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Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Griechisch / Altgriechisch, Note: 1,0, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: Innerhalb der literarischen Konzeption des herodotischen Geschichtswerkes nimmt die genuine Gestaltung der Reden in narrativer ebenso wie in stilistischer Hinsicht eine Sonderstellung ein. Als dramaturgisches Mittel zur Belebung des mündlichen Vortrages gewährleistet die Konzeption der Reden, deren thematisches Spektrum sowohl situationsgebundene Äußerungen zu konkret historischen Anlässen sowie allgemeingültige Aussagen zu universellen Fragestellungen umfasst, die Einbeziehung eines historisch nicht versierten Publikums in die wissenschaftlich-historiographische Rahmenerzählung. Die einzigartige Verfassersituation Herodots als Begründer einer literarischen Gattung ermöglichte dem Autor die Ausprägung eines spezifisch-individuellen Verständnisses der Rede als literarisches Stilmittel ebenso wie als narratologisches Instrument. Mithilfe der narrativen Ausgestaltung der Reden durchbricht der Autor den objektiv-berichtenden Gestus seines Werkes. Demgemäß galten die ursprünglich als literarisches Dekor verstandenen Reden im Geschichtswerk Herodots lange Zeit als paradigmatisch für die erzählerischen Tendenzen im historiographischen Werk Herodots, dessen Interesse an anekdotischer Geschichtenerzählung eine elaborierte Argumentation auf der Basis eines fundierten Weltbildes überwogen habe. Innerhalb des Spektrums der herodotischen Reden betraf diese Kritik insbesondere die als digressive Narrationen klassifizierten paradigmatischen Reden.
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