Bag om Das Panorama meines Lebens
Ich setze den Plural wunschweise und aus einem gewissen Aberglauben. Denn die Anrede soll erkennen lassen, daß ich mir sehr viele Leser vorstelle und dem Fatum die Möglichkeiten nicht verschränken möchte. Aber ich spezialisiere sofort und greife mir einen einzelnen Leser heraus, um mich mit ihm zu unterhalten.
Dem sage ich zunächst: Wenn du in diesen Denkwürdigkeiten sensationelle Enthüllungen erwartest, entsiegelte Staatsarchive, aufgedeckte Fäden in den Intrigenspielen der großen Welt, dann steht dir eine Enttäuschung bevor. Es gibt Dutzende von Memoirenwerken, die dem Bedürfnis nach politischer und gesellschaftlicher Aufregung stärker entsprechen als das vorliegende.
Das wäre nun noch keine captatio benevolentiae, und du fragst, durch welche Ermunterung ich dein Wohlwollen zu wecken beabsichtige.
Ich bin deswegen so wenig in Verlegenheit, daß ich sogar glaube, dir etwas ganz Besonderes versprechen zu können. Ich biete dir ein Leben, das wert war gelebt zu werden, dargestellt in Erinnerungen und Betrachtungen, die weit über mein Einzeldasein hinausgreifen. Du selbst wirst dich darin finden mit Tatsachen, die dir gehören, noch mehr mit Äußerungen des Unterbewußtseins, mit seelischen Geheimnissen, die du mit mir teilst.
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