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¿Männlichkeit¿ gilt als lange gleichgesetzt mit dem ¿Allgemein-Menschlichen¿ und daher als Spezifikum regelrecht unsichtbar. Was macht das Nachdenken über und die Beforschung von ¿Männlichkeit¿ dann epistemologisch wie gesellschaftlich wahrscheinlich? Dieser Frage geht die vorliegende Studie aus gesellschaftstheoretischer Perspektive nach. Entlang sozialwissenschaftlicher Publikationen zu ¿Männlichkeit¿ von 1908-2022 werden gesellschaftliche Zusammenhänge rekonstruiert, die die (wissenschaftliche) Reflexivierung von ¿Männlichkeit¿ bedingen. Damit stellt die Studie eine erste systematische Untersuchung des Feldes der Männlichkeitsforschung dar. Zudem entpuppt sich das vergleichsweise kleine Forschungsfeld als reichhaltiges Labor, an dem sich über dessen Partikularität hinaus soziologische Grundfragen und methodologische Aspekte diskutieren lassen: darunter Subjekt-Gesellschaft-Verhältnisse, Epistemologie und Operationalisierung, Prozesse der Grenzziehungen und Stabilisierung wissenschaftlicher Disziplinen sowie die Bedeutung von Un-/Sichtbarkeit, Paradoxien und blinden Flecken von Beobachtungen.
Der Band analysiert den Stellenwert feministischer Wissenschaftsimpulse auf die Geschlechterperspektive in den Einzelwissenschaften und dokumentiert die dadurch bewirkten Wissenschaftsentwicklungen.
gekennzeichnet sein.
Neue Forschungen und theoretische Analysen zu Lebensformen und Biographie junger Frauen belegen die Widersprüchlichkeit der Modernisierung des Geschlechterverhältnisses. Die "Selbstverständlichkeit" der Gleichheit hat Grenzen und unterliegt geschlechtsspezifischen Modifikationen - dies erleben die jungen Frauen aus Ostdeutschland als besonders einschneidend. In diesem Band werden neueste Forschungsergebnisse vorgestellt - zu den widersprüchlichen Erfahrungen und zur Identitätsbildung in der Adoleszenz, - zur Vielfalt der Lebensentwürfe und zur Uneindeutigkeit der Leitbilder, die die Lebensplanung junger Frauen heute prägen, - zu den Orientierungsmustern junger Männer, - zum Facettenreichtum der privaten Lebensformen, - zu den Risiken der biographischen Übergänge und zu den Perspektiven für ein neues Geschlechterverhältnis.
Der Diskurs über Sexual Correctness wird in diesem Buch mittels einer Printmedienanalyse als politisch funktionale Konstruktion eines modernisierten Antifeminismus entlarvt. Die Diskurse über Political and Sexual Correctness sind in den 90er Jahren zum kulturellen Allgemeingut geworden. Ausgehend von der These, daß es sich dabei um funktionale Medienkonstrukte handelt, geht die mit diesem Buch vorliegende Diskursanalyse meinungsbildender Printmedien den folgenden zentralen Fragen nach: Handelt es sich bei dem Sexual-Correctness-Diskurs vornehmlich um die "Modernisierung" alter sexistischer Stereotypen? Welche Muster sprachlicher Inszenierung ermöglichten es, daß sich ein neuer, vehementer Antifeminismus so erfolgreich gegen Kritik immunisieren konnte? Entlang der unterschiedlichen Aspekte - vom Beschäftigtenschutzgesetz bis zum Film "Der Campus" - analysiert das Buch die Hintergründe und Strategien dieses Themas.
Wie wirken sich die aktuellen gesellschaftlichen Transformationen auf die Geschlechterverhältnisse aus? Der Band stellt themen- und fachübergreifende Verknüpfungen im Forschungsfeld ,Geschlechterverhältnisse im sozialen Wandel' her. In drei Themenfeldern werden theoretische, empirische und methodische Ansätze zum Forschungsfeld entwickelt, die in ihrer Verbindung die innovative Spannung und Dynamik des Buches ausmachen. Inwiefern nehmen Diskurse der Frauenforschung und Frauenbewegungen die sich verändernden globalen staatlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und ihre eigene ,Veralltäglichung' wahr? Was bedeuten die ,Modernisierungen des Staates' für die Geschlechterverhältnisse? Wie weit ist die beharrliche Ermächtigung von Frauen in Organisationen und Professionen fortgeschritten? Wie können Frauen als eigensinnige und eigeninteressierte Akteurinnen und Subjekte sozialen Wandels sichtbar gemacht werden?
