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Die in diesem Band versammelten Beiträge thematisieren aus unterschiedlicher Perspektive den Einfluss amerikanischer Ideen, Lebenshaltungen und Personen auf die Gesellschaft und Kultur der Weimarer Republik (1918-1933) in Deutschland.Der zeitgenössisch als "Amerikanismus" bezeichnete Trend zeigt sich - sowohl in seiner positiven wie negativen Konnotation - in der Debatte im Feuilleton, findet sich als Sujet in Reiseberichten und Sachbüchern, zeitigt seinen Reflex im Journalismus und der Gestaltung unterhaltender Magazine - und natürlich im Film.Die Aufsätze untersuchen den "Amerikanismus" als Denkfigur, als Moment gesellschaftlicher Selbstreflexion und kultureller Praxis. Darüber hinaus beleuchten sie aber auch die tatsächliche Wirkmacht und in exemplarischer Weise die Vor- und Nachgeschichte im Kaiserreich und zu Zeiten des Nationalsozialismus.
Seit etwa 1400 war der Ablass ein Gegenstand des vorreformatorischen landesherrlichen Kirchenregiments. Ablassanbieter im eigenen Territorium wurden gefördert, kirchliche Indulgenzen, deren Geldertrag außer Landes ging, einer strengen Aufsicht unterworfen. Vor allem die großen päpstlichen Ablasskampagnen der Jahre um 1500 standen im Fokus landesherrlicher Überwachung. Ein frühes Beispiel bietet die bislang kaum beachtete Kampagne für den Türkenkreuzzug, die der päpstliche Kollektor Marinus de Fregeno 1457/58 in Mitteldeutschland durchführte. Umfangreiche Akten der kursächsischen Kanzlei zeichnen ein plastisches Bild ihrer Resonanz in der Bevölkerung und liefern Einblick in Motive und Methoden der Ablasskontrolle Kurfürst Friedrichs II. von Sachsen (1428-1464). Das Buch bietet eine Edition dieses einzigartigen Quellenmaterials, analysiert die personellen Netzwerke der Ablassverkündung und beleuchtet die Handlungsspielräume, die sich einem päpstlichen Kommissar zwischen Kooperation und Konflikt mit der Obrigkeit eröffneten. Ein Ausblick auf die weitere Entwicklung der wettinischen Ablasspolitik thematisiert diese als Indikator fürstlicher Kuriennähe, bestimmt ihr Verhältnis zur zeitgenössischen Ablasskritik und bezieht Stellung zur Frage, ob die weltliche Kontrolle die Intensität der Ablassfrömmigkeit bereits vor der Veröffentlichung von Luthers Thesen geschmälert haben könnte.
Es ist das erklärte Ziel des Transhumanismus, dass sich der ,neue' Mensch aus seiner Abhängigkeit von der Natur befreie und sich ganz selbst bestimme. Tatsächlich scheint die Substitution einer natürlichen darwinischen durch eine künstliche technologische Evolution nicht mehr ganz abwegig. In den vergangenen drei Jahrzehnten gab es tiefgreifende Entwicklungen in den Bio-, Lebens- und Neurowissenschaften, der Informationstechnologie sowie der molekularen Nanotechnologie. Künstliche Intelligenzen, die auf neuronalen und rekursiven Netzwerken aufbauen, sind in der Lage, eigenständig zu lernen und sich an ihre Umwelt anzupassen. Selbstfahrende Autos oder Humanoide Roboter sind in einer fortgeschrittenen Entwicklungsphase. Neue molekularbiologische Verfahren des ,Genome Editings' erlauben gezielte Modifikationen des menschlichen Erbguts. Insbesondere durch die Kombination von KI-Hardware und biologischer ,Wetware' ergeben sich ungeahnte Möglichkeiten zu einer qualitativen Veränderung des homo sapiens. CRISPR/Cas9 oder Chipimplantate werden nicht allein zu Heilzwecken eingesetzt werden, sondern zur Optimierung und ,Enhancement' des ,alten' Menschen. Die Beiträge dieses Bandes können sowohl dem Transhumanismus, dem kritischen Posthumanismus als auch einem Technik- oder Biopragmatismus zugeordnet werden. Die Bandbreite der fachlichen Orientierung spiegelt die Vielfalt der Aspekte und Dimensionen wider, die mit den Themen Biotechnologie, Leistungsoptimierung und Künstliche Intelligenz verknüpft sind. Es werden moralische, technische und rechtliche Konsequenzen beschrieben, es wird aber auch auf Wege hingewiesen, auf denen - mit den neuen Technologien - ein gelingendes und gutes Leben rechtlich und moralisch beschritten werden kann.
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