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Dank der geschickten Verbindung von romantischer Melodik und sprühender Virtuosität gehört Koussevitzkys Kontrabasskonzert op. 3 seit der Moskauer Uraufführung 1905 zu den populärsten Werken seiner Gattung. Kein Wunder, denn der virtuose Bassist Koussevitzky hatte es seinem Instrument geradezu auf den Leib geschrieben. Bereits 1906/07 erschien in Moskau ein erster Klavierauszug, dem 1910 ein zweiter in Leipzig folgte. Beide sind jedoch in der Solostimme so fehlerhaft, dass bis heute an vielen Stellen Unsicherheit über den korrekten Notentext besteht. Kontrabassist Tobias Glöckler stellt seine Urtextausgabe daher auf eine breite Basis: Neben dem handschriftlichen Aufführungsmaterial und den zu Lebzeiten des Komponisten erschienenen Klavierauszügen zieht er auch Tonaufnahmen mit Koussevitzky als Solisten heran - und liefert damit endlich eine fundierte Urtextausgabe von Orchesterpartitur und Klavierauszug dieses Klassikers der Kontrabass-Literatur. Wie bei allen Kontrabasskonzerten im Henle-Verlag bietet auch diese Ausgabe den Klavierauszug von Christoph Sobanski in zwei Tonarten (e-moll und fis-moll), für die Ausführung in Solo- oder Orchesterstimmung.
Bach schenkte seiner Ehefrau Anna Magdalena zwei handgeschriebene Notenhefte. Das zweite davon war besonders wertvoll, mit einem pergamentüberzogenen Einband mit Goldschnitt versehen. In dieses Büchlein von 1725 notierte er zahlreiche Klavierstücke in den verschiedensten Stilen - eigene und solche von anderen Komponisten. Die Henle-Urtextausgabe, die übrigens zu den alljährlich am meisten verkauften Titeln unseres Katalogs zählt, gibt den gesamten Inhalt dieser Handschrift notengetreu und hervorragend von Hand gestochen wieder, ausgenommen die im Notenbüchlein enthaltenen Sätze aus den "Französischen Suiten" (HN 71) und "Partiten" (HN 28), die man im Henle-Katalog bekanntlich an anderer Stelle findet.
Im Februar 1854, wenige Wochen vor Robert Schumanns Einweisung in die Nervenheilanstalt in Endenich, entstanden seine Variationen über ein Thema in Es-dur. Aufgrund der menschlich ungemein bewegenden Ereignisse dieser Tage hütete Clara Schumann die Manuskripte dieser ihr gewidmeten, später "Geistervariationen" genannten, letzten Klavierkomposition ihres Mannes gewissermaßen wie Reliquien und untersagte auch jede Veröffentlichung. Erst 1939 erschien die Erstausgabe, die in vielen Belangen nicht dem von Schumann Aufgezeichneten entspricht. Die Henle Urtextausgabe stützt sich erstmals auf alle erreichbaren Primärquellen; sie stellt de facto die einzige verlässliche Urtextausgabe dieses in den letzten Jahren immer häufiger zu hörenden Werks dar.
Von vielen Pianisten sehnsüchtig erwartet - ein vierter Urtext-Band mit einer Auswahl aus dem umfangreichen Sonatenschaffen Domenico Scarlattis! Während sich in den drei schon vorliegenden Sammlungen HN 395, 451 und 476 viel und selten Gespieltes in etwa die Waage halten, und somit Entdecker ganz auf ihre Kosten kommen, legen wir mit Band IV ein "best of Scarlatti" vor. Trotz der legendären Quellen-Reinschriften aus Venedig und Parma ist die Scarlatti-Überlieferung verzwickt und variantenreich, ein Umstand, dem wir mit einem Fußnoten-Apparat Rechnung tragen. Auch diese viel gespielten Sonaten laden somit zu überraschenden Neu-Entdeckungen ein. Scarlatti Band IV - ein Prachtexemplar!