Zeitreisende auf den Spuren der neuen Frauenbewegungen Frauenbewegungen haben die Moderne mitgestaltet. Gerade die "letzte Welle" der neuen Frauenbewegungen seit 1960 hat rings um den Globus zu Umbrüchen in Beziehungen, Beruf, Bildung, Politik und Kultur geführt. "Die Politisierung des Persönlichen" und "die Revolutionierung des Alltags" hat umfassende Veränderungen eingeleitet und begünstigt, die in ihren neuen Formen und positiven oder problematischen Konsequenzen erst allmählich sichtbar und verstehbar werden. I Stellen wir uns Inge Jung aus Deutschland, Aki Yamada aus Japan, Chong Sook Yang aus Südkorea und Joan Young aus den USA vor, die in dem konservativen Klima nach 1945 in Deutschland, Japan, Korea oder den USA aufwuchsen. Sie besteigen um 1960 eine Zeitmaschine in das Jahr 2000; ungläubig würden sie sich die Augen reiben und fragen, ob sie in ei nem Traum gelandet sind. In diesen vier Jahrzehnten haben Frauen neues Wissen über ihren Körper und ihre Sexualität selbst gewonnen, sich angeeig net und ausgetauscht. In vielen Ländern haben sich Mädchen Zugänge zu weiterführender Bildung erschlossen und die Erwerbstätigkeit von Frauen und Müttern ist selbstverständlich geworden. Die Norm, dass Männer als Familienernährer für "ihre Frau und Kinder" sorgen, verblasst allmählich und wird angesichts des wachsenden Risikos von Arbeitslosigkeit und Berufs wandel zunehmend illusorisch. Eine berufliche Doppellaufbahn ist bei vielen Paaren allein aus ökonomischen Gründen notwendig geworden. Alleine zu leben ist kein Stigma mehr, sondern eine mögliche Option unter anderen. Die empirische Untersuchung der Auswirkungen sozialer Bewegungen.
In einer sozialwissenschaftlich-historischen Analyse wird der Nachweis erbracht, da unsere heutigen Wasserver- und -entsorgungssysteme aus kollektiven "e;Maschinenvorstellungen"e; und technischen Erfindungen des 19. Jahrhunderts resultieren. Die Durchsetzung dieser Wasserinfrastruktur drangte nicht nur soziale und technische Alternativen zu Seite, sondern ist wesentlich verantwortlich fur die tiefgreifenden Probleme von heute. Der nach wie vor immense Wasserverbrauch der Stadte stellt einen dauerhaften Storfaktor fur die Biodiversitat, die Okologie der Umlandregionen, dar. Flusse sind Transportbander fur mobile Zivilisationsabfalle geworden und geblieben. Mit dem Konzept der Regionalen Nachhaltigkeit werden Perspektiven fur eine langfristige Umgestaltung entwickelt.
Der Übergang von Schule und Hochschule in den Beruf ist in Japan durch eine sehr kurze Dauer des Such- und Einstellungsprozessen gekennzeichnet sowie in der Regel durch eine Einstellungsentscheidung bereits mehrere Monate vor Schul- und Studienabschluß. Das Buch zeigt die Grundprinzipien der Übergangsverfahren sowie die vorherrschenden Einstellungskriterien. Es stellt heraus, daß das Verfahren ein hohes Maß der Belohnung des Bildungserfolgs und eine hohe Erwartungssicherheit für die Mehrheit der Absolventen fördert, aber das Bild der zukünftigen Tätigkeiten und Beschäftigungsbedingungen blaß läßt und unkonventionelle Lösungen benachteiligt. Die Autoren untersuchen, in welchem Maße sich in jüngerer Zeit Veränderungen durch den Wertewandel unter den Jugendlichen, die zunehmende Bedeutung fachlicher Spezialisierungen und durch die gewachsenen Beschäftigungsprobleme ergeben haben.
