Bag om Familie -- Szene -- Jugendhaus
1m Mittelpunkt der bier vorliegenden Arbeit steht die empirische Analyse ei nes Forschungsfeldes, das in der Jugendforschung der achtziger Jahre, die sich vornehmlich mit expressiven Jugendkulturen oder Problemen des Uber ganges zwischen Schule und Beruf beschaftigte, bislang nicht untersucht wor den ist. Es geht urn eine informelle, mannIiche Jugendclique, die in einem so zialen Brennpunkt ihren Lebensort hat. Gezeichnet wird ein urnfassendes und differenziertes Bild der aIltiiglichen LebensiiuBerrungen der Jugendlichen in diesem Viertel. Nach einer priizisen Beschreibung der Infrastruktur des Stadtteils und einer faIlorientierten Darstellung der materiellen und psycho sozialen Familiensituation der Jugendlichen wird die jugendliche Clique in ib ren Alltagshandlungen, internen Beziehungen, riiumlichen und symbolischen Aneignungsprozessen, in ihrem Sill und ihren Formen, mit gesellschaftlichen Regeln und Normen urnzugehen, sowie in ihrem Verhalten in institutionali sierten Handlungsriiumen vorgestellt. FUr die Jugendlichen der Clique ist die KreiselstraBe die zentrale riiumli che Lebenswelt, mehr als nur nur die Gegen-bzw. Ersatzwelt zur oft desola ten Familiensituation. Gesellschaftstheoretisch gesehen ist sie auch der Ort, der ihnen angesichts der Enttraditionalisierung und Pluralisierung lebens weltlicher Milieus Geborgenheit und Orientierung fur ihr Bediirfnis nach Durch-und Uberschaubarkeit bietet. Die Konzentration auf diesen Ort be grenzt jedoch gleichzeitig ihre Vorstellungen von Zeit, Kultur, Raurn und Ge sellschaft. Vorgeschaltet sind dieser etbnographischen Studie ausfiihrliche "Theoreti sche Vergewisserungen", die die Bezugspunkte und den Hintergrund fUr die analytischen Einschiitzungen des empirischen Materials abgeben.
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