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Karl August von Hardenberg (1750-1822) war Verwaltungsbeamter, Diplomat, Gutsherr, Lebemann, einer der großen Staatsreformer des 19. Jahrhunderts und einer der führenden Staatsmänner im europäischen Konzert der Großmächte. Alle diese Aspekte eines reichen und glänzenden Lebens sind in den Aufzeichnungen eingefangen, die Karl August von Hardenberg hinterlassen hat. Eine exakte textkritische Einführung und ein Lebensabriss sind der Edition vorangesellt.
Paul von Hintze war als Staatssekretär des Auswärtigen Amts in den dramatischen Monaten von Juli bis Oktober 1918 die Schlüsselfigur der deutschen Außenpolitik mit Einfluß auch auf die innenpolitische Entwicklung. Mit seinem Wirken sind das fieberhafte Bemühen um die Liquidation des Weltkriegs und folgenreiche Weichenstellungen in Osteuropa sowie für die Verfassung des Kaiserreichs verbunden. Diese Politik im Angesicht der Niederlage kann durch die Kenntnis der Karriere Hintzes besser verstanden werden. Die politische Laufbahn Hintzes im ausgehenden Kaiserreich wird in einer längeren biographischen Einleitung nachgezeichnet und im Editionsteil auf breiter, z.T. bisher nicht zugänglicher Quellenbasis dokumentiert. Dabei bietet sich über den personalhistorischen Bezug hinaus ein tiefer Einblick in die Diplomatie- und Mentalitätsgeschichte Deutschlands und der Staatenwelt zwischen Beharrung, Revolution, Krieg und Frieden.
Die Edition "Kaiser Wilhelm II. als Oberster Kriegsherr im Ersten Weltkrieg" stellt der Öffentlichkeit zwei lange verloren geglaubte Quellen zur Verfügung, nämlich das Tagebuch und die Kriegsbriefe des kaiserlichen Generaladjutanten Hans Georg v. Plessen (1841-1929) und die Kriegsbriefe und Tagebuchfragmente des Chefs des Kaiserlichen Militärkabinetts, Moriz Freiherr v. Lyncker (1853-1932). Die Edition umfasst insgesamt 1499 Einzelquellen sowie eine umfangreiche Einleitung in drei großen Teilen. Den Anfang macht ein Abriss über "Wilhelm II. als Obersten Kriegsherrn", der den Forschungsstand darstellt und gleichzeitig aufzeigt, welcher Erkenntnisgewinn aus der Edition zu ziehen ist. Dann folgen biographisch gehaltene Einführungen zu Lyncker und Plessen. Hier liegt der Schwerpunkt darauf zu erläutern, wer diese Generäle waren, welche Funktionen sie ausübten und worin ihre historische Bedeutung lag. Die Einleitung zu Plessen setzt sich vor allem mit den politischen und militärischen Einflussnahmen des Generaladjutanten auseinander. Die zu Lyncker beschäftigt sich mit seinen Entscheidungen als Chef des Militärkabinetts, besonders intensiv mit seinem kritischen Verhältnis zu Wilhelm II. und außerdem mit dem Thema des privaten Verlusts innerhalb der deutschen Führung des Ersten Weltkriegs: Der General verlor in diesem Krieg, den er zu führen half, zwei Söhne. Er wusste, dass er damit sein Lebensglück zerstörte. Die Quelle legt diesen meist vernachlässigten und dabei für eine Mentalitätsgeschichte der deutschen Führung des Ersten Weltkriegs bedeutsamen Aspekt offen.
Gustav Mayer war der Pionier einer wissenschaftlichen Geschichtsschreibung zur ideen- und organisationsgeschichtlichen Entwicklung der deutschen und europäischen Sozialdemokratie. Die Edition macht deutlich, mit welchen Schwierigkeiten er konfrontiert war, als er mit diesem Thema im deutschen Wissenschaftsbetrieb Fuß fassen wollte. Darüber hinaus enthält der Band für die Jahre 1914-1920 Aufzeichnungen und Briefe Mayers zu den Konfliktlinien in Politik und Gesellschaft in Deutschland bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Zu den wichtigsten Korrespondenz- und Gesprächspartnern neben seiner Frau Flora zählten Friedrich Meinecke, Hermann Oncken, Karl Jaspers und Karl Kautsky. Zweimal hat Mayer eine politische Funktion ausgeübt. Im ersten Kriegsjahr gehörte er der Zivilverwaltung im besetzten Belgien an und 1917 beobachtete er im Auftrag der Reichsregierung die Stockholmer Konferenz und das Scheitern ihrer Initiatoren, durch die Wiederbelebung der Sozialistischen Internationale zu einer Beendigung des Krieges zu kommen. Nicht zuletzt bieten Mayers Texte mentalitäts- und sozialgeschichtliche Einblicke in die Wahrnehmungen eines deutschen Juden, "der sich gern als Deutscher fühlen wollte".
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