Ziel der Reihe ,Geschlecht und Gesellschaft` ist es, herausragende wissenschaftliche Beiträge und Untersuchungen zu publizieren, in denen die Impulse der Frauenforschung für die Sozial- und Kulturwissenschaften dokumentiert werden. In diesem Band: Das Buch analysiert den Freiheitsgewinn, der für lesbische Frauen in der Moderne durch Enttraditionalisierung und Individualisierung entstanden ist, und untersucht zugleich die Normen der Heterosexualität als Rahmenbedingung biographischer Entwicklungen.
Die in diesem Band versammelten Aufsätze sind im Rahmen eines For schungsprojektes entstanden, das in den letzten Jahren hier in Göttingen am Zentrum ftir Europa-und Nordamerika-Studien der Georg-August-Universi tät durchgeführt wurde. Die Idee zu dem Projekt entstand während der Ar beiten an der vorausgehenden Monographie über die Arbeit transnationaler Parteienbünde auf regionaler und globaler Ebene. Von hier führten viele Be züge zu den verschiedenen transnational arbeitenden Versammlungen im eu ropäisch-transatlantischen Bereich. Die Vorarbeiten ftihrten zu einer Typisie rung der transnationalen Versammlung im Unterschied zum nationalen Par lament, die notwendig war, damit die Besonderheiten der Arbeit in den Ver sammlungen spezifiziert und herausgearbeitet werden konnten. Um die Vielfalt der Arbeit in den unterschiedlichen Versammlungen zu erfassen, kooperierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ver schieden europäischen Staaten miteinander. Zwei Workshops führten zu ei ner konzentrierten Arbeit an der nicht unkomplizierten Materie und einer in tensiven Diskussion der Ergebnisse, die hier vorgelegt werden. Die Heraus geber danken den Kolleginnen und Kollegen flir die gute Zusammenarbeit, die diesen Band erst ermöglichte. Die Manuskripte wurden in der Regel im Sommer 1996 abgeschlossen. Wir haben auch den vielen Mitarbeitern der Verwaltungen von Ver sammlungen und Parlamenten, aber auch Abgeordneten, die bereitwillig mit Rat und Tat zur Hilfestellung gaben, sowie auch verantwortlichen Mitarbei tern der Parteiftihrungen, die insgesamt den Projektmitarbeitern Hilfestellung gaben, zu danken. Ohne ihre Kooperationsbereitschaft hätte dieses Buch nicht entstehen können.
Das Buch bietet einen Überblick über das Thema ,Organisation und Geschlecht' mit einer Weiterführung der theoretischen und empirischen Debatte in Organisationssoziologie und Frauenforschung anhand einer Fallstudie aus der Versicherungsbranche (Schwerpunkt: Personalentscheidungen).
sich selbst, über die eigenen Praktiken, quasi auf den neuesten Stand gebracht; Normen, Erwartungen und ideologische Selbstdeutungen wurden Verände rungen, die sich bereits vollzogen haben, angepaßt. Zugleich aber hat die öffentliche Debatte den Prozeß selbst nochmals weiter vorangetrieben. Analog . . .
Getrennte Welten, gemeinsame Modeme: Damit lassen sich die Tendenzen zur fortgesetzten Trennung und Ungleichheit der Geschlechter in den moder nen Gesellschaften umreißen. Während manche SoziologInnen behaupten, daß wir in einem Zeitalter der Individualisierung leben, ist die geschlechtliche Arbeitsteilung erstaunlich zählebig und manche stereotypen dualistischen Vorstellungen von Weiblichkeit und Männlichkeit sind immer noch lebendig. Im modernen Japan ist die Trennung von Männerwelten und Frauenwelten besonders ausgeprägt. Dies sagt aber noch nichts über das Machtverhältnis zwischen den Geschlechtern aus. Ebensowenig schließt es Veränderungen aus, sondern kann sie auch in spezifischer Weise begünstigen. Es zeichnen sich untergründige Veränderungen z.B. in den Familien, der Lohnarbeit und der Politik ab, denen wir in diesem Band nachgehen wollen. Aber das Wort von den getrennten Welten in einer gemeinsamen Modeme läßt sich auch auf das Verhältnis von Europa und Japan beziehen. Wir wollen deshalb dem 'westlichen' Verständnis der Modernisierung die japanische Er fahrung der Modeme entgegenstellen. Davon ausgehend soll die Bedeutung des Modernisierungsprozesses für Frauen in Japan in ihrer Widersprüchlich keit und Ambivalenz umrissen werden. Im heutigen Japan suchen Frauen nach neuen Wegen und nach Möglichkeiten zur Veränderung und Weiterent wicklung der Modeme.
