuung. Das Schlusskapitel fasst die Erträge der in enger Kooperation entstandenen Beiträge in systematischer Form zusammen. Der Themenband bildet dadurch den gegenwärtigen State of the Art der noch jungen Forschung zu good practice in der Angewandten Gesprächsforschung ab.
Die Berufung auf "Islamische Tradition" ist in der allgemeinen Öffentlichkeit wie auch in wissenschaftlichen Untersuchungen allgegenwärtig. Was eine islamische Tradition ausmacht, wird bisher jedoch nur wenig bedacht. Die Arbeit unternimmt den Versuch, eine traditionstheoretische Fundierung islamischer Tradition vorzustellen, um im Anschluss daran zu fragen, wie dieses Verständnis Perspektiven für eine islamische Diskurstheologie eröffnen kann.
Welche sprachlichen Merkmale beeinflussen die Komplexität von Texten und welche Relation besteht zwischen linguistischer Textkomplexität und Textverständlichkeit? Die Arbeit verbindet quantitative und qualitative Verfahren zu einem Modell der Messung und Beschreibung der Komplexität spanischer Prosatexte und setzt die so gewonnenen Komplexitätsprofile in Relation zum Verständlichkeitsempfinden deutschsprachiger Spanischstudierender. Zunächst wird der Forschungsstand zu Komplexitätsparametern sowie die Entwicklung der Textkomplexitätsforschung von ersten Lesbarkeitsformeln bis hin zu Modellen, die auch qualitative textlinguistische Parameter berücksichtigen, dargestellt. Am Beispiel der Metapher werden Möglichkeiten und Grenzen der Operationalisierung semantischer Textkomplexität aufgezeigt. Anschließend werden mithilfe ausgewählter Analyse- und Erhebungsinstrumente linguistische Komplexitätsprofile spanischer Prosatexte erstellt und mit empirisch gewonnenen Daten zur Verständlichkeit der Texte in Relation gesetzt. Die Studie liefert wertvolle Hinweise auf Zusammenhänge zwischen verschiedenen Parametern der Textkomplexität sowie auf den Zusammenhang zwischen linguistischer Textkomplexität und Textverständlichkeit.
Angesichts einer modernen, naturwissenschaftlich fundierten Medizin, wie sie sich im 19. Jahrhundert ausbildete, mussten neuzeitliche Ärzte erst einen gemäßen Zugang zu den ärztlichen Autoritäten der Antike finden. Wenngleich die ,alten Größen' zunehmend weniger praktisch verwertbares Wissen vermitteln konnten, lag den Medizinern daran, sich weiterhin auf ihren Schultern zu wissen. Darum schufen sie moderne Editionen klassischer Werke, die in ihrer Umsetzung die Spuren verschiedener Intentionen erkennen lassen, die die vorliegende Arbeit systematisch untersucht. Die Betrachtung des Verhältnisses Medizingeschichte - Philologie zeigt, dass gerade die ,ärztliche' Sichtweise die Editionsmethodik oft entscheidend bestimmte, was gerade im Kontrast zu den Entwicklungen in der Pharmaziegeschichtsschreibung und im Ausland nachvollzogen wird. Die Arbeit erhellt mit der textgeleiteten Untersuchung ausgewählter Gesamteditionen nicht nur eine maßgebliche Komponente der Professionalisierung der Medizinhistoriographie, sondern weist im Querschnitt von Medizingeschichte, Pharmaziegeschichte und Philologie auf die Notwendigkeit der engen fachlichen Vernetzung und Förderung der Medizingeschichte als Wissenschaft hin.
"Geschichte wird erzählt" lässt sich als Konsens in der geschichtstheoretischen Diskussion über die Darstellung von Geschichte festhalten. Darüber, wie Geschichte erzählt wird, besteht erkennbarer Dissens. Der vorliegende Band überführt die Analyse nationalhistoriografischer Narrative in eine erzähltheoretische Systematik und macht diese Texte in ihrer ästhetisch-literarischen Repräsentation, Erzählhaltung und -konvention als Konstrukt sichtbar. Das erarbeitete textstrukturelle Werkzeug zeigt auf, wie eine historiografisch-erzähltheoretische Analyse nationaler "Meisternarrative" entlang analytischer Kategorien funktionieren kann, um Geschichte(n) systematisch dekonstruierbar zu machen. Indem analytische Kategorien der Erzähltextanalyse für diese besondere Form des Erzähltextes adaptiert und/oder (neu) definiert und direkt auf das Korpus (Nipperdey, Wehler, Winkler) angewendet werden, kann gezeigt werden, wie Historiker:innen historiografisch erzählen. Die hier vorgelegte Narratologie historiografischer "Meisternarrative" liefert somit einen formal erweiterten Werkzeugkasten, der die theoretische Diskussion um die Frage, wie Geschichte erzählt wird, kategorial perspektiviert.
Wie wird heute das Deutsche im islamreligiösen Kontext verwendet? Diese empirische Studie wählt unter allen Bereichen der mündlichen Kommunikation der Imame in Deutschland die Predigt aus. Dabei fragt sie über die Teilnehmenden an dieser religiösen Praxis, über die soziologischen Gesichtspunkte dieser Kommunikationssituation sowie über die Predigtsprache selbst. Der Gegenstand umfasst ein Korpus aus Predigten von sechs schiitischen deutschsprachigen Predigern, welches zunächst pragmatisch diskutiert und (fach)sprachlich profiliert wird. Die religionssensiblen Einheiten im Predigtkorpus gestalten dann sog. (graphische) Wortfelddarstellungen, wobei die hierarchischen Relationen wie auch assoziative Zusammenhänge Berücksichtigung finden und der semantischen Offenheit bzw. Vielfalt dieser Felder gerecht werden. Vier (einander teils überschneidende) Themenfelder "Gott und Schöpfung", "Schrift und Rechtsfindung", "Propheten und Imame" sowie "Glaubenspraxis und Rituale" werden voneinander unterschieden. Durch diese Arbeit wird eine umfassende Aufarbeitung der Textsorte Predigt im Islam deutscher Sprache vorgelegt und dabei einen wichtigen Beitrag zu deren besseren Verständnis in der Wissenschaft wie in der Öffentlichkeit geleistet.
Obwohl die große Mehrheit der deutschen und schwedischen Kolonialtoponyme einen toponymischen Klassifikator enthält, sind diese Elemente von der vergleichenden Kolonialtoponomastik bisher weitgehend vernachlässigt worden. Allerdings zeigt der Vergleich von kolonialen und metropolitanen Klassifikatoren, dass selbst diese scheinbar wertneutralen topografischen Umschreibungen durchaus als Träger von kolonialen Gewissheiten auftreten. Die Arbeit legt einen wesentlichen Fokus auf deutsche Ortsnamen, wobei schwedische Toponyme eine kleinere Vergleichsgruppe bilden. Untersucht werden die räumliche Distribution der Klassifikatoren, ihre lexikalische Heterogenität, ihr morphologischer Komplexitätsgrad sowie die mit ihnen verbundenen natur- bzw. kulturräumlichen Implikationen. Das Ergebnis der Analyse sind vielfältige, statistisch signifikante Unterschiede in der Klassifizierung des europäischen und des außereuropäischen Raums. Insgesamt unterstreicht die Arbeit das enorme Potenzial von kolonial-metropolitanen Vergleichsstudien für die Kolonialtoponomastik. Die Kommunikation von (prokolonialem) Wissen stellt eine primäre Funktion von kolonialen Ortsnamen dar, deren Relevanz nicht hinter der der reinen Referenz-Leistung zurücksteht.
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