Bag om Der Schwimmer
Auszug: ... und gehalten von ihren Besitzern nur als unfruchtbarer Anhang zu ihren Etablissements, weil sie nun einmal da waren. Ein solches Bad lag ganz im Suden der Stadt, jenseits des Halleschen Tores-verlassen von aller Welt und als Schwimmbad seit langer Zeit vergessen und kaum mehr genannt. Ob es noch existierte, wusste selbst Felder nicht, der hier vor Jahren einmal gewesen war, um der kleinen Veranstaltung irgendeines langst eingegangenen Klubs beizuwohnen. Das war, was Felder jetzt brauchte, und eines Abends unternahm er eine heimliche Orientierungsreise nach dem Suden der Stadt. Er fand ein dunkles, tiefes Loch, gefullt mit einer schwarzen, kalten Flussigkeit, vollig ungeeignet zum Schwimmen, da Felder es mit einem einzigen seiner Stosse in die Lange und einem halben in die Breite durchmass, aber von genugender Tiefe, selbst fur die geraden Sprunge, und leidlich erhaltenen Sprungbrettern in zweifach verschiedener Hohe. Einmal in der Woche ubte hier der Schwimmklub einer Schule, der mit sportlichen Kreisen in keiner Beruhrung stand; sonst badeten nur morgens ganz fruh und abends nach der Arbeit ein paar Taglichschwimmer hier, die es "nicht lassen konnten," wie der verschlafene Bademeister meinte, der Felder nicht einmal dem Namen nach kannte. Dieser entschloss sich sogleich, nachdem er einige Versuchssprunge gemacht hatte. Hier wurde ihn sicher niemand finden. Wenn er allwochentlich einmal auf den Ubungsabenden (wenn hier die Lehrer mit ihren Schulern hierherkamen) und ein anderes Mal auf den Sitzungen seines Klubs erschien, wenn er zudem nach wie vor die Sonntage mit seinen Leuten verbrachte, so konnte es nicht weiter auffallen, dass er regelmassig die vier anderen Abende fortblieb. Ausserdem erwartete jetzt auch kein Mensch mehr von ihm, dass er wie bisher weitertrainierte. Und schliesslich war er doch eben auch der beruhmte Franz Felder, der tun und lassen konnte, was er wollte, und den so leicht keiner mehr danach
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