9 auch eine Orientierung an der Berufswelt an. Weder der Lehrkörper noch die Studierenden waren und sind in allen Fällen ausschließlich Frauen, gleichwohl begründeten sie eine selbstbewußte Tradition höherer Bildung für Frauen (Teubner). Die women's colleges repräsentieren bis heute höchst unterschiedliche Institutionen, darunter auch Spitzeneinrichtungen. Das Beispiel Frankreich zeigt andererseits, daß die Geschlechtertrennung zur Etablierung von höchst anspruchsvollen Grandes Ecoles für Frauen führen kann, ohne die Geschlechterhierarchie der Bildungsinstitutionen auszuklinken. Selbst die besten Einrichtungen für Frauen hatten ein minde res Prestige als die für Männer. Bereitwillig wurden sie daher alle koeduka tiv, als sich die Männerinstitutionen für Frauen öffneten (Zagefka). Ein Nebeneinander von Frauen-und koedukativen Universitäten gibt es auch in Korea, aber da sich dort mehr und mehr junge Frauen für koedukative Ein richtungen entscheiden, erfahren die Frauen-Institutionen einen immer größeren Imageverlust (Lee). Von Anfang an waren women's colleges in den USA, und Mount Holyoke als das älteste von ihnen belegt es eindringlich, mit den Hochschulen für Männer konkurrenzfähig, wenn sie es darauf anlegten. Dies gelang um so eher, je mehr der Bezug auf ein gemeinsames Drittes, z.B. ein religiös be gründetes Engagement für das Allgemeinwohl oder ein modemes Wissen schaftsverständnis die beiden Institutionstypen verband.
Das Buch behandelt den Konstitutions- und Konstruktionsprozeß von Subjektivitäten im Zeitalter der Globalisierung am Beispiel der Migrationserfahrung weiblicher Intellektueller in der Bundesrepublik. Im Zentrum stehen Differenzierungs- und Hierarchisierungsvorgänge auf der Basis von Ethnisierung und Vergeschlechtlichung. Mittels einer postkolonialen dekonstruktiven Analyse biographisch-narrativer Interviews werden Selbstverständnis, Handlungsstrategien und Verortungsperspektiven intellektueller Migrantinnen zwischen Professionalisierung und Dequalifizierung rekonstruiert.
In diesem Buch werden auf der Grundlage einer repräsentativen Studie zentrale Aspekte zu Stand und Entwicklung des Verhältnisses Jugendlicher und junger Erwachsener zur Politik dargestellt. Die Ergebnisse knüpfen inhaltlich und methodisch an den ersten DJI-Jugendsurvey an.
Ziel der Reihe Geschlecht und Gesellschaft ist es, herausragende wissenschaftliche Beiträge und Untersuchungen zu publizieren, in denen die Impulse der Frauenforschung für die Sozial- und Kulturwissenschaften dokumentiert werden.In diesem Band: Wie haben sich Sexualität, Reproduktion und Körper in den letzten 30 Jahren modernisiert? Diese widersprüchlichen Prozesse werden anhand von Fallstudien ausgeleuchtet. Die Beiträge bringen neue empirische Einsichten zur Modernisierung von Sexualität, Reproduktion und Körpern und fragen, wie es nach den dekonstruktivistischen Ansätzen weitergehen kann.
Der Sammelband präsentiert Erkenntnisse aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen sowie erprobte Praxismodelle, die explizit Geschlechterdimensionen in gesundheitsbezogenen Fragen berücksichtigen. Ziel ist die Identifikation neuer Ansatzpunkte einer gendersensiblen Gesundheitsforschung und -versorgung, die es als wichtige Schnittstellen zwischen Medizin und Public Health zu nutzen gilt. Die Zusammenführung theoretischer Dimensionen und Anwendungsbezüge macht dabei Genderwissen auch praktisch nutzbar.
viele weiterfiihrende Ideen und konstruktive Ansatze entwickelt wurden. Wir bedanken uns bei den Frauenorganisationen auf den Philippinen (Center for Women Resources und Gabriela), in Thailand (Foundation for Women) und in der Dominikanischen Republik (Mujeres del Cibao, Herma nas Mirabal und Escuelas Campesinas de Trabajadores Rurales y Campesi nos), die mit sehr viel Solidarita1 und Engagement unsere Studienaufenthal te im Ausland vorbereiteten und organisierten. Der inhaltliche Austausch und die Erfahrungen vor Ort haben uns neue Perspektiven und Sichtweisen eroffnet.
Die Studie rekonstruiert die Kultur weiblicher Boygroup- und Girlgroup-Fans im Alter von zehn bis achtzehn Jahren auf der Basis von narrativen Interviews und Gruppendiskussionen. Gezeigt wird, auf welche Weise diese Kultur als Forum zur Verhandlung normativer Anforderungen beim Übergang von der Kindheit in die Jugendphase dient.
1. 1. Unsichtbare Frauen? ¿Tod im gelobten Land¿ titelte ¿Der Spiegel¿ in seiner Januarausgabe 2003. In Bayern hatte sich ein junge Frau aus Rumänien im Alter von 21 Jahre erhängt. Doch nicht der Freitod an sich brachte Ramona Radulovici in die Schlagzeilen des Nachrichtenmagazins und im Anschluss in Reportagesendungen privater und - fentlich-rechtlicher Fernsehanstalten. Ebenso wenig war dies der Tatsache gesch- det, dass sie eine junge osteuropäische Migrantin war, die seit geraumer Zeit ohne Papiere in Deutschland arbeitete. Geschätzte 1,5 Millionen Migranten und Migr- tinnen arbeiten und leben ohne Aufenthaltsstatus in Deutschland, darunter viele aus Osteuropa. Die Lebensbedingungen in der ¿Illegalität¿, das heißt vor allem ohne soziale, ökonomische und politische Rechte, produzieren ein Höchstmaß an - hängigkeit, Ausbeutbarkeit und Unsicherheit. Doch was mit ihnen passiert, ist den Zeitungen üblicherweise allenfalls eine Kurznachricht wert, wenn sie bei Razzien auf Baustellen, in Kneipen oder auf den Straßen Deutschlands verhaftet und ab- schoben werden. Was war also passiert, dass der Selbstmord Ramonas in einem Einfamilienhaus in einer ruhigen fränkischen Vorortsiedlung öffentlich verhandelt wurde? Die Unterüberschrift des ¿Spiegel¿-Artikels verriet mehr: ¿In Bayern erhängte sich ein Au-pair-Mädchen nach schweren Misshandlungen. Ein neues Gesetz macht die jungen Frauen zum Freiwild. ¿ Quasi über Nacht wurde Au-pair zum Politikum und die Umstände, die Ramona den Freitod wählen ließen, zum Skandal.
In diesem Einführungsbuch werden aktuelle soziologische (handlungstheoretische, phänomenologische und diskurstheoretische) sowie feministische Perspektiven auf den Körper rekonstruiert. Bei der synthetischen Zusammenführung geht es vor allem um eine kritische Auseinandersetzung mit Erträgen, Grenzen und Verkürzungen der jeweiligen Perspektive, insbesondere um das gesellschaftstheoretische Defizit gegenwärtiger (sozial-)konstruktivistischer Analysen.
Feministische Theorie ist eine transnationale Theorie in Bewegung. Ihr Zentrum bildet die Auseinandersetzung mit der Geschichte und Gegenwart hierarchischer Geschlechterverhaltnisse, aber auch die Frage nach deren Zusammenhang mit anderen Formen von Teilung, Ausschlieung, Ungleichheit und Differenz. Der Feminismus gilt als heie"e; epistemische Kultur. Seine Fragestellungen, Kritikformen, aber auch Krisen konturieren sich im Widerstreit der Positionen sowie im radikalen Bedenken der eigenen Grundlagen. Die Beitrage dieses Bandes, die einen Zeitraum von rund 25 Jahren umfassen, dokumentieren Versuche einer Positionsbestimmung feministischer Kritik unter den Bedingungen gesellschaftlicher Transformationsprozesse, die auch deren eigenen Existenzbedingungen verandern. Es sind nicht zuletzt die Paradoxien des erfolgreichen Scheiterns"e; (Wetterer) feministischer Kritik, an denen sich neue Debatten entzunden.(Wetterer) feministischer Kritik, an denen sich neue Debatten entzunden.
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