Online-Tutorial verfügbar bei Henle Masterclass Wie viele Klaviervirtuosen seiner Zeit träumte auch Robert Schumann davon, sich dem Publikum als Pianist und Komponist zugleich in einem eigenen Klavierkonzert zu präsentieren. Bereits in jungem Alter unternahm er erste Versuche. In den folgenden Jahren fühlte er sich jedoch zunehmend von der Idee einer formal freieren Konzeption angezogen. Aus dem Entwurf einer einsätzigen "Phantasie" entstand schließlich der Kopfsatz des berühmten Werkes, das hiermit erstmals in einer praktischen Urtextausgabe vorgelegt wird. Für den Fingersatz konnte die weltweit gefeierte Pianistin Mitsuko Uchida gewonnen werden. Partitur und Orchestermaterial sind bei Breitkopf & Härtel erschienen. Weitere Informationen zum Werk I Weitere Informationen zum Werk II
Das Deutsche Requiem ist keine Totenmesse im herkömmlichen liturgischen Sinne. Brahms vertonte in diesem siebensätzigen Werk für Soli, Chor und großes Orchester eine ganz persönliche und wohlüberlegte Zusammenstellung aus Textabschnitten der Luther-Bibel, die um die Themen Vergänglichkeit, Trauer und Trost kreisen. Als eine der berührendsten geistlichen Kompositionen überhaupt hat das Deutsche Requiem alle Sprachbarrieren überwunden und weltweit Erfolg errungen - ganz im Sinne des Komponisten: "Was den Text betrifft, will ich bekennen, daß ich recht gern auch das ,Deutsch' fortließe und einfach den ,Menschen' setzte".Die vorliegende Studien-Edition übernimmt den Notentext der Neuen Brahms-Gesamtausgabe (HN 6029) und steht somit für höchste wissenschaftliche Genauigkeit. Das informative Vorwort beschreibt nicht nur die Entstehungsgeschichte des Deutschen Requiems nach dem neuesten Forschungsstand, sondern geht auch kritisch auf Legenden, Vermutungen und Vorurteile ein, die sich von Anbeginn um das Werk ranken.
Der Beiname "Englische Suiten" stammt - genauso wie jener der "Französischen Suiten" - nicht von Bach. Im Gegensatz zu den intimen sechs "französischen" schlagen die "englischen" Suiten einen prächtigeren Tonfall an: Jede Suite wird von einem Prélude im konzertanten Stil eröffnet; für zwei Sarabanden sind von Bach zusätzlich ausgezierte Fassungen erhalten, die den virtuos-prunkvollen Cembalostil, der ihm hier vorschwebte, eindrücklich belegen. Auch wenn wir kein autographes Quellenmaterial kennen, ist der Notentext durch mehrere zeitgenössische Abschriften außergewöhnlich gut und zuverlässig überliefert. Authentische Varianten, vor allem zur Ornamentik, werden in der revidierten Urtextausgabe von Ullrich Scheideler mustergültig untersucht, dokumentiert und für den Spieler direkt im Notentext zugänglich gemacht.
Dvorák brachte das von seinem Verleger angeregte Konzert im Sommer 1879 relativ schnell zu Papier, danach verzögerte sich der Abschluss jedoch bis 1882. Er ließ den Violinpart vom berühmten Geigenvirtuosen Joseph Joachim durchsehen, dem er das Konzert auch widmete. Das führte zu mehreren Umarbeitungen. Zuletzt verlor Joachim das Interesse, so dass der tschechische Geiger FrantiSek Ondrícek die Uraufführung übernahm. Das formal ungewöhnliche Werk, das mit einem Sonatenrondo beginnt und endet, ist ganz im slawischen Ton gehalten. Nach einem lyrischen Mittelsatz klingt es mit lebhaften tschechischen Tanzrhythmen aus.Diese Urtextausgabe berücksichtigt neben den Erstausgaben von Partitur, Solostimme und Klavierauszug auch das Autograph. Für die Bezeichnung der Solostimme konnte mit dem Stargeiger Augustin Hadelich einer der heute besten Kenner des Werks gewonnen werden.
Brahms' erste Violinsonate G-dur ist auch unter dem Beinamen "Regenliedsonate" bekannt, denn sie zitiert im Finalsatz melodische Motive aus seinen zwei Liedern Regenlied und Nachklang (das ebenfalls den Regen zum Thema hat). Das punktierte Anfangsmotiv des Finales durchzieht bereits die ersten beiden Sätze und trägt so zum inneren Zusammenhalt des wunderbar ausdrucksvollen und elegischen Werks bei. Zeitgenossen nahmen die 1879 vollendete Sonate begeistert auf - die mit Brahms eng befreundete Elisabeth von Herzogenberg stellte fest, dass man sie "lieb haben muß, wie weniges sonst auf der Welt".Der Notentext dieser revidierten Urtextausgabe beruht auf dem neu erarbeiteten Band der Neuen Brahms Gesamtausgabe, was höchste wissenschaftliche Genauigkeit garantiert.
Das 1794/95 komponierte Rondo für Klavier ist vor allem unter seinem Beinamen "Die Wut über den verlorenen Groschen" bekannt geworden, der allerdings nicht vom Komponisten stammt, sondern nachträglich von fremder Hand ins Autograph notiert wurde. Beethoven selbst betont in seinem Originaltitel den Stil "all'ungharese", den er als "Ingharese" verballhornt und damit überdeutlich den humoristischen Grundzug dieses temperamentvollen Stücks herausstellt. Robert Schumann meinte treffend: "Etwas Lustigeres gibt es schwerlich, als diese Schnurre. Hab' ich doch in einem Zug lachen müssen, als ich's neulich zum erstenmale spielte".Für die Revision der Urtextausgabe auf neuestem Forschungsstand zeichnet Beethoven-Spezialistin Joanna Cobb Biermann verantwortlich, der chinesische Pianist Haochen Zhang verrät seinen Fingersatz für dieses beliebte Werk.
Die H-dur-Sonate zählt zu Schuberts frühen Klaviersonaten. Komponiert im August 1817, wurde sie aber erst lange nach seinem Tod veröffentlicht. Die seinerzeit ungebräuchliche Tonart zeugt von Schuberts jugendlicher Experimentierfreude; so entstanden im gleichen Jahr auch Sonaten in Des-dur, As-dur und fis-moll. Typisch schubertisch sind die überraschenden Modulationen und die abrupten Stimmungswechsel zwischen lyrischen Passagen und dramatischen Ausbrüchen. Da das Partiturautograph verschollen ist, beruht die Edition auf autographen Skizzen sowie Abschriften aus dem Umfeld des Komponisten. Das Vorwort der Schubert-Expertin Andrea Lindmayr-Brandl und der detaillierte Bemerkungsteil geben ausführlich Auskunft zur Werkentstehung, zu den Quellen und ihren Lesarten. Ein weiteres Highlight stellt der Fingersatz des Pianisten Martin Helmchen dar.
Diesen ersten von drei Bänden (HN 832, HN 834 und HN 836) mit sämtlichen Klaviersonaten Ludwig van Beethovens legen in einer neuen Urtextausgabe Maestro Murray Perahia und der ausgewiesene Beethoven-Experte des G. Henle Verlags, Norbert Gertsch vor. Er enthält die Sonaten Nr. 1 bis 11, darunter die berühmte "Pathétique" und die hochvirtuose C-dur Sonate op. 2 Nr. 3. Alle Sonaten sind nach dem aktuellen Forschungsstand ediert und mit ausführlichem Vorwort und Kritischem Bericht versehen, der die Quellenlage und Lesartenprobleme darstellt. Murray Perahia schenkt der Klavierwelt neben seinem höchst wertvollen Fingersatz auch tiefergehende Betrachtungen zur Gefühlswelt und zum strukturellen Aufbau einiger dieser Kompositionen.
Die zweibändige Henle-Urtextausgabe der Klaviersonaten Beethovens (HN 32 und HN 34) hat sich über die Jahrzehnte weltweit als Standard- und Referenzausgabe unter Pianisten durchgesetzt. Nach ihrem Erscheinen Anfang der 1950er-Jahre, verantwortet von der Münchner Musikwissenschaftlerin Bertha Antonia Wallner - mit Unterstützung des Bonner Beethoven-Archivs -, wurde diese herausragende Editionsleistung von der Pianistenwelt rasch als maßstabsetzend anerkannt. Der jahrzehntelange, harte Praxistest führte zu Verbesserungen und Verfeinerungen, so dass heute diese Henle-Urtextausgabe von Beethovens Klaviersonaten unwidersprochen als Referenz gilt.Die gedruckten Fingersätze des Pianisten und bedeutenden Klavierpädagogen Conrad Hansen gelten als wichtige Anregung zur Lösung technisch-musikalischer Probleme: "möglichst wenige, aber weiterführende Fingersätze" (Hansen). Der G. Henle Verlag bietet die Beethoven-Sonaten im gedruckten Urtext alternativ auch gänzlich ohne Fingersatz (HN 1032 und HN 1034) an, ebenso als Taschenpartitur in der Reihe Studien-Edition (HN 9032 und HN 9034). Und in der digitalen Ausgabe der "Henle Library" App findet der Interessierte die Sonaten ebenfalls, hier mit verschiedenen subjektiven, auswählbaren Fingersätzen kombiniert, nämlich von Eugen d'Albert, Claudio Arrau, Conrad Hansen und Artur Schnabel. Die 32 Klaviersonaten Beethovens breiten einen schier unerschöpflichen Reichtum pianistisch-musikalischer Höhenflüge vor uns aus, überwiegend Werke von größtem Bekanntheitsgrad im Unterricht, auf der Bühne und in Einspielungen. Hans von Bülow betonte die Bedeutung und den Wert der Klaviersonaten Beethovens durch sein Bonmot, sie stellten das "Neue Testament der Musik" dar. Es sind bewusst die 32 Sonaten mit Opus-Nummern; die 3 "Kurfürsten-Sonaten" des 13jährigen Knaben, WoO 47, werden nicht dem "Neuen Testament" zugerechnet. Diese sind bei Henle separat im Urtext erhältlich (HN 255). Der G. Henle Verlag bietet jede Beethoven-Sonate auch als Urtext-Einzelausgabe an (gedruckt oder in der App). Die Merkmale der Beethoven-Klaviersonaten im Henle-Urtext zusammengefasst:-
Gounod kannte keine Scheu, bekannte Werke früherer Meister auf seine ganz eigene Art einzurichten. So ergänzte er 1852 zu den berühmten Akkordbrechungen des C-dur-Präludiums BWV 846 aus Bachs Wohltemperiertem Klavier eine auf opernhafte Steigerung angelegte Melodie. Die zunächst als Méditation veröffentlichten Instrumentalfassungen wurden nacheinander mit unterschiedlichen Textierungen erprobt, bis sich 1859 mit "Ave Maria" die definitive Vokalfassung ergab. Bereits in den 1890er-Jahren hieß es, man habe "diese süße Melodie von den besten Sängerinnen unzählige Male gehört". Diese Popularität hält bis heute an - Grund genug, diesen Welterfolg auch auf Basis der Quellen ediert und kommentiert im Urtext des Henle Verlags vorzulegen.
Janáceks poetischer Zyklus "Auf verwachsenem Pfade" gehört sicher zu seinen beliebtesten Klavierwerken. Die suggestive Klangsprache zieht jeden Zuhörer in ihren Bann. Dass die Stücke eine äußerst komplexe und langwierige Entstehungsgeschichte haben - einige waren ursprünglich für das Harmonium gedacht - hört man den Werken wahrlich nicht an. In den begleitenden Worttexten macht die Henle-Urtextausgabe die komplizierte Quellenlage jedoch auf mustergültige Weise transparent. Ein Anhang zum Notentext enthält darüber hinaus diejenigen Stücke, die von Janácek nicht in den Zyklus integriert wurden bzw. unvollendet blieben. Für die Edition zeichnet mit Jirí Zahrádka der weltweit wichtigste Janácek-Forscher verantwortlich. Die Fingersätze steuert der große Pianist Lars Vogt bei. Mehr zu dieser Ausgabe im Henle-Blog.
Den Beginn seiner kompositorischen Karriere läutete Sergej Rachmaninow mit 5 kleinen Klavierstücken ein, die er im Dezember 1892 erstmals in einem Konzert in Charkow (heute Charkiw) vorstellte. Das zweite Stück, unscheinbar "Prélude" benannt, ist das berühmte cis-moll-Prélude, das bald in der ganzen Welt gespielt wurde und Rachmaninows meistgespielte Zugabe werden sollte. Doch auch die übrigen Stücke, ganz unterschiedlich im Charakter, erfreuen sich bis heute allgemeiner Beliebtheit bei den Klavierspielern. Denn sie sind alle "typischer" Rachmaninow und zugleich auch für Amateure technisch gut zu bewältigen. Die Edition beruht auf der Erstausgabe und dem im Moskauer Glinka-Museum aufbewahrten Autograph. Neben der Originalfassung von 1892 bietet diese Urtextausgabe auch zwei Überarbeitungen, die Rachmaninow von Mélodie und Sérénade fast 50 Jahre später in den USA erstellte - und erlaubt so einen direkten Blick auf seine gewandelten pianistischen Vorstellungen. Für den Fingersatz zeichnet der Rachmaninow-Experte Marc-André Hamelin verantwortlich.
Von den über 100 Werken des zu Lebzeiten sehr erfolgreichen Komponisten Joseph Bodin de Boismortier ist heute so manches vergessen. Seine Duosonaten für Streich- oder Blasinstrumente hingegen erfreuen sich nach wie vor - gerade im Musikunterricht - großer Beliebtheit. Mit den Sechs Sonaten op. 14 erweitert der G. Henle Verlag sein technisch leichtes Streicher-Kammermusik-Repertoire, lädt aber ebenso die Fagottisten zur Begegnung mit dieser charmanten französischen Barockmusik ein. Die Henle-Urtextausgabe folgt der 1726 in Paris erschienenen Erstausgabe und präsentiert das Werk in Partitur, wodurch beispielsweise ein spontaner Wechsel der Stimmen bei der Wiederholung der einzelnen Satzabschnitte möglich ist. Zudem bieten wir eine zweite Spielpartitur, die Thomas Klein mit Fingersatz und Strichbezeichnung versehen hat, so dass auch weniger fortgeschrittene Cellisten sofort loslegen können!
Die 1888 nach mehrjähriger Arbeit vollendete Violinsonate d-moll op. 108 ist Brahms' letzter Beitrag zu dieser Gattung. Im Gegensatz zu den beiden liedhaft-heiteren Sonaten in G-dur und A-dur präsentiert sich seine dritte Violinsonate als einzige in einer Molltonart, groß angelegt mit vier Sätzen und voller spannungsgeladener Dramatik. Das technisch und musikalisch gleichermaßen anspruchsvolle Werk wird gekrönt durch einen fulminanten Finalsatz, an dem schon Brahms' Zeitgenossen den "fortstürmenden Zug" bewunderten. Grund genug für den G. Henle Verlag, diese Sonate auch in einer Einzelausgabe anzubieten.Der Notentext dieser revidierten Urtextausgabe beruht auf dem Band der Neuen Brahms Gesamtausgabe, die höchste wissenschaftliche Genauigkeit garantiert. Die hilfreichen und musikalisch wohlüberlegten Fingersätze stammen vom bewährten Kammermusikduo Frank Peter Zimmermann und Martin Helmchen.
Der mit Mendelssohn Bartholdy befreundete Geiger Heinrich Wilhelm Ernst zählte zu den großen Virtuosen seiner Zeit - durchaus in einer Reihe mit Paganini, Vieuxtemps oder Wieniawski stehend. Wie diese hinterließ auch er eine Reihe von Kompositionen, bei denen die Violine alle ihre Möglichkeiten zeigen darf. Unter den wenigen Werken, die heute noch gespielt werden, ragen zwei ebenso brillante wie technisch anspruchsvolle Stücke für Violine solo heraus: die 1854 veröffentlichte Bearbeitung von Schuberts "Erlkönig" sowie die letzte der 1864 erschienenen Sechs mehrstimmigen Studien, die das damals äußerst populäre irische Volkslied "The Last Rose of Summer" zum Thema hat.Betreut von dem Geiger Ingolf Turban bringt Henle diese beiden Perlen der Sololiteratur für Violine jetzt in einer Urtext-Edition heraus.
Johannes Brahms befasste sich früh mit der Gattung der Violinsonate. Bereits 1853 komponierte er eine Sonate in a-moll, die jedoch - wie so viele Frühwerke des selbstkritischen Komponisten - verschollen ist. Daher wird heute die 1878/79 entstandene G-dur-Sonate op. 78 als sein erster Beitrag zur Gattung gezählt; aufgrund eines Liedzitats im Finalsatz trägt sie den Beinamen "Regenlied-Sonate". Im Sommer 1886 komponierte Brahms nahezu gleichzeitig die beiden Sonaten op. 100 und 108. Alle drei Werke haben sich ihren festen Platz im Kanon der Violinliteratur erobert. Abgerundet wird dieser Band durch das Scherzo in c-moll, das Brahms zur sogenannten F.A.E.-Sonate beisteuerte, die er zusammen mit Robert Schumann und Albert Dietrich 1853 als Geschenk für den Geiger Joseph Joachim komponierte. Mit seinen scharfen Gegensätzen zwischen dem grimmigen Allegro- und dem gefühlvollen Più-Moderato-Teil ist das Scherzo ein beliebtes Bravour- und Zugabestück.Die vorliegende Neuausgabe basiert auf der Neuen Brahms-Gesamtausgabe und liefert damit einen nach neuestem Forschungsstand revidierten und kommentierten Notentext. Die Fingersätze stammen von wahren Meistern ihres Fachs: Frank Peter Zimmermann und Martin Helmchen.
Dass es sich bei den überaus beliebten Cembalokonzerten Bachs vermutlich um Bachs eigene Bearbeitungen von Solokonzerten handelt, die er ursprünglich für Violine oder ein Holzblasinstrument komponiert hatte, hört man ihnen nun wirklich nicht an. In vielen Fällen kennen wir die Original-Vorlage nicht, wohl aber beim D-dur-Konzert BWV 1054. Es entstand um 1738 als Bearbeitung des Violinkonzerts E-dur BWV 1042. Und wieder einmal gelingt es Bach, aus der Violinstimme einen brillanten, idiomatischen Tasten-Satz zu zaubern. Nicht nur deswegen, sondern vor allem aufgrund seiner beschwingt-heiteren Ecksätze gehört BWV 1054 zu den Highlights in Bachs reichem OEuvre. Der Klavierauszug enthält die Solostimme sowie einen Klavierauszug, der von Johannes Umbreit gut spielbar für die Praxis eingerichtet wurde.
Die Klavierrhapsodien Liszts stehen in derselben Tradition wie seine Transkriptionen von Opern- oder Liedthemen, nur dienen hier volkstümliche Tänze und Lieder als Ausgangsmaterial. Die 1851 erschienene Nr. 2 der Ungarischen Rhapsodien bezeichnete Liszt als "echten Magyar" und "brillantes Pendant" zu seinem eigenen Konzert-Paradestück Grand Galop chromatique. Tatsächlich wurde das auf starken dynamischen und harmonischen Kontrasten beruhende Werk rasch populär und gehört bis heute zu seinen beliebtesten Klavierwerken überhaupt.Das lange unzugängliche Autograph der Komposition ist jetzt wieder einsehbar - Anlass genug, die Henle-Urtextausgabe einer gewissenhaften Revision zu unterziehen